|
Karte: St. Paul i. Lav. 205/2
1 Lamprechtsberg / Zubaustollen (Eisen, Kupfer)
Gemeinde Lavamünd
Gefundene Mineralien:
Chalkopyrit, Galenit, Pyrrhotin.
Beschriebene Mineralien:
Allophan, Almandin, Biotit, Chalkopyrit, Chrysokoll,
Epidot, Galenit, Gips, Humit, Kupfer, Mackinawit, Markasit, Melanterit,
Mikroklin, Muskovit, Pyrit, Pyrrhotin, Quarz, Rutil, Schörl, Sphalerit,
Titanit, Zoisit.
Eigene Beobachtungen:
Der Stollen wurde auf etwa 1040 m Seehöhe südöstlich des
Gehöftes Hubenbartl (früher Blasibauer) am Waldrand in Grabennähe
angeschlagen. Wann genau der Zubaustollen angeschlagen wurde, ist nicht
bekannt (1782?). Vor dem noch befahrbaren Stollen lagert ein Erzvorrat,
der im 1. Weltkrieg gefördert wurde. Eine Befahrung wurde wegen des hohen
Wasserstandes nicht durchgeführt.
Geschichtliche Eckpfeiler:
1667 verkaufte Graf Siegmund Paradeiser die Herrschaft Lavamünd und
Loschental an das Stift St. Paul.
1768 grub man am Lambrechtsberg nach Eisen.
1771 stieß man auf kupferhältige Kiese gestoßen. Dieser Betrieb wurde
wie der ursprüngliche Eisenbergbau anfangs sehr bescheiden geführt.
1773 war die Zahl der Knappen auf 23 gewachsen.
1775 wurde mit der Errichtung des Schmelzwerkes (östlich der Kirche am
Glawinabach) begonnen.
1780, 2543 Zentner Feinkupfer wurden an Josef Edlen v. Milesy für
seinen „Kupferhammer ob Glanegg“ verkauft.
1784 wurde der Bergbau eingestellt.
1786 begann man mit der Vitriolerzeugung.
1792 wurde diese eingestellt.
1880 wurde der Bergbau von A. v. Webern wieder aufgenommen und mit
geringem Erfolg kurzfristig betrieben.
1918 wurde von 6 Knappen und einem Obersteiger der Bergbau kurzfristig
betrieben. Der genaue Zeitpunkt der endgültigen Schließung ist nicht
bekannt.
Weiterführende Literatur:
KLAUSBERGER 1937; KÖSTLER &
WANK 1989.
2 Lamprechtsberg / Anselm -
Stollen (Eisen, Kupfer)
Gemeinde Lavamünd
Eigene Beobachtungen:
Etwa 50 m südlich des Gehöftes Hubenbartl (früher Blasibauer) auf
einer Wiese wurde der heute verbrochene Anselm Stollen auf etwa 1070 m
Seehöhe angeschlagen. Die Halde (Fichtengruppe) wurde mit einer Steinmauer
umgeben, um das Hauwerk geordnet lagern zu können. Ein
Stollen der sich einige Meter nördlich des Gehöftes befand, wurde im Zuge
der Verbreiterung der Hofzufahrt, verschlossen. Ein Brauneisengang von
10-50 cm Mächtigkeit wurde bei diesen Arbeiten aufgeschlossen.
Geschichtlich ist bekannt, dass am 24. Juli 1647 von der Blasihube (jetzt
Hubenbartl) 33 Zentner und 55 Pfund Eisenerz gewonnen wurden, ein gutes
Ergebnis. Ende August wurde eine Flosse mit einem Gewicht von 420 Zentnern
über Ragglbach (Schmelzhütte) zum Eisenhammer in St.Stefan i.L. gebracht,
aus ihr wurden 263 Zentner Werschan- und Streckeisen erzeugt. Demnach
dürfte der uns heute bekannte Anselmstollen (Abt Anselm I. Passaucko,
gestorben am 12. März 1778) vor 1647 als Eisenstollen angeschlagen und
nach dem Kupferfund in diesem (1771), ist er als Kupferstollen weiter
geführt worden. Durch die schlechte Schmelzmanipulation wurde aus
einem Zentner Erz nicht einmal 1 Pfund Kupfer gewonnen.
Stollenplan Anselm- und Zubaustollen (Eisen,
Kupfer)
|