Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Villach 201/4

1 St.Martin / Rudnik (Blei)
Gemeinde Rosegg

Gefundene Mineralien:
Cerussit, Galenit, Hemimorphit, Wulfenit.

Beschriebene Mineralien:
Galenit, Greenockit, Hemimorphit, Pyrit, Wulfenit.

Eigene Beobachtungen:
Die Örtlichkeiten der noch sichtbaren Bergwerksanlagen sind auf der Situationsskizze ersichtlich. Auf der Unterbauhalde kann man jederzeit die beschriebenen Mineralien in Micro-Ausbildung aufsammeln. Eine Schachtbefahrung wurde von mir ca. 30 m tief durchgeführt. Dabei konnte ich feststellen, dass die Erzbänder waagrecht liegen, jedoch, wie in einem Lagerstock ähnlich, in die Tiefe führten. Drei Etagen mit ca. jeweils 10 m Stollenlänge links und rechts des Schachtes konnte ich erkunden. Ein weiteres Vordringen scheiterte an der mitgenommenen Seillänge. Die noch anstehenden Erzbänder erreichen eine Stärke von 5 – 30 cm und sind fast vollständig in Hemimorphit, Cerussit und Wulfenit umgewandelt. Irritierend ist noch der offene Schacht in der Nähe des Pfadfinderlagers, der sicherlich eine Gefahrenquelle darstellt. Weniger gefährlich ist der Schacht im Marienstollen (ca. 10 m). Eine Befahrung des Unterbaues ist wegen der Wassernutzung nicht mehr möglich.
Unweit des Haupteinbaues liegt der Marienstollen (siehe Situationsskizze). Eine Befahrung war mineralogisch gesehen ein Fehlschlag. Ich konnte trotz Suche konnte keine Vererzung im Stollengebäude festgestellt werden. Vermutlich wurde der Stollen zur Unterfahrung des Pingenfeldes, das sich südwestlich davon befindet, aufgefahren. Bei den etwa 20 – 25 größeren und kleineren Pingen und Schurfmulden konnte ebenfalls keine Erze gefunden werden.

Geschichtliche Eckpfeiler:
In dem Gebiet zwischen dem Bleiberg und Rudnik wurden spätestens seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zum Jahre 1906 Galenit und Sphalerit bergmännisch abgebaut und aufbereitet.
Im Trias-Dolomit wurden schmale steilstehende Lager abgebaut. Diese entstanden durch alpidische Faltung, in denen erzhaltige Lösungen in den entstandenen Klüften aufstiegen.

Weiterführende Literatur:
HUNEK 1911



Situationsskizze Rudnik (Blei)


2 St.Martin (Kupfer?, Silber?)
Gemeinde Rosegg

Gefundene Mineralien:
Anglesit, Azurit, Baryt, Galenit, Malachit, Sphalerit, Tetraedrit.

Beschriebene Mineralien:
Azurit, Baryt, Chalkopyrit, Chalkosin, Covellin, Fahlerz = Gruppe, Galenit, Hämatit, Limonit = Gemenge, Magnetit, Malachit, Pyrit, Schwazit = Varietät, Tetraedrit.

Eigene Beobachtungen:
Dass ein Bergbau in diesem Raum stattgefunden hat, sieht man an einer Pinge sowie an Bohrlöchern von Handbohrern an den Felswänden und einigen Schurfmulden sowie einer flachen Halde unterhalb eines Felsens. Im Kalk sind kleinere und größere Quarz - Karbonat - Gänge, die keine einheitliche Richtung aufweisen und auch nur teilweise die oben angeführten Mineralien führen, zu sehen. Es konnten im gesamten Abbaugebiet (ca. 50x100 m) nur zwei schwach vererzte Gänge aufgespürt werden. Durch die Absätzigkeit gegeben, dürfte dieser Bergbau keine wirtschaftliche Bedeutung erreicht haben.

Weiterführende Literatur:
NIEDERMAYR et al. 1990; WORSCH 1937.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

zurück....