|
Karte: Völkermarkt 204/4
Petzen /
Muldenstollen - Revier Jelen (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Im Versuchsschurf - Revier Jelen ist der Muldenstollen der größte
Abbauversuch. Der Stollen selbst ist etwa 60 m aufgefahren und steht gut
im Fels. Er führt Richtung Süden und hat 3 kurze Querschläge, die Richtung
Westen führen (der längste etwa 10 m). Weder Erze noch Störungen sind im
Stollen feststellbar. Die Halden wurden nicht auf Erze untersucht.
2 Petzen /
Rückenschurf 1 - Revier Jelen (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
2 kleine Einbaue mit Halden und Stolleneinbruchspingen sind etwa 30
Höhenmeter und ca. 100 m südlich des Muldenstollens auf
einem Rücken aufzufinden. Auch hier konnten nach einer
oberflächlichen Mineraliensuche keine Erze gefunden werden.
3 Petzen / Rückenschurf 2 -
Revier Jelen (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Ein Plateau von etwa 40 – 50 m2, das aber mit Sicherheit
nicht Halde ist, sowie eine Schurfmulde ist zu erkennen. Auch hier sind
keine Erze auffindbar. Am besten erreicht man den Rückenschurf 2, indem
man vom Rückenschurf 1 Richtung Osten etwa 100 Höhenmeter steil nach oben
steigt, bis man zu einem großen Felsen kommt. Etwas unterhalb des Felsens
quert man eine flache Mulde Richtung Norden (etwa 100 m) und kommt auf den
nächsten Rücken (der letzte Rücken vor dem großen Graben), auf dem sich
das Plateau mit dem Versuchsschurf befindet.
4
Petzen / Naturhöhlenschurf - Revier Jelen (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Dieser Schurf befindet sich im steilen Westgehänge des Jelen (1301 m).
Er besteht aus 4 großen Schurfmulden (Stollen wurden keine angeschlagen),
die Naturklüfte verfolgten. In der südlichsten Mulde kann man noch eine
Naturkluft von 4 m Länge mit den diversen Versinterungen auffinden. Auch
hier konnten wie bei allen Schürfen des Reviers Jelen keine Erze gefunden
werden. Am sichersten trifft man auf den Naturhöhlenschurf, wenn man den
Fußweg Richtung Wackendorfer - Alm bis zur ersten Zick - Zack - Kehre nach
der langen Geraden benützt (siehe ÖK 50) und etwa 250 m der 900 Meter
Schichtenlinie im steilen Gelände folgt.
Situationsskizze Revier Jelen und Traventa (Blei)
5
Petzen / Friedrichstollen - Revier Traventa (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Heute kann man auf dem Haldenplateau des verschlossenen
Friedrichstollens ein Wochenendhaus antreffen. Etwa 50 m ostwärts davon
findet man noch Mauerreste eines ehemaligen Pulverturmes. Auf der großen
Halde konnte nach oberflächlicher Suche kein Erz gefunden werden.
6 Petzen / Wolfgangstollen –
Revier Traventa (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Bei einem Besuch im Jahre 1987 konnte man vom
Wolfgangstollen über noch relativ gut erhaltene Leitern bis in das Niveau
des Wolfgangzubaues etagenweise absteigen. Ob eine Verbindung mit dem
Friedrichstollen bestand, wurde damals nicht bewusst erkundet. Bei der
Befahrung 1987 konnten noch einige Erzschnüre mit einer Mächtigkeit von
etwa 10 cm entdeckt werden. Der Stolleneingang des Wolfgangstollens
wurde im Zuge der Schließung der BBU verschüttet, und eine Befahrung ist
nicht mehr möglich.
7 Petzen / Wolfgangzubaustollen - Revier Traventa (Blei)
Gemeinde Globasnitz
Eigene Beobachtungen:
Der Wolfgangzubau ist nach ca. 15 m verstürzt. Die große Halde
befindet sich etwa 20 Höhenmeter über der
Forststraßenkurve Richtung Wackendorfer Alm (siehe ÖK) auf der linken
Grabenseite, wenn man nach Süden blickt. Auf dem Haldenplateau befindet
sich ein hohes gemauertes schmales Gebäude (vermutlich WC) mit
Schindeldach. Auch ein halbrundes Betongebilde (einem Ofen ähnelnd) steht
noch auf dem Plateau. Trotz der Größe der Halden und der Abbauhöhe von
etwa 120 m (Friedrichstollen bis Wolfgangunterbau) konnte bei einer
oberflächlichen Suche keinerlei Erze gefunden werden.
