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Karte: St. Veit a. d. Glan 187/2
16 Bad St.Leonhard /
Unterbaue Kliening (Gold, Silber)
Gemeinde Bad St.Leonhard
Eigene Beobachtungen:
Zur Hauptunterfahrung der Klieninger Baue wurde von der St.Leonharder
Seite Unterbaustollen vorgetrieben. Es ist dies, der St.Andreasstollen,
dessen Mundloch sich im Bereich der gefassten Schwefelquelle befindet. Die
genaue Lage ist nicht mehr erkennbar. Dieser Stollen erreichte die Länge
von 2100 m, ohne die Abzweigung mitzurechnen. Die Halde liegt einige Meter
tiefer als die Haldenkrone des Fürstenbaues. Die Haldenkrone von dem
St.Andreasstollen liegt unmittelbar hinter (westlich) dem Gehöft Staubmann
und ist als solche noch zu erkennen. Herr Staubmann berichtete, dass bei
Fundamentgrabungen zu seiner Bienenhütte, die zwischen Wirtschafts-
und Wohngebäude errichtet wurde, eindeutig Haldenmaterial
zum Vorschein kam. Sterk
(1955) meinte aber, dass die Halde des St.Andreasstollens oberhalb des
Sauerbrunns zu suchen sei. Bei Grabungen oberhalb der Wiese (Halde) im
Wald, an den steilen durch Hohlwege durchfurchten Rücken, konnte jedoch
kein Haldenmaterial gefunden werden. Die Gesteine waren alle mehr oder
weniger abgerundet, sodass sie als Haldenmaterial nicht in Betracht
gezogen werden konnten. Wenn man sich um eine Grabungserlaubnis auf der
Wiese bemühen würde, könnte man die St.Andreashalde ein für allemal
lokalisieren. Da aber der Stollen zu stark anstieg, verfehlte er in der
Kliening seinen eigentlichen Zweck. Wenn man zwischen Aufschlagpunkt St.
Andreasstollen 710 m in Bad St.Leonhard und dem Göppelschacht (auch
Gäplschacht) in Kliening mit etwa 840 m einen Höhenunterschied von etwa
130 m erreicht, wäre eine Entwässerung der ersoffenen Gruben sicherlich
möglich gewesen. Leider ist nicht bekannt wie tief der Göppelschacht
abgesenkt wurde, sodass die Steigung des Andreasstollens nie mehr eruiert
werden kann. Wenn man auf etwa 2000 m eine Steigung von 50 m an seinem
Ende annimmt, dürfte der ersoffene Göppelschacht etwa 60 –70 m abgesenkt
worden sein. Der Andreasstollen mündete sicherlich über dem Schacht in
diesen, sodass eine Entwässerung nicht möglich war. Daher wurde später der
Fürstenbau mit einer erreichten Länge von 1200 m und einer Steigung von
rund 14 m an seinem Ende vorgetrieben. Aber auch dieser verfehlte das
Ziel, den Göppelschacht in der Kliening zu erreichen. Am 14. Juni 1703, am
Fronleichnamsfest, an dem die Knappen zum Glück in dem schon auf 250
Klafter vorgetriebenen Stollen feierten, erfolgte ein Wassereinbruch, den
man nicht mehr bewältigen konnte. Der Stollen wurde wiederholt ausgeräumt,
so unter Bamberg und der Klieninger Union (Unionsstollen). Bei der
Ausräumung und Säuberung des Fürstenbaues stieß man auf große Massen von
übelriechendem Wasser. Der Gehalt an Eisen, Arsen und Schwefelwasserstoff
kann man mit Sicherheit auf die Auslaugung eines großen
Verwitterungsgebietes in den Erzkörpern der Goldlagerstätten
Klienings erklären. Durch beide Unterbaue wurde dieses Wasser auf die
Ostseite des Hermannsberges geleitet (oder zumindest begünstigt) und tritt
dort als Schwefel- und Eisenquelle in der Nähe der Stollenmundlöcher aus.
Seine nicht mehr feststellbaren Mundlöcher befanden sich vermutlich auf
715- und 710 m Seehöhe. Der auffallende Wiesenhügel zwischen dem Gehöft
Staubmann und dem südlich davon liegenden Gebäude dürfte die Halde des
Fürstenbaues gewesen sein. Ein dritter kurzer Stollen, der
sogenannte St.Christof-Stollen, dessen Örtlichkeit ebenfalls nicht mehr
eindeutig feststellbar ist, dürfte sich etwa 100 m nördlich des
Andreasstollens befunden haben. Vermutlich ist es die auffallende Mulde im
Wiesenhang, die sich westlich der Häuser befindet.
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Situationsskizze Bad St.Leonhard/Unterbaue Kliening (Gold,Silber)
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