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fahren: | Sich im Stollen fortbewegen; dies kann gehend, kriechend, kletternd, über Fahrten steigend, mittels eines Transportmittels odgl. erfolgen. |
Fahrkunst: | Zwei nebeneinander Stehende mit Tritten versehene Stangen oder Balken, die über einen Exzenter ("krummer Zapfen") auf- und abbewegt werden; durch das rechtzeitige Wechseln der Tritte kann der Bergmann relativ rasch durch einen Schacht hinauf- oder hinunterfahren. |
Fahrt, Fahrung: | Der Bergmann läuft nicht, er "fährt". Er fährt "ein" zur Schicht und er fährt "aus" zum Feierabend. Besucher "befahren" ein Bergwerk. Die "Fahrt" bezeichnet außerdem eine Leiter. |
Fahrt, Fahrte: | In Schächten eingebaute hölzerne oder metallene Leitern und Stiegen, die eine Fahrung zwischen einzelnen Grubenteilen ermöglichen. |
Faktor: | Vertreter auswärtiger Gewerken am Bergbauort. |
Fallen: | Siehe einfallen. |
Faltenkern: | Gesteinsbereich im Innern einer Falte. |
Fäustel: | Eiserner Hammer mit gleich gestalteten Endflächen. |
Feld: | Zur Nutzung bestimmtes unterirdisches Gebiet, das noch nicht verliehen wurde. |
Feldgestänge: | Ein Kraft-Übertragungsmechanismus, um die Antriebsenergie eines Wasserrades vom Wasserlauf zum Bergwerk zu führen. Ein Feldgestänge besteht gewöhnlich aus zwei Balkenreihen, die an "Kunstwinkeln" beweglich aufgehängt sind und die Drehbewegung des Wasserrades als Hin- und- Herbewegung zum Bergwerk übertragen; dort wurden gewöhnlich Pumpen auf diese Weise angetrieben. |
Feldort, Ort: | Das jeweils vom Vortrieb eines Stollens oder Strecke erreichte Ende. |
Feuer setzen: | Alte Abbaumethode (durch Feuer wurde das Gestein erhitzt - beim Abkühlen bildeten sich Risse) |
First, Firste: | Die einen Grubenbau nach oben begrenzende Fläche, sozusagen die "Decke". |
Firstenbau, Firstbau: | Typisches Abbauverfahren ab dem 16. Jahrhundert: Hereingewinnung des Erzes von der Firste (siehe dort), Abbau "nach oben. |
Firstenstoßbau: | Weiterentwicklung des einfachen Firstenbaus, dabei wurde der Erzgang nicht unregelmäßig nach seiner Erzführung abgebaut, sondern "streifenweise" und systematisch von unten nach oben. Anfallendes taubes Material wurde sofort wieder als Versatzmaterial verwendet. |
Flosse, Flossen - Floße, Floßen: | Ein gewonnener Eisenfladen wurde Flossen genannt. Durch dieses Stück Eisen bekam der Ofen den Namen Stuckofen. |
Flossofen, Floßofen: | Das Schmelzprodukt des Floßofens ist schlackenfreies Gusseisen, die sogenannte Floße. Beim Floßofen wird der Kohlenstoffgehalt des Roheisens durch „Frischen“ (= oxidatives Entkohlung) durch die erreichten höheren Schmelztemperaturen, gezielt erniedrigt. Soll das nicht schmiedbare Gusseisen in Stahl umgewandelt werden, so muss die Hauptmenge des aufgenommenen Kohlenstoffes durch ein Oxidationsverfahren (sogenannte „Puddeln“ d. h. Umrühren) in flachen Herden verbrannt werden. |
Flotation: | Modernes Aufbereitungsverfahren. Erze und Nebengestein werden zermahlen. Auf einem Wasserbad wird unter Zuführung von elektrischem Strom ein aus Chemikalien bestehender Schaum erzeugt. Entgegen der Schwerkraft setzen sich die feinen Erzpartikel an diesem Schaum fest und können abgeschöpft werden. |
Flöz: | Plattenförmige Minerallagerstätte in Form eines gefüllten Spaltenraumes; fällt mit weniger als 20° ein, bei mehr als 20° nennt man sie Gang. |
Fluder: | Siehe Gefluder. |
Focher: | Blasebalg für die Bewetterung. |
Focherbub: | Hilfsarbeiter (Knabe) der den Focher betätigt. |
Fördergestell: | Dient dem Transport von Förderwagen und Bergleuten im Schacht, kann mehrere Etagen haben und wird von Spurlatten geführt. |
Förderkorb: | Fördergefäß, früher ein Korb an einem Seil, später ein stabiler Kübel oder eine Tonne. |
fördern: |
Transportieren
von Erz oder Bergen - Horizontale Förderung in Strecken oder Stollen - Vertikale Förderung im Schacht. |
Fördermaschine: | Antriebsmaschine zum Treiben des Förderseils und damit des Förderkorbes. |
Förderschacht: | Schacht zum Fördern von Erzen und Bergen. |
Förderung: | Transport des abgebauten Erzes; in einen bestimmten Zeitraum abgebaute Erzmenge. |
Freifahrung: | Bergrechtlicher Akt durch den einem Grubenbesitzer die Besitzrechte auf die Grube entzogen werden konnten wenn er die Grube nicht vorschriftsgemäß belegte. |
Freigrübler: | Auf eigenes Risiko tätige Bergarbeiter in bereits aufgelassenen Gruben; sie suchen und gewinnen Resterze. |
Freischurf: | Rechtliche Befugnis, innerhalb einer bestimmten Fläche zu schürfen. |
Freiverbau: | Kostendeckender Grubenbetrieb. |
frischen: | Aus dem Fahlerz Silber gewinnen. |
Fröner, Froner, Frone: | Landesherrlicher Bergbeamter zur Einziehung des Erzzehenten bzw. der Steuer und Frone. (Abgabe an den Landesherrn). |
Fronbote: | Dem Bergrichter unterstellter Ordnungshüter. |
Frosch: | Flache, geschlossene alte Harzer Grubenlampe. |
Froschlampe: | Aus griechisch und römischen Vorbildern entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte eine Form bergmännischen Geleuchtes, welche seit der Mitte des 19. Jahrhunderts als "Frosch" bezeichnet wird. In offenen Fröschen kam Unschlitt, in geschlossenen Fröschen pflanzliches Öl zur Verbrennung. Als Docht dienten zusammengedrehte Leinenlappen. |
Füllort: | Erweiterter Raum, an dem die horizontale Förderung (Strecke) in die vertikale Förderung (Schacht) übergeht. |
Fundgrube: | Grubenfeld, welches nach alten Bergordnungen dem ersten Finder oder Muther auf einer vorher nicht bekannten Lagerstätte zugeteilt werden musste; je nach Region verschiedene Größenangaben; im Mittelalter im Freiberger Raum nach beiden Seiten vom Erzfundpunkt je 21 Lachter Länge und 7 Lachter Breite; später 42 Lachter Länge und 42 Lachter Breite. |
fündig: | Reich an nutzbaren Mineralien und Erzen. |
Fundschacht: | Schacht einer Fundgrube. |
Fürbuch: | Bergbuch, das die Unkosten eines jeden Mitgewerken einer Grube verzeichnete. |
Fürkauf: | Zwischenhandel. |
Fuß (sächsisch): | Längenmaß, 1870 auf 28 ¼ Zentimeter oder 0,28319 Meter festgelegt. |