Stollenplan Revier Traventa (Blei)
8 Petzen / Skutel West - Revier Stroppitzberg (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Beschriebene Mineralien:
Im Bereich der 10 Bergbaureviere Petzen gefundene Mineralien:
Anglesit, Cerussit, Galenit, Gips, Hemimorphit, Limonit = Gemenge,
Schwefel, Smithsonit, Wulfenit.
Eigene Beobachtungen:
Skutel West gehört zum Bergbaurevier Stroppitzberg und
besteht aus drei Einbauen. Eine oberflächliche Mineraliensuche verlief
erfolglos. Nach der Haldengröße zu beurteilen, dürften diese Einbaue
nicht über Versuchsschürfe hinausgekommen sein. Ein Einbau befindet sich
direkt an der Straße von Unterort Richtung Petzen / Siebenhütten. Die
Halde am Westrand der Straße ist die Verbreiterung dieser, und die
Stolleneinbruchspinge ist auf der Ostseite der Straße zu sehen. Von der
Straßenkurve etwa 50 m südlich des Einbaues, ungefähr 80 m Richtung
Südosten hochsteigend, kommt man zu Steinmauern, die vermutlich das
Fundament einer Knappenhütte waren. Die anderen zwei Einbaue befinden sich
knapp unterhalb (nordwestlich) der Wiese Skutel.
Geschichtliche Eckpfeiler zum Bleibergbau
Petzen:
Erste schriftliche Aufzeichnungen
1424 beweisen, dass auf der
Petzen ein Bleibergbau stattgefunden hat. Immerhin erfahren wir daraus,
dass Albrecht Rosenpuscher, landesfürstlicher Schaffer zu Bleiburg, Herzog
Ernst Rechnung legt über eine Abgabe von 14 Kübeln Blei.
Der Bergbau wurde damals häufig von Eigenlöhnern betrieben, das heißt, die
Bergwerksbesitzer waren zugleich Bergarbeiter, und so werden auch die
Bergwerksbesitzer auf der Petzen höchstwahrscheinlich nur Eigenlöhner
gewesen sein, welche ihre Gruben selbst bearbeiteten und die gewonnenen
Bleischliche zu den Schmelzöfen nach Bleiburg ablieferten, wo sie auf
Kosten der Herrschaft Bleiburg verschmolzen wurden.
In welchem Jahrhundert jedoch in dieser Gegend der Bleiabbau besonders
blühte, wie viel die Erzeugung betrug, wie die Anbrüche waren, welche
ökonomischen Resultate erzielt wurden, wie der Bergbau - Aufbereitungs -
und Hüttenbetrieb geführt wurde und warum der Bergbau auf lange Zeit zum
Erliegen kam, ist aus den Urkunden nicht zu entnehmen. Größere Bedeutung
erhielt der Bleibergbau in diesem Gebiet erst nach der Abtrennung von
Oberkärnten (1809).Um
1850 entstand die
Bleiburger Bergwerksgesellschaft, in der die Führung bald an die von
Johann von Rainer - Harbach gegründete Firma "Ditta Rainer" in Klagenfurt
überging.
1893 wurde der
Gesamtbesitz an die 1868 gebildete Bleiberger Bergwerks - Union, die schon
1870 und 1871 einige Bleigruben an der Petzen gekauft hatte und seit
1893 im Besitz aller
Bergwerke im Gebiet der Petzen und des Obir war, verkauft. Infolge der
Abtretung des Mießtales an Jugoslawien kam das Werk Mieß unter den
Sequester des jugoslawischen Staates. Im Jahre
1921 ging es in den
Besitz der "Continental European Mines" in London über. Die verbliebenen
Gruben am Rischberg wurden bis
1930 fortbetrieben.
Um für den Mineraliensammler eine zufriedenstellende Zuordnung der
einzelnen Stollen zu schaffen, wurde das Petzengebiet in 10 Reviere
eingeteilt: Von West nach Ost: Jelen, Traventa, Kolscha, Neuberschstan,
Muscheniksattel, Spitz, Siebenhütten, Hochpetzen (Knieps), Stroppitzberg (Skutel),
Rischberg.
9
Petzen / Skutel - Revier Stroppitzberg (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Von den 3 Einbauen, die in der geologischen Übersichtskarte des
Bergbaues Feistritz in diesem Raum eingezeichnet sind, konnte ich nur eine
große Pinge im dichten Jungwald ausmachen. Bei einem früheren Besuch
konnte ich noch drei auf engstem Raum liegenden Stolleneinbruchspingen mit
flachen Halden entdecken, allerdings wurde gerade aufgeforstet.
