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Gang: | Plattenförmige Minerallagerstätte in Form eines gefüllten Spaltenraumes; fällt mit mehr als 20° ein, bei weniger als 20° nennt man sie Flöz. |
Gangart: | Die Erzminerale begleitende, die Restmenge der Gangfüllung ausmachende Minerale; Gangminerale können aber auch wirtschaftlich wichtig sein, wie etwa Fluorit oder Baryt. |
Gangkreuz: | Schnittlinie zweier Erzgänge mit unterschiedlicher Streichrichtung oder unterschiedlichem Einfallen, an Gangkreuzen fanden sich oft besonders reiche Erzvorkommen, siehe auch "Scharung". |
Gangmasse: | Ausfüllung eines Ganges; sie besteht aus Erzmineralen und der Gangart. |
Gangstrecke: | In der horizontalen Erstreckung eines Ganges aufgefahrene Strecke. |
Gang: | Eine aus metallhältigen Mineralien bestehende Füllung einer Spalte im Nebengestein, das diskordant durchschlagen wird. |
Gangzug: | Wo vielen Gruben auf einem Gang liegen; an Haldenreihen zu erkennen. |
gebräch, gebräches: | Gebirge, das zum Nachbrechen neigt. ("mürbe"). |
gebräches Gestein: | Leicht in Stücke zerfallendes Gestein. |
gebrochen, gebrochener Schacht: |
Von einem "gebrochenen" Schacht spricht man, wenn dieser nicht durchgängig gebaut ist, sondern u.U. mehrfach absetzig angelegt wurde. Die Ursache für eine solche Anlageweise von Schächten ist in der geringen möglichen Förderhöhe einer handbetriebenen Haspel von maximal 40 m zu suchen. Daher mußten zur Überwindung größerer Teufen mehrere Haspelorte übereinander angelegt werden. |
Gedinge: | Eine nach Menge und Qualität bestimmte Arbeit ohne Berücksichtung der aufgewendeten Zeit. |
Gegenortbetrieb: | Ein Vortriebsverfahren, um die Auffahrung langer Strecken oder Stollen zu beschleunigen: aufgrund des kleinen (sparsamen) Querschnitts von Verbindungsstrecken oder Wasserlösestolln, die nicht selbst Erz förderten, konnten vor Ort bestenfalls zwei Hauer gleichzeitig arbeiten, daher begann man die Auffahrung gleichzeitig von mehreren Stellen ("Lichtlöchern") ausgehend und versuchte, den "entgegenkommenden" Ort zu treffen. Der Rothschönberger Stolln nördlich von Freiberg wurde zum Beispiel vom Mundloch, von acht weiteren Lichtlöchern und der Grube "Beihilfe" ausgehend aufgefahren; der Markus-Semmer-Stolln in Schlema besaß sogar 15 Lichtlöcher. |
Gegentrum: | Bezeichnung für die Fortsetzung eines Erzganges (siehe dort) am Gegenhang eines Taleinschnittes. |
Gefluder/Fluder: | U-förmiges Holzgerinne zum Ableiten von Wasser über nach unten durchlässige Grubenbaue, um ein Versickern des Wassers zu verhindern. |
Geleucht: | Bergmännischer Ausdruck für Grubenlampen, die unter Tage Verwendung fanden. Früher waren insbesondere die mit Öl, Talg oder Unschlitt betriebenen Froschlampen gebräuchlich, die in der Umgangssprache auch Funzeln genannt wurden. Später setzten sich dann im Erzbergbau die ebenfalls mit offener Flamme arbeitenden und sehr viel leuchtkräftigeren Karbidlampen durch. In der Kohle wurde die Benzin-Sicherheitslampe gebräuchlich, deren Flamme von einem aus Drahtgeflecht bestehenden Käfig umgeben war, der auf Grund seiner Größe von der relativ kleinen Flamme nur so geringfügig aufgeheizt wurde, daß die Auslösung von schlagenden Wettern ausgeschlossen war. Letztendlich kam es ganz allgemein zum Gebrauch von elektrischen Batterielampen, da diese von ihrer Helligkeit her überlegen sind. |
