Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Maria Saal 203/2

1 Christofberg / Oberlaboner (?)
Gemeinde St.Georgen a.L.

Eigene Beobachtungen:
Anlässlich eines Orientierungslaufes wurde in einem unübersichtlichen steilen Gelände eine nicht unbeträchtliche Halde gefunden. Eine Einbruchspinge zeigt, dass ein Stollen vorhanden war. Den Grund des Abbaues konnte man nicht erkennen, zumal keinerlei Erze oder andere Mineralien gefunden werden konnte. Vielleicht war es ein Stollen zur Untersuchung der Gesteine, denn keine 500 m Richtung NO befinden sich auf dem Steinbruchkogel unzählige Pingen und Schürfe auf Gestein, aus dem Mühlsteine usw. erzeugt wurden. Anderseits befanden sich dir Quecksilberbergbau Zinnoberbründl sowie der Eisenbergbau Christofberg auch in unmittelbarer Nähe. Eine zielführende Zuordnung konnte nicht getroffen werden.


2 Christofberg / Zinnoberbründl (Eisen, Quecksilber?)
Gemeinde Brückl

Gefundene Mineralien:
Cinnabarit, Pyrit.

Eigene Beobachtungen:
Zwei kleine Einbaue konnten direkt an der Forstwegböschung unweit dem ehemaligen Zinnoberbründls lokalisiert werden (siehe Situationsskizze). Bei diesen Schürfen, die mit Sicherheit Versuchsschürfe auf Eisen waren, konnte auch Cinnabarit gefunden werden, der auch durch eine Untersuchung bei Herrn DI. Blaß / Deutschland bestätigt wurde. Den Zinnoberschurf im Bereich des Zinnoberbründls der von Friedrich (1965) beschrieben wird, konnte trotz genauer Suche, nicht gefunden werden. In einer Karte aus dem Jahre 1855 war der Zinnoberstollen neben einer Kohlstatt im Bereich des Zinnoberbründls eingezeichnet. Fragmente (Forstwegbau) des Kohlplatzes konnte noch identifiziert werden. Der etwas tiefer und einige Meter westlich davon liegende Stollen (vermutlich Schurf) wurde im Zuge des Forstwegbaues vollkommen eingeebnet. Die Einbeziehung des von Friedrich erwähnten etwa 300 m langen Pingenfeldes in den Quecksilberbergbau ist sicherlich falsch. Entweder fand er die Eisenpingen des Buchgupfs, oder die Steinbruchspingen des Steinbruchkogels. Ein anderes Pingenfeld ist auf dem Christofberg nicht zu finden. Aus dem Bächlein des Zinnobergrabens wurde von A. Sima / Klagenfurt, Gold und Zinnober herausgewaschen. Auf der kleinen Halde des Eisenschurfes an der Forstwegböschung, konnte bei einem späteren Besuch kein Cinnabarit mehr gefunden werden.


3 Christofberg / Lippe-Keusche (?)
Gemeinde Brückl

Eigene Beobachtungen:
Dieser vermutliche Bergbau befindet sich 50 – 80 m nördlich der nur mehr schwer zu findenden Lippe-Keusche. Das Plateau einer etwas größeren Halde findet man, wenn man auf dem nördlich von der Ruine Lippe-Keusche verlaufenden Forstweg geht und nach Süden den Abhang hinunterblickt. Die Stolleneinbruchspinge dürfte im Zuge des Forstwegbaues verfüllt worden sein. Etwas westlich davon (30 m) befindet sich eine größere Schurfmulde. Bei einer oberflächlichen Mineraliensuche konnten keine Erze gefunden werden. In der Literatur wird diese Örtlichkeit als Quecksilberbergbau angegeben.


4 Christofberg / Barbarastollen (Eisen)
Gemeinde Brückl

Eigene Beobachtungen:
Der Stollen ist in den ersten 10 m einsturzgefährdet und nur mit äußerster Vorsicht befahrbar. Etwa 10 m über dem Stollen ist eine Einbruchspinge, von der man den restlichen Teil des Stollens mit gebotener Vorsicht gerade noch befahren kann.