10 Petzen / Skutel Südost (Blei) Revier Stoppitzberg
Gemeinde Feistritz ob Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Unter einem Felsen etwa 50 m südwestlich der
Forstwegkurve befindet sich ein Stollen mit etwa 5 m Länge. Erzspuren
wurden keine entdeckt.
Situationsskizze Revier Stroppitzberg und
Rischberg (Blei)
12
Petzen / Revier Kolscha (Blei)
Gemeinde Feistritz ob Bleiburg
Gefundene Mineralien:
Anglesit, Galenit, Hemimorphit, Lepidokrokit.
Eigene Beobachtungen:
Das Revier Kolscha mit seinen etwa 17 Einbauen
ist relativ groß in seinem Umfang. Es sind trotz Schließung durch die BBU
noch der Auguststollen mit den Querschlägen und Gabelungen bis zum
Verbruch etwa 200 m, ebenso der Julius - Stollen bis zum Verbruch nach
etwa 60 m, sowie der Josefistollen bis zur Abmauerung mit
Fledermausausflugöffnung etwa 15 m befahrbar. In keinem der befahrbaren
Stollenteile konnte anstehendes Erz entdeckt werden. Etwa 100 m nördlich
der Luschatratten (1287 m) wurde ein Versuchsbau, der nicht auf dem
Stollenplan eingezeichnet ist, gefunden. Zwischen dem Versuchsbau und dem
Viktor - Zubau kann man im Gelände noch einige Pingen ausmachen.
Auffällig ist das Auffinden von Brauneisengangtrümmern auf der Halde des
Auguststollens, die beim Bau des neuen Forstweges angefahren wurde.
Bei einem ersten Besuch 1987 konnte noch ein Foto vom alten Berghaus
gemacht werden, das in der Zwischenzeit eingeebnet wurde und einem
Wochenendhaus weichen musste. Wenn auch die mineralogische Ausbeute sehr
gering ist, ist das Aufsuchen des Reviers Kolscha sicherlich einen Ausflug
wert.
Trotz Größe der Halden findet man bei einer oberflächlichen
Mineraliensuche nur die oben angeführten Mineralien in Microstufen. Das
Vorhandensein von großen Halden liefert nicht immer den Beweis eines
lohnenden Bergbaues. Bei Pochgängen muss sehr viel Hauwerk zu Tage
gefördert werden, um eine halbwegs ansehnliche Menge Blei daraus zu
erzeugen. Gerade bei armen Anbrüchen, wie es vermutlich im gesamten
Petzengebiet der Fall war, vergrößert sich der Umfang der Halden
automatisch.
Stollenplan Revier
Kolscha (Blei)
13 Petzen / Leopoldistollen, Revier Kolscha (Blei)
Gemeinde Feistritz ob Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Dieses Stollengebäude von etwa 1000 m Länge wurde
vermutlich als Unterbau für das Revier Kolscha angeschlagen. Mit
Handbohrung und Sprengarbeit wurde ein Stollenprofil von 2,30 m x 1,80 m
herausgearbeitet. Eine Befahrung ist noch ca. 350 m möglich, dann ist er
verbrochen. Die Halde wurde im Zuge eines Forstwegbaues an der Basis
gequert und anschließend begrünt. Der Eingang befindet sich direkt unter
einem Felsen etwa 30 m über dem Forstweg auf ca. 1077 m Seehöhe. Weder im
Stollen noch auf der Halde wurden Erze gefunden. Vermutlich wurde das
Ziel, unter dem Revier Kolscha (etwa 300 Höhenmeter) auf Erze zu stoßen,
nicht erreicht.
14 Petzen / Revier
Muscheniksattel (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Das Revier Muscheniksattel ist aus Richtung Schmelz oder Skutel ohne
Schwierigkeiten zu erreichen. Probleme gibt es, wenn man vom Revier Spitz
kommend diesen Bergbau erreichen will. In diesen Fall darf man den
Bergrücken, der Richtung Muscheniksattel führt, nicht verlassen. Im
Weglosen Gelände ist Trittsicherheit erforderlich. Auf der Südseite des
Sattels befindet sich der noch etwa 60 m lange, befahrbare Unterbau und
zwei Gebäudegrundrisse. Etwa 50 Höhenmeter Richtung Süden (bergauf) auf
dem felsigen Rücken befinden sich auf engstem Raum zwei noch befahrbare
Stollen (4 m und 30 m) sowie vier größere Schurfmulden. Nochmals 40 – 50
Höhenmeter über (südlich) den beschriebenen Schurfversuchen kann man die
Verfolgung einer Naturkluft in einer Länge von etwa 50 m bis zum
westlichen Steilabfall auffinden. Kommt man vom Revier Spitz den
Bergrücken herunter, stolpert man notgedrungen über diese Bergbaureste.
