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Karte: St. Veit a. d. Glan 186/2
4 Guttaring / Ratteingraben, Waitschach (Eisen)
Gemeinde Guttaring
Gefundene Mineralien:
Bournonit, Cerussit, Goethit, Hemimorphit,
Malachit, Nitrobaryt (Schlacke), Pyrolusit, Rosasit.
Beschriebene Mineralien:
Anglesit, Ankerit, Aragonit, Aurichalcit,
Azurit, Baryt, Bergkristall = Varietät, Bindheimit, Bournonit, Calcit,
Cerussit, Chalkopyrit, Glaskopf = Varietät, Goethit, Hemimorphit,
Lepidokrokit, Linarit, Malachit, Manganomelan = Romanechit, Nitrobaryt
(Schlacke), Psilomelan = Romanechit, Pyrolusit, Rancieit, Rhodonit,
Rosasit, Schwefel, Siderit, Staurolith, Wad = Gemenge.
Eigene Beobachtungen:
Siehe nachfolgende Beschreibung zur Situationsskizze Waitschach
(Eisen).
Situationsskizze Waitschach
(Eisen)
Beschreibung zur Situationsskizze Waitschach (Eisen).
1 = Verbrochener Stollen mit Namen "Kajetan". Zur Zeit wird eine
Wasserfassung gebaut.
Dadurch wurde genügend Brauneisenerz aufgeschlossen (Halde).
2 = "Medardi", einige große Pingen und herumliegende Gangtrümmer kann
man noch erkennen. Wo genau der Medardistollen lag, kann man nicht mehr
feststellen. Im Bereich des Medardistollens konnte Pyrolusit gefunden
werden.
3 = "Johannastollen", man kann nicht mehr feststellen, welcher der
beiden Einbruchspingen mit Halden der Johannastollen war. Bei einer
Einbruchspinge findet man einen etwa 30 cm mächtigen Brauneisenerzgang.
4 = "Monikastollen" ist verbrochen und hat eine große Halde, die zur
Zeit durch den Neubau eines Zubringerweges teilweise aufgeschlossen ist.
Man kann genügend Brauneisenerztrümmer herumliegen sehen. Besonderheiten
in der Erzzusammensetzung konnte keine beobachtet werden.
5 = "Mittelbau", dieser befindet sich zur Zeit
im Dickicht und ist nur durch das ca. 20x8 m große Haldenplateau
erkenntlich. Westlich davon führte die Bremse vom Waitschacher Tagbau
vorbei (schwer erkennbar). Die Halde des "Mittelbaues" reicht bis zum
Endpunkt der Bremse, der zur Zeit durch einen Zubringerweg aufgeschlossen
ist. Vermutlich wurde das Haldenmaterial für Wegbauten verwendet. Im
Brauneisenerzhaufen konnten nicht die zu erwartenden Bournonite mit
Malachit gefunden werden.
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= "Mariastollen", wurde geöffnet und ist befahrbar. Man kann sich durch
einen Schacht von etwa 13 m Tiefe abseilen und gelangt in das Niveau des
"Mittelbaues". Mineralogisch ist der Aufwand sicherlich nicht
gerechtfertigt, außer etwas Malachit, Bournonit und Pyrolusit in Micro -
Stufen (und die sehr sporadisch) kann man nichts Besonderes finden. Auf
dem Weg zum Schacht, etwa 5 – 8 m vom Stolleneingang entfernt, kann man
aus schmalen Klüften etwas Rosasit herausarbeiten.
7 = "Waitschacher Tagbau", wurde vor einigen Jahren von den
Abfällen gereinigt, und man konnte dadurch schöne Bournonit-, Malachit-und
Cerussitstufen bergen. Zur Zeit befindet sich der Bereich des
"Mittelbaues", "Mariastollens" und "Waitschacher Tagbaues" in einem
dichten Jungwald, und es wird einige Jahre dauern, bis man sich wieder
etwas besser orientieren kann. Im Tagbau sind die mineralienführenden
Gänge zum größten Teil ausgeerzt.
8 = Ruine des Schmelzofens und die
Schlackenhalde befinden sich am Ostrand des Tagbaues. Hier kann man mit
etwas Glück Nitrobaryt, aber auch Malachit, Anglesit, Gips usw. in der
Schlacke finden.
9 = Nördlich des
Tagbaues befinden sich noch einige größere Pingen.
10 =
"Wilhelmstollen", war der letzte Stollen in Waitschach, der noch
bearbeitet wurde. Mit der Schließung von Hüttenberg (1978) wurde auch
dieser Stollen geschlossen und der Eingang mit einigen m3 Beton
verfüllt. Auf der stark verrutschten und verwachsenen Halde kann man mit
etwas Glück noch Malachit und etwas Bournonit in Micro - Stufen finden.
11 = Restaurierter Röstofen befindet sich südlich der Straße
Ratteingraben - Waitschach unweit des "Wilhelmstollens".
12 = Große Halde.
13 = Stolleneinbruchspinge und eine Halde mit Kalkmarmor und
Brauneisenerz mit sporadisch etwas Malachit sind zu sehen.
14 = Schlackenhalde auf der ostwärtigen Böschung des Zufahrtsweges zum
Gehöft Wabnegger wurde größtenteils für den Wegebau verwendet. Mit etwas
Ausdauer kann man schöne Sekundärmineralien bergen