Wießner H. / III                                                                           Textauszug

 

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und dieser verkaufte es zu nicht bekanntem Zeitpunkt an Melchior Putz den Jüngeren, den Sohn des bekannten Großkirchheimer Goldgewerken. Putz errichtete daselbst bereits 1619 zwei Floßöfen, sah sich aber wegen zudringenden Wassers nicht hinaus, zumal auch das Erz nur nierenweise vorkam. Am 5. April 1623 verkaufte Melchior Putz das Bergwerk an den Wolfsberger Handelsmann Georg Melber, während er selbst sich nach Schwarzenbach im Mießtal wandte und dorthin auch seine zwei Floßofenkonzessionen transferierte. Sein Nachfolger wurde dort, um es des Zusammenhanges halber anzuführen, durch Verkauf vom 29. April 1624 Graf Hans Ludwig von Thurn.

Aber schon 1629 wechselte das Eisenbergwerk in der Wölch neuerlich den Besitzer, indem es der vorgenannte Melber in diesem Jahre an Martin Payer verkaufte, allerdings mit dem Rechte des Wiederverkaufes. 1632 stand das Bergwerk im Besitz des Siegmund Balthasar Weiß, Herrn auf Wiesenau und Schmelzofen, der es seinerseits 1637 wieder an Hans Siegmund Ott, Sekretär der Kärntner Landschaft, weitergab. Dieser wieder verkaufte die Hälfte an dem Berg- und Hammerwerk an Bamberg. Von einem geregelten Abbau und einer ordentlichen Produktion konnte natürlich bei dem raschen Wechsel der Besitzer keine Rede sein.

An weiteren kleinen Hammerwerken begegnen uns um diese Zeit Georg Liebmann am Schlatt bei Schiefling. Er betrieb dort eine Hackenschmiede mit einem Hammer. Ebenda nennen uns die Quellen den Moosheimer Untertanen Balthasar Rahstätter mit einem Hammer und zwei Wasserrädern und am Summererbach Jakob Pumps, ebenfalls einen Hackenschmied mit einem Hammer, zwei Schleiffen und zwei Rädern auf dem Wasser.34)

Ein anderer Lavanttaler Eisenbergbau befand sich am Loben, im obersten Feistritzgraben, der östlich von St. Leonhard gegen den Speikkogel hinaufführt. Der dortige Eisenbergbau reicht in vorgeschichtliche Zeiten zurück, wie die vielen ausgedehnten Halden und alte verfallene Stollen und Schachte bezeugen. Die dortigen Erze wurden durch das Tal herausgebracht und in St. Leonhard verhüttet. 1602 wurde das Eisenbergwerk am Loben an Alban von Mooshaim, niederösterreichischen Kammerrat, verliehen. Dieser sah sich anscheinend damit nicht hinaus und da er der Hofkammer bereits 14.994 fl und den Bergknappen über 1000 fl an Lohn schuldete, so wurde das Bergwerk vom Landesfürsten eingezogen und an Melchior Putz verkauft. Auf Ballberg, das Grund- und Bergherr in dieser Gegend war, wurde keine Rücksicht genommen. Putz, eine sehr betriebsame, aber anscheinend wenig ausdauernde Natur, der überall nur auf leichten Gewinn ausging und Auslagen scheute, verkaufte das Bergwerk 1622 an Philibert Schrantz von Schrantzenegg, dieser drei Jahre später an Michael Pregl von der Sonne, königlich bayrischen Rittmeister. Auch der "sonnige" Rittmeister wirtschaftete.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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