Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: St. Paul i. Lav. 205/1

2 Schwabegg / Hart 1 (?)
Gemeinde Neuhaus

Gefundene Mineralien:
Pyrit.

Eigene Beobachtungen:
Der Einbau befindet sich in einem kleinen Nebengraben (in der ÖK 50 nicht ersichtlich). Eine Befahrung ist schon sehr beschwerlich, weil der Eingangsbereich etwas geöffnet werden muss und nach etwa 3 m Wasser im Stollen steht. Mit der Lampe konnten ca. 10 m ausgeleuchtet werden, dann scheint der Stollen verstürzt oder zu Ende zu sein. Da keine Halde erkenntlich ist, dürfte das Letztere zutreffend sein. Der Stollen wurde an einer pyritführenden Schwarte, durchzogen mit Quarzlinsen, die jedoch keine Erze enthalten, angeschlagen.


3 Schwabegg / Hart 2 (?)
Gemeinde Neuhaus

Gefundene Mineralien:
Pyrit.

Eigene Beobachtungen:
Etwa 100 m nördlich von Hart 1, im Hauptgraben gelegen, kann man einen etwa 2 m tiefen Versuchsschurf sehen, in dem schmale karbonatführende Gänge (Siderit), die etwas Pyrit enthalten, aufgeschlossen wurden.


4 Schwabegg / Heinrichstollen (Kupfer, Silber)
Gemeinde Neuhaus

Eigene Beobachtungen:
Durch die Errichtung des Staudammes Schwabegg wurde die Drau 26 m aufgestaut. Dadurch wurde der 1904 20 m über dem Draunormalpegel angeschlagene Heinrichstollen geflutet. Zur Zeit sind keinerlei Anzeichen eines Bergbaues mehr zu sehen. Eine Befahrung des 60 m langen Heinrichstollens wurde am 05 11 1904 durch den Betriebsleiter, Direktor Brunleitner durchgeführt. Auszug aus dem Befahrungsprotokoll: “40 m vom Mundloch hinein ist eine Querstrecke in den rechten Ulm getrieben und auf 16m vorgetrieben. In derselben stehen vor Ort Fahlerze und etwas Kupferkies in einzelnen Trümmern an“. Sollte einmal eine Entleerung des Stausees erfolgen, ähnlich wie bei der Entleerung des Stausees Lavamünd vor einigen Jahren (wobei man Kriegsrelikte bergen konnte), würde man sicherlich die Bergbaureste noch sehen. Der abgelagerte Sand und Schlick dürften aber eine Mineraliensuche sicherlich erschweren oder überhaupt unmöglich machen.


5 Schwabegg / Marienzeche (Kupfer, Silber)
Gemeinde Neuhaus

Beschriebene Mineralien:
Ankerit, Annabergit, Aragonit, Baryt, Chalkopyrit, Cinnabarit, Cordierit, Dickit, Dolomit, Fahlerz = Varietät, Graphit, Korynit = Varietät, Sericit = Varietät, Siderit, Tetraedrit.

Eigene Beobachtungen:
Etwa 8 m über dem Draunormalpegel wurde der Oberbau angeschlagen, das Streckenwerk beträgt 267 m. Der Unterbau (auch v. - Webern - Stollen genannt) wurde 2,5 m über dem Draunormalpegel angeschlagen, das Streckenwerk beträgt 414 m, die Gesamttiefe der Gesenke 28 m, sodass der Gesamtausschlag 609 m beträgt (siehe Stollenplan). Im Bereich des Webernstollens findet man über dem Staupegel der Drau, eine größere Einbruchspinge. Vermutlich ist diese durch die Verfolgung eines Ganges nach oben (bis zur Schotterbank) entstand. Aus welcher Abbauzeit die Schlacken stammen, die man südostwärts der Kirche Schwabegg beim alten Rüsthaus finden kann, konnte nicht festgestellt werden. Vor Jahren wurden bei einem Kelleraushub 2 m dicke Schlackenhalden angefahren, die jedoch zur Schotterung der Wege verwendet wurden und somit für Schlackensammler nicht mehr zugänglich sind. An Schlackenmineralien konnte bei einer oberflächlichen Suche lediglich etwas Malachit und Kupfer gediegen gefunden werden.

Stollenplan Marienzeche mit Oberbau und Unterbau, auch Webernstollen genannt (Kupfer, Silber)

Geschichtliche Eckpfeiler:
Im 13. Jhdt. wurde der Bergbau urkundlich als Silberbergbau erwähnt.

1850 - 1860
mutete der Gewerke von Webern das Gebiet und fuhr Untersuchungsstrecken auf.

1866
erhielt Gewerke von Webern 4 Grubenmaße der Marienzeche verliehen und beschürfte das Vorkommen weiter.

1899
erwarb nach dem Tode von Weberns Heinrich von Orsini Rosenberg die Grube und schloss sie unter Leitung von A. Brunlechner wieder auf.

1904
schlug Heinrich von Orsini Rosenberg westlich von Pirkschmidt am südlichen Drauufer den Heinrichstollen an.

1907
wurden bis zu 97 m ausgelängt.

1908
wurden die Untersuchungen eingestellt.

1938
war der vordere Teil des von Webern Stollens offen und befahrbar. Durch den Bau des Draukraftwerkes Schwabegg kam der ganze Bergbau unter Wasser.

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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