Lediglich Brauneisenerz konnte bei einer oberflächlichen Mineraliensuche
gefunden werden.
15 Petzen / Revier Spitz
(Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Von den 23 Einbauen konnten im dichten Lärchenjungwald
nicht mehr alle gefunden werden. Gemäß Einzeichnungen im Stollenplan von
der BBU sind jedoch die meisten Einbaue nur einige Meter in den Berg
gegangen. Ein noch offener Stollen mit einer Länge von etwa 60 m befindet
sich an der Straßenkurve der Petzenstraße, die Richtung Siebenhütten
führt. Der nächste größere Einbau mit einer Ruine (vermutlich Schmiede)
befindet sich etwa 150 m westlich an einer Forststraße. Ein dritter
größerer Einbau befindet sich bei der Liftstütze Nummer 12. Einen im
Stollenplan der BBU aufscheinenden etwa 10 m langen offenen Stollen mit
einer Ruine, der sich vermutlich etwa 150 m nordwestlich der Liftstütze 12
im flachen Graben befindet, wurde nicht aufgesucht. Eine oberflächliche
Mineraliensuche verlief im gesamten Reviergebiet ergebnislos. Außer
Brauneisenerz konnten keine anderen Erze gefunden werden. Auch hier dürfte
kein produktiver Abbau stattgefunden haben.
Situationsskizze Reviere Muschenik,
Spitz, Siebenhütten und Knieps (Blei)
16 Petzen / Revier Siebenhütten (Blei)
Gemeinde Feistritz ob Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Die Einbaue des Reviers Siebenhütten waren mit Sicherheit
Versuchsschürfe. Von den in den Plänen von der BBU eingezeichneten
Einbauen konnten alle gefunden werden. Ein Einbau und eine Pinge befinden
sich direkt an der nördlichen Reviergrenze (siehe Kartenteil 204/4) an der
Straße Richtung Siebenhütten und ein Einbau an der südlichen Reviergrenze
an der Straße. Ein Einbau konnte im Zwischengelände aufgespürt werden. Der
höchste Einbau befindet sich auf 1720 m Seehöhe an einer Geländekante. Man
kann hier noch zwei kleine Einbruchspingen und eine längere
Stolleneinbruchsfurche (etwa 8 m) erkennen. Die Haldengröße überschreitet
bei keinem der Einbaue die 20 m3 Größe. Erze konnten nicht
gefunden werden.
17 Petzen / Schmelz,
Bleischlacken (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Gefundene Mineralien:
Anglesit (Schlacke), Blei (Schlacke), Gips (Schlacke), Goethit
(Schlacke).
Eigene Beobachtungen:
Bei der Verbreiterung der Straße von Bleiburg nach Feistritz wurden
Bleischlacken, die vom Schachtofen der Örtlichkeit „Schmelz“ stammen,
verwendet. Diese Schlacken haben ein geringes spezifisches Gewicht und
dürften kaum mehr als 2 % Blei enthalten. Dadurch ist der Beweis
geliefert, dass die „Alten“ in Schachtöfen die Bleischliche mit guten
Resultaten verschmolzen haben. Die Halde nördlich des Ofens (vermutlich
Schlackenhalde) wurde nicht untersucht. Schlacke in der Umgebung des Ofens
sind auf Grund der Renovierung Mangelware.
18 Petzen / Revier
Neuberschstan 1 = Untere Krischastollen (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Die Fußwegspitzkehre auf etwa 1220 m Seehöhe
(ÖK 50) ist Ausgangspunkt auf der Suche nach diesen Stollen. Man findet
ihn unter einer Felswand nach etwa 80 Höhenmeter auf einer Geröllhalde
aufsteigend. Der Eingang auf etwa 1260 m Seehöhe ist bis auf 50 cm Höhe
verstürzt. Der mit den Querschlägen etwa 160 m lange Stollen ist bis an
die jeweilige Stollenbrust ohne Gefahr befahrbar. Einige versinterte
Rollblöcke, zum Abtransport vorbereitet, liegen in einem Stollenteil. Erze
sind weder im Stollen noch auf der Halde zu finden.
19 Petzen / Revier
Neuberschstan 2 = Obere Krischastollen (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Wenn man von der Krischahütte den Fußsteig Richtung Feistritzer Spitz
- Neuberschstan folgt, kommt man zu einem Felskopf mit einer Naturhöhle
etwa 20 m über (westlich) dem Fußsteig. Von dort etwa 150 m waagrecht bis
zu einer Schotterhalde zwischen zwei Felsrippen. Über der Geröllhalde, von
unten nicht sichtbar, befindet sich der Stolleneingang. Der Stollen führt
etwa 60 m tief geradlinig in den Berg und ist gefahrlos zu befahren. Die
Suche des Stollens vom Fußweg nach unten (Osten) ist wegen der Steilheit
des Geländes nicht ratsam. Erze oder andere Mineralien konnten trotz Suche
nicht gefunden werden. Der in der ÖK 50 eingezeichnete Fußweg Richtung
Kolscha ist verwachsen und schwer auffindbar (Abzweigung kann als
Orientierungshilfe verwendet werden).
20 Petzen / Revier
Kniepssattel (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Gefundene Mineralien:
Anglesit, Fluorit, Galenit, Greenockit, Hemimorphit,
Hydrozinkit, Smithsonit.
Eigene Beobachtungen:
In dem mineralogisch trockenen Bergbaugebiet der Petzen bietet
das Revier Kniepssattel für den Micromounter eine Ausnahme. Die oben
angeführten Mineralien kann man mit etwas Ausdauer und Geduld jederzeit
auffinden. Wenn man von der Bergstation der Petzenbahn Richtung
Kniepssattel aufsteigt, kann man an der Geländekante zum Trebnikkar,
Richtung Kniepssattel blickend, 6 höhlenartige Einbaue, die jedoch nur bis
zu 15 m tief sind, an der gegenüberliegenden Felswand erblicken. Die
Einbaue wurden alle in der gleichen Schicht, die schräg Richtung
Trebnikkar abfällt, eingebaut. Die Einbaue an der Ostseite des
Kniepssattels bestehen aus zwei größeren Halden und einer größeren Anzahl
von Pingen, von denen sicherlich einige Stolleneinbruchspingen, aber auch
Dolinen sein können. Der Einbau gegenüber des nördlichsten Galeniteinbaues
im Trebnikkar dürfte auf Eisen angesetzt gewesen sein. Man kann im
Anstehenden und auf der Halde Brauneisentrümmer auffinden. Eine Ruine
dürfte die Unterkunft für die Knappen gewesen sein. Interessant ist
vielleicht das Vorkommen von Fluorit, der sonst in keinem Revier der
Petzen gefunden werden kann.
21
Petzen / Revier Neuberschstan 3 = Deutschmannkar –
Stollen (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Ein etwa 13 m Stollen führt direkt vom Fußweg,
der vom ehemaligen Kolscha Berghaus zur Krischahütte führt, Richtung Osten
geradlinig in den Berg. Man kann hier sehr schön sehen, dass zuerst etwa 3
m am südlichen Blatt entlang gearbeitet wurde und dann auf das etwa 2,5m
entfernte nördliche Blatt gewechselt wurde. Beide Blätter dürften jedoch
taub gewesen sein, und somit dürfte der Vortrieb eingestellt worden sein.
Eine oberflächliche Mineraliensuche verlief erfolglos.
22 Petzen / Revier
Neuberschstan 4 = Mittlere Krischastollen (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Etwa
20 Höhenmeter unterhalb (ostwärts) des Mittleren Krischastollens (1370m),
befindet sich ein 3m langer Einbauversuch, der offensichtlich eine in etwa
10 m vorbeilaufende Störung die von Ost nach West verläuft, abqueren
sollte. Vermutlich wegen der Steilheit des Geländes wurde der
Schurfversuch verlassen und 20 Höhenmeter darüber neu angeschlagen. Der im
gesamten etwa
25 m lange, noch befahrbare Stollen, hat offensichtlich die von Ost nach
West verlaufende Störung nicht erreicht.
23 Petzen / Revier
Neuberschstan 5 = Grabenschurf (Blei)
Gemeinde Feistritz ob
Bleiburg
Eigene Beobachtungen:
Wenn man den flachen Graben Richtung Westen aufsteigt, erreicht
man kurz vor einer felsigen Verengung, auf etwa 1080 m Seehöhe, einen 3 m
langen Schurfversuch.
Situationsskizze Reviere
Kolscha und Neuberschstan (Blei)
Weiterführende Literatur:
CERNY et
al. 1982; CERNY & SCHROLL 1995; HILLINGER 1864; HOLLER 1970; KÖPPEL &
SCHROLL 1995; KOSTELKA 1965; KUHLEMANN 1995; POSEPNY 1893:
SCHERIAU-NIEDERMAYR 1973; SCHROLL 1995.
|