Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Windisch Bleiberg 211/1

3 Bärental / Matschacher Alm - Stollen (Eisen)
Gemeinde Feistritz i.R.

Eigene Beobachtungen:
Der Stollen etwa 15 m lang, führt schräg nach unten und ist auf etwa 1570 m Seehöhe in der Mitte einer etwa 10 m hohen Wand auffindbar. Man gelangt nur mit Hilfe eines Seiles zum Stollenmundloch. Es dürfte sich hier um den von Waldmeister Kullnig (1725) besichtigten Stollen handeln, der nur mit Hilfe eines Seiles befahren werden konnte. Man geht von der letzten Hütte der Matschacher Alm (Hubertushütte) entlang eines angelegten Jägersteiges etwa 300 m Richtung Westen bis zu einer Futterkrippe. Von dort weglos etwa 20 Höhenmeter unter die von West nach Ost verlaufende Felswand absteigt und dieser etwa 80 m folgt, findet man den Stollen in der Wand. Es ist vorteilhaft, in einem Abstand von etwa 30 m zur Felswand den Abstieg vorzunehmen, um den Stollen in der Wand nicht zu übersehen. Ebenfalls auf etwa 1570 m Seehöhe, jedoch ca. 80 m nördlich des Stollens befindet sich eine augenscheinlich künstlich angelegte Mulde, in der im Tagbau vermutlich eisenhaltige Vulkanite abgebaut wurden. Auch hier dürfte es sich um einen der drei von Waldmeister Kullnig (1725) besichtigten Neuschürfe handeln. 150 m westlich von dem Matschacher Almstollen, auf etwa 1500 m Seehöhe, findet man eine Brauneisenlinse im Ausmaß von ca. 10 m x 5 m, die offensichtlich beschürft wurde. Mit diesen aufgefundenen Einbauen ist nur ein kleiner Teil der beschriebenen Einbaue aufgefunden worden. Eine Suche der restlichen nicht gefundenen Einbaue ist sicherlich eine mühsame, jedoch reizvolle Aufgabe.


5 Bärental / Johannsenruhe, Weinaschkar (Eisen)
Gemeinde Feistritz

Eigene Beobachtungen:
Das Revier Johannsenruhe/Weinaschkar mit seinen 20 Einbauen konnte mit Hilfe von Herrn Branz aus Feistritz im Rosental, lokalisiert werden. Trotz vieler Einbaue ist lediglich bei einem Einbau eine schwache Brauneisenvererzung feststellbar. Interessant ist die Tatsache, dass alle Einbaue bis auf zwei Ausnahmen (jeweils etwa 40 m) nur einige Meter in den Berg führen. Die in der Geschichte der Bärentaler Bergwerke angeführten mit Wasser gefüllten Gruben konnten im gesamten Revier nicht gefunden werden. Daraus wäre zu schließen, dass neben dem Revier Weinaschkar/Johannsenruhe und dem Matschacher-Alm-Stollen noch weitere Abbauorte existieren müssten. Zwei Unterbaue wurden am unteren Rand einer etwa 120 m breiten und 50 m hohen, teilweise kletterbaren Felswand, in den Berg geschossen. Die Oberbaue befinden sich vorwiegend im oberen Teil der Wand und sind meist handgeschlägelt. Trittsicherheit ist erforderlich, um alle in der Situationsskizze eigezeichneten Schurfversuche aufsuchen zu können.

Geschichtliche Eckpfeiler der Bärentaler Eisenbergwerke:
1581
erhielt Georg Steyrer die Schurfgenehmigung und musste von jedem "Meiler Eisen" 30 Kreuzer an die Herrschaft Hollenburg abführen. Soweit die Stollen bekannt sind, lagen sie in der "Jama" im letzten hintersten Teil des Bärentales und an der Westschulter des Kosiak. Geringe Ausbeute führte zu rasch aufeinanderfolgenden Besitzerwechseln.

1715
verbanden sich Martin Huebmershofer und Peter Repnik zur Erhebung der Bärentaler Bergwerke.

1719
war der dortige Abbau so weit vorangeschritten, dass in der Zeit vom 7. Juli bis 29. August aus Bärentaler Erzen 60.090 Pfund Roheisen erzeugt werden konnten.

1725
besichtigte Waldmeister Kullnig die Bärentaler Bergwerke und berichtete, „dass sich das Erz in den alten Gruben völlig ausgeschnitten habe. Nur an 3 Orten, allwo das Wasser mannstief die Knappenschaft abgetrieben habe, seien trotzdem drei neue Erzgruben in Angriff genommen worden. Alle drei befänden sich zu linker Hand über dem Steig, zu der dritten müsse man sich mit einem Seil hinablassen“

1728
wurde der Bergbau im Bärental eingestellt.

Beschreibung zur Situationsskizze Johannsenruhe, Weinaschkar (Eisen)

1 = 40 m langer, geschossener Unterbau. Keine Erze wurden angefahren.

2 = 40 m langer, teils handgeschlägelter, teils geschossener Stollen der tonnlägig (etwa 30°) in die Tiefe führt.

3 = Wegen einer Schneewächte konnten nur 5 m ausgeleuchtet werden. Wie weit dieser Stollen tatsächlich in den Berg führt, müsste zu einem späteren Zeitpunkt festgestellt werden.

4 = Höhlenartiger Einbau, etwa 4x3 m.

5 = Ein großer Teil dieses Einbaues ist eine Naturhöhle die etwas verbreitert wurde und mit Holzstempel abgestützt ist. Eine Verbindung mit dem schon beim Anmarsch sichtbaren Riss nördlich des Unterbaustollens 1 ist wahrscheinlich, aber noch nicht erkundet.

6 = Handgeschlägeltes Gesenk (30°), das etwa 15 m in die Tiefe führt.

7 = 5 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

8 = 4 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

9 = 3 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

10 = 2 m langer, handgeschlägelter Stollen, der entlang eines Blattes angschlagen wurde.

11 = Zwei Stolleneingänge und ein kurzes Gesenk. Im Gesamten etwa 25 m befahrbar.

12 = 4 m langer, handgeschlägelter Stollen, der bis zu einem Schlitz (30 cm) verschüttet ist. Hier kann man an der Firste eine schwache Brauneisenvererzung finden.

13 = 4 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

14 = 5 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

15 = 2 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

16 = 5 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

17 = 4 m langes Gesenk (etwa 30°).

18 = 10 m langes, höhlenartiges Gesenk (etwa 30°).

19 = 2 m langer, handgeschlägelter, horizontaler Stollen.

20 = 8 m langer, geschossener Unterbau, Erze wurden keine angefahren.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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