Gequäle: | Im seitlichen Stoß eines Grubenbaues mit Schlägel und Eisen ausgearbeitete Rinne zum Ableiten von zusitzendem Wasser. |
Geschworener: | Beeidigter Bergbeamter, der gewisse Zechen in seiner Aufsicht hat. |
Gesenk: | Geneigter, schachtähnlicher Grubenbau, von oben nach unten im Einfallen des Ganges aufgefahren. |
Gestänge: | Hölzerne Geleise bzw. Spurlatten auf der Stollensohle, auf denen die Hunte oder Förderwagen geschoben werden. |
gewältigen: | Einen Grubenbau von hereingestürzten Gesteinsmassen oder Wasser entleeren. |
Gewerken: | Personen, die eine Grube betreiben; Besitzer von Kuxen. |
Gewerkentag: | Versammlung der Gewerken. |
Gewerkschaft: | Kapitalgesellschaft; das gewerkschaftliche Eigentum wird in 128 Kuxe aufgetrennt, wobei jede Kuxe noch einmal in 100 gleiche Teile aufgeteilt werden kann. |
Gewinnung: | Herauslösen von Gestein aus dem Gebirgsverband durch technische Mittel. |
Gezähe: | Bergmännisch für Werkzeug. |
Gezeugstrecke: | Bezeichnung für alle Grubenbaue in einem Niveau einer Grube, teilweise auch als Sohle bezeichnet. |
Gicht: | Öffnung zur Beschickung bzw, Füllung eines Schmelz- oder Hochofens. |
Glück auf: |
Bergmannsgruß - Ursprung etwa 700 Jahre alt, verbunden mit dem Wunsch "Glück tue die Gänge auf" - Heute: man wünscht eine gute Grubenfahrt und eine gesunde Rückkehr. |
Gnadengeld: | Finanzielle Unterstützung arbeitsunfähiger Knappen bzw. deren Familien. |
Göpel, (Göppel): | Fördermaschine mit stehender Welle, die von Zugtieren (Pferdegöpel) oder einem Wasserrad (Wassergöpel) angetrieben wird. |
Gradler, Gagler: | Für die Bedienung eines Stuckofens waren vier Personen nötig: Bläher, Gradler, Gagler "Schlackensammler", Erzpocher und eine Hilfskraft. |
Gräuße: | (Graisn), Sammelbegriff für Erzstufen; Drusenbildung. |
Greisen: | Ein metamorphes (Umwandlungs-) Gestein, das durch heiße, wässrige Lösungen ("metasomatisch") entsteht. Meist werden durch nachdrängende granitische Magmen Granite und Diorite in Greisen umgewandelt. Der Greisen besitzt eine veränderte mineralische Zusammensetzung gegenüber dem Ausgangsgestein, hauptsächlich wird Feldspat durch Topas ersetzt. Daneben treten Zinnstein, Wolframit, Molybdänit und Lithium- haltige Glimmer (Zinnwaldit) auf. |
Griess: | Mineralhältiger Sand in einen Fließgewässer. |
Grube: | Bezeichnung für das Bergwerkseigentum, welches die Gewinnung von Mineralien zum Zweck hat. |
Grubenbau: | Durch bergmännische Arbeit geschaffener Hohlraum im Gebirge. |
Grubengebäude/ Berggebäude: | Gesamtheit aller Grubenbaue in einer Grube. |
Grubenmass, Grubenfeld: | Rechtlich begrenzter Bereich, innerhalb davon ein Bergbau betrieben wird. |
Grubengefälle: | Summe der Erze, die abgebaut werden; Einnahmen des Landesfürsten aus Bergwerksbetrieben. |
Grubenhunt: | Siehe Hunt. |
Grubenhüter: | Aufseher, Wächter, der auch Grubenarbeit verrichtet, das Werkzeug und Material verwaltet in den Stollenausbau durchführt. |
Grubenrißwerk: | Kartographische Aufnahme aller Grubenbaue. |
Grundriß: | Teil des Grubenrißwerks; Projektionsebene ist die Horizontale. |
Grubenschreiber: | Bergbeamter, führt Lohn- und Schichtlisten der Bergleute. |
Grubenwässer: | Siehe Bergwässer. |
Grundstrecke: | Untere Begrenzung eines Abbaublockes. |
Gugel: | (Gu:gl). Enger, hoher Abbau beim Erzabbau. |