5 Christofberg / Kristofstollen (Eisen)
Gemeinde Brückl

Eigene Beobachtungen:
Vom ehemaligen Kristofstollen sieht man nur mehr eine etwas größere Mulde und eine stark bewachsene Halde nördlich der Forstwegabzweigung. Ob es sich tatsächlich um einen Stolleneinbau gehandelt hat, muss man auf Grund der aufgefundenen Merkmale, bezweifeln. Man kann keinerlei Rollblöcke oder Grubenklein offen liegend vorfinden.


6 Christofberg / Oswaldischacht (Eisen)
Gemeinde Brückl

Gefundene Mineralien:
Hämatit.

Eigene Beobachtungen:
Ca. 10 - 15 Höhenmeter nördlich des in der Karte ersichtlichen Sattels kann man 2 Pingen und eine Stolleneinbruchspinge mit Halde erkennen, auch ein Mauergeviert von ca. 2x3 bei den beiden Pingen. Eine der Pingen dürfte der Schacht gewesen sein, der mit einem Unterbau aufgeschlossen wurde. In nächster Umgebung findet man noch 15 – 20 kleinere Schurfmulden.

7 Christofberg / Simonstollen (Eisen)
Gemeinde Brückl

Eigene Beobachtungen:
Eine Stolleneinbruchspinge und eine kleine Halde zeigen auch hier wie bei den anderen Eisen- und Quecksilber- Bergbauversuchen auf dem Christofberg, dass ein erfolgreicher Abbau nie stattgefunden hat. Um 1970, wurde von der VÖEST beim Simonstollen nachgegraben, Rollstücke liegen noch offen auf der Halde (Brauneisenerz). Bei der Erkundung konnten in der Umgebung des Buchgupfs viele kleinere, aber auch größere Schurfmulden und Pingen gefunden werden. Es scheint so, als hätte man die gesamte Höhe des Buchgupfs auf Eisenerze untersucht.


8 Christofberg / Krähwald (Eisen)
Gemeinde Brückl

Gefundene Mineralien:
Hämatit.

Eigene Beobachtungen:
Ein Stollen etwa 10 m lang ist noch befahrbar. Vermutlich wurde auf Eisenerz geschürft. 1789 schürfte de la Martina im Krähwald und am Christofberg unweit Brückl nach Kupfer. Trotz Suche konnte ich keinen Kupferschurf auffinden.



Situationsskizze Christofberg (Eisen, Quecksilber)

Beschreibung zur Situationsskizze Christofberg (Eisen, Quecksilber):
1 = Halde in der Nähe des Gehöftes Oberlaboner (?)

2 = namenloser Fe-Schurf bei dem auch Zinnoberspuren finden kann.

3 = Simonstollen

4 = Pingenfeld

5 = Namenloser Stolleneinbau

6 = Oswaldischacht mit Pingenfeld

7 = Barbarastollen

8 = Kristofstollen

9 = nicht zuordenbare künstliche Eingriffe im Gelände.

Geschichtliche Eckpfeiler:
(Eisenbergbau Christofberg)
1854 wurde von Simon Schmid von Lanzendorf der Oswaldischacht 2,5 Klafter tief abgesenkt.
1856 wurden die Grubenfelder Barbara, Oswald und Simon verliehen.
1862 erwarb Karl Theodor Graf von Christalnigg den Eisensteinbergbau Christofberg, im selben Jahr noch wurden die Grubenfelder Barbara und Simon gelöscht, das Oswaldgrubenfeld dem Eisenschmelzwerk St.Johann am Brückl II zugeschlagen.
1863 erwarb Graf Goess das Grubenfeld Oswald.
1866 wurde der Betrieb eingestellt.
1870 Schurfrechte bei der HEG
1881 Schurfrechte bei der Ö.A.M.G.
1976 Schurfrechte bei der Vöest Alpine AG.
1980 wurden alle Schurfrechte gelöscht.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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