Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Vellach 212/2

8 Kotschnatal / Vellacher Kotschna (Quecksilber)
Gemeinde Eisenkappel

Gefundene Mineralien:
Cinnabarit.

Beschriebene Mineralien:
Anatas, Arsenopyrit, Calcit, Chalkopyrit, Cinnabarit, Dolomit, Pyrit, Quarz, Quecksilber, Rutil, Titanit.

Eigene Beobachtungen:
Der Bergbau Vellacher Kotschna wurde 1785 vom Gewerken Johann B. Fuchs eröffnet, der einen größeren Ausbiss, der durch eine Hangrutschung freigelegt wurde, entdeckt hatte. Unter dem Gewerken Komposch wurden 1872 50 t Quecksilber erzeugt. Unter May de Madis wurde 1882 der Ida – Unterbaustollen angeschlagen. 1855 ging im Sommer über den Ida und Ida – Unterbaustollen ein Bergsturz nieder und verschüttete beide Stollen nachhaltig. 1938 – 1939 wurde von einem Bozner Rechtsanwalt kurz, aber wenig sachkundig wieder gewältigt. Man öffnete den Johannisstollen, verbiss sich dann hartnäckig an die aussichtslose Öffnung des Ida – Unterbaustollens und stellte, als die verfügbaren Mittel ausgingen, die Arbeit wieder ein. 1960 – 62 wurde laut Aussage des Amtsleiters der Gemeinde Eisenkappel wiederum ein Abbauversuch unter dem Gewerken Hirn versucht. Nachdem bei einer Sprengung 3 Tote zu beklagen waren, wurde auch dieser Versuch eingestellt.
Heute kann man noch die Halde des verstürzten Ida – Unterbaustollens auf etwa 1090 m Seehöhe erkennen. Bis zur Unterbauhalde ist der Fußweg, der Richtung Jenkalm führt, etwas breiter angelegt (Pferdezugkarren).
Die Halde des Ida – Stollens befindet sich auf ca. 1160 m Seehöhe nordwestlich über dem neu angelegten Forstweg, der am offenen Stollenmundloch des Neuen Idastollens in einer Umkehrschleife endet. Der Neue Idastollen ist bei trockenem Wetter etwa 80 m waagrecht und etwa 30 m mit einem Gefälle von etwa 12° befahrbar. Ein weiteres Vordringen ist wegen Wassers nicht möglich. Mineralogisch ist eine Befahrung uninteressant, da man bis zur Abbaustelle nicht vordringen kann. Im engeren Bereich des Neuen Idastollens war noch der Richard – Unterbau angeschlagen (interessant ist, dass auf keinem Plan ein Richardstollen zu entdecken war), dessen Halde und auch die des Neuen Idastollens durch die Forstwegumkehrschleife fast vollständig eingeebnet wurden. Etwas höher bei ca. 1200 m Seehöhe wurde der Johannisstollen angeschlagen. Auf dessen Halde konnten die einzigen Belegstücke von Cinnabarit aufgesammelt werden. Die Lage von Stefanie II., Stefanie und Fundstollen kann man im stark gegliederten Gelände erahnen, aber nicht sicher lokalisieren. Die Situationsskizze zeigt die noch deutlich sichtbaren Merkmale des Bergbaues sowie die vermutliche Lage der nicht sicher bestimmbaren Einbaue.

Geschichtliche Eckpfeiler:

Der Bergbau Vellacher Kotschna wurde 1785 vom Gewerken Johann B. Fuchs eröffnet, der einen größeren Ausbiss, der durch eine Hangrutschung freigelegt wurde, entdeckt hatte. Unter dem Gewerken Komposch wurden

1872
50 t Quecksilber erzeugt. Unter May de Madis wurde

1882 der Ida-Unterbaustollen angeschlagen.

1855
ging im Sommer über den Ida und Ida-Unterbaustollen ein Bergsturz nieder und verschüttete beide Stollen nachhaltig.

1938 – 1939
wurde er von einem Bozner Rechtsanwalt kurz, aber wenig sachkundig wieder gewältigt. Man öffnete den Johannisstollen, verbiss sich dann hartnäckig an die aussichtslose Öffnung des Ida-Unterbaustollens und stellte, als die verfügbaren Mittel ausgingen, die Arbeit wieder ein.

1960/62
wurde laut Aussage des Amtsleiters der Gemeinde Eisenkappel wiederum ein Abbauversuch unter dem Gewerken Hirn versucht. Nachdem bei einer Sprengung 3 Tote zu beklagen gewesen waren, wurde auch dieser Versuch eingestellt.

Situationsskizze Vellacher Kotschna (Quecksilber und Blei)


11 Kotschnatal / Bären - Stollen (Blei?)
Gemeinde Eisenkappel

Eigene Beobachtungen:
Ein Stollen etwa 10 m lang mit einem großzügigen Profil (2x2,20 m) wurde in den Berg gesprengt. Es wurde versucht, die Lagerungsverhältnisse abzuklären. Erze konnten keine gefunden werden. Der Stollen liegt direkt an einem Jägersteig, der schwer auffindbar ist.


12 Kotschnatal / Kotschna - Stollen (Blei)
Gemeinde Eisenkappe

Gefundene Mineralien:
Bergkristall, Dolomit, Galenit, Hydrozinkit, Pyrit, Smithsonit, Sphalerit.

Eigene Beobachtungen:

Dieser Stollen ist noch schwerer auffindbar als der Bären – Stollen. Er liegt ungefähr auf 1120 m Seehöhe. Auch dieser 80 m lange, im Profil großzügig herausgesprengte Stollen dürfte als Hoffnungsbau oder zur Abklärung der Lagerungsverhältnisse gedient haben. Im Gegensatz zum Bärenstollen kann man hier jederzeit die oben angeführten Mineralien in Micro – Größe aus den Versatzsteinen bergen.

                                          Stollenplan Kotschna – Stollen (Blei)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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