Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: St. Veit a. d. Glan 186/3

11 Zwein (Eisen)
Gemeinde Frauenstein
 

Beschriebene Mineralien:
Apatit = Gruppe, Carbonat - Fluorapatit, Chalkopyrit, Fire - Clay?, Gips, Halloysit, Hämatit, Illit = Mischkristall, Jarosit, Kaolinit, Limonit = Gemenge, Magnetit, Malachit, Pyrrhotin, Stilpnomelan, Vashegyit.

Eigene Beobachtungen:
Stark verwachsene Halden und Einsenkungen sowie einige Erzhaufen zeigen, dass einst bei dieser Örtlichkeit ein reger Betrieb bestand. Die unten angeführten geschichtlichen Eckpfeiler geben erschöpfend Auskunft.

Geschichtliche Eckpfeiler:

1840 bestand der Bergbau Zwein nur aus einen kleinen Schurfbau, der aus einem 15 m langen, querschlägigen Stollen bestand, von dem eine 35 m lange streichende Auffahrung ausging. Ein etwa 10 m tiefer Schurfschacht diente der Teufenuntersuchung.

1896
kam dieses Erzvorkommen in den Besitz des Bauunternehmers Andreas Forabosco aus Bruck a.d.Mur, welcher den seinerzeitigen Schurfbau mit einem 140 m langen Stollen (Andreasstollen) unterfuhr und die dabei durchörterten 3 Erzlager teilweise ausrichtete und aufschloss. Der Abbau erfolgte hauptsächlich in einer Art Tagbau im mächtigsten Erzmittel.

1900
lieferte dieser „Magneteisensteinbergbau Schaumboden“ (nach der Katastralgemeinde benannt) 441 Tonnen Erz, die im Hochofen Waidisch bei Ferlach verschmolzen wurden. Nach 1902 wurde der Betrieb wieder eingestellt, vermutlich infolge der hohen Transportkosten bis Waidisch.

1954-1957
führte das Interesse der Hütte Donawitz an sauren Eisenerzen zu Schurfarbeiten. Diese gewährten einen vollkommen ausreichenden Einblick. Wiederum wurde zunächst eine die ganze Hochfläche umfassende magnetische Vermessung vorgenommen. An Stellen größter magnetischer Anomalien wurden 3 Schurfbohrungen (Crälius) bis zu einer Tiefe von 57 m abgestoßen. Nur die Bohrung 1 stellte ein 4 m mächtiges Erzlager knapp unter der Erdoberfläche fest. Um die näheren Verhältnisse zu klären, wurde an der magnetischen Hauptanomalie ein 13 m tiefer Schurfschacht abgeteuft, der auch den gewünschten Einblick in die geologischen Verhältnisse gewährte. Der verhältnismäßig geringe Lagerstätteninhalt und die äußerst ungünstige frachtliche Lage des Vorkommens schließen eine Inbetriebnahme aus.

Weiterführende Literatur:
NEUWIRTH 1956.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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