|
Karte: St. Veit a. d. Glan 187/2
Karte: Wolfsberg 188/1
8 Loben (Eisen)
Gemeinde Bad St.Leonhard
Gefundene Mineralien:
Aragonit, Arsenopyrit, Calcit, Chalkopyrit,
Pharmakosiderit, Pyrit, Pyrrhotin, Siderit.
Beschriebene Mineralien:
Ankerit, Aragonit, Arsenopyrit, Calcit,
Chalkopyrit, Galenit, Gips, Goethit, Jamesonit, Jarosit, Kryptomelan,
Kutnahorit, Markasit, Muskovit, Plagionit, Psilomelan = Romanechit,
Pyrrhotin, Rancieit, Siderit, Sideroplesit = Varietät, Szomolnokit,
Todorokit.
Eigene Beobachtungen:
Die noch sichtbaren Bergbaureste sind aus der
Situationsskizze ersichtlich. Mineralogisch die interessanteste Halde ist
die des Philippistollens. Hier konnten die oben angeführten Mineralien
gefunden werden. Auf den anderen Halden sind keine interessanten
Mineralien zu finden.
Situationsskizze Loben (Eisen)
Beschreibung zur Situationsskizze Loben (Eisen):
1 = Stollen auf ca. 860 m Seehöhe ist noch
offen und wird als Keller benützt. Halde ist keine zu erkennen. Eine
Befahrung konnte nicht durchgeführt werden.
2 = Größere Halde,
bestehend aus Taubgestein, befindet sich südlich des Fahrweges Richtung
Schiefling.
3 = Beim Gehöft
Schneeberger, das zur Zeit als Zuhube bewirtschaftet wird, findet man
Schlacke (keine Sekundärmineralien). Laut Aussage des Nachbarn war lange
das Bergwerkszeichen (Schlägel und Eisen) am Dachgiebel befestigt
(vermutlich ehemaliges Berghaus).
4 = „Rudolfstollen“,
ist der tiefste und längste Unterbau (vermutlich über 1000 m
Streckenlänge), der die bekannten vier Erzlager im Kalk (Josefi,
Schwarzboden, Philippi und Hugo) unterfahren hat. Die Halde wird teilweise
für Straßenbefestigungen verwendet. Die Hoffnung, dass durch Forstwegbau
oder Hausbau die alten Halden angefahren werden, sind sehr gering.
5 = „Philippistollen“,
ebenfalls ein Unterbaustollen etwa 50 m höher gelegen, hat vermutlich auch
eine Streckenlänge von über 1000 m. Die Halde wurde im Zuge des
Straßenausbaues teilweise angefahren und eröffnete die Möglichkeit, die
oben angeführten Mineralien aufzufinden.
6 = Einige Halden und
Pingen kann man auf ca. 1080 m auffinden, die vermutlich auf eine der vier
oben genannten Lager angesetzt waren.
7 = Einbaue kann man
auf der gegenüberliegenden Grabenseite auf 1080 m auffinden, die aber
sicherlich keine wirtschaftliche Bedeutung erreicht haben.
8 = Eine große
Schlackenhalde an der Fahrwegkurve zeigt, dass Erze an Ort und Stelle
verschmolzen wurden (vermutlich in der frühesten Abbauzeit).
Sekundärmineralien in der Schlacke konnten nicht entdeckt werden.
9 = „Laurastollen“, dürfte der älteste Unterbau im Bereich
des Lobner - Erzreviers gewesen sein. Auch hier konnte nach
oberflächlicher Mineraliensuche keine Besonderheiten entdeckt werden. Nach
der Halde zu schließen, dürfte auch dieser Unterbau eine gewaltige
Streckenlänge erreicht haben.
Geschichtliche Eckpfeiler:
1602 wurde das Eisenbergwerk am Loben an Alban von Mooshaim,
niederösterreichischen Kammerrat, verliehen.
1613 Melchior Putz der Jüngere war Besitzer des Bergwerks Loben.
1622 verkaufte Melchior Putz, der nur auf leichten Gewinn ausging, an
Philibert Schrantz von Schrantzenegg.
1625 verkaufte dieser das Bergwerk an Michael Pregl von der Sonne,
königlich bayrischer Rittmeister.
1633 übernahm Bamberg den Bergbau.
1643 berichtet der Bergrichter Gleyerscher an den Vizedom, dass die
Gruben von Loben ertrunken wären.
1675 wurde in St.Leonhard ein Floßofen errichtet.
Weiterführende Literatur:
FRIEDRICH 1949;
KORITNIG 1967; MEIXNER 1949a, 1949b; NIEDERMAYR et al. 1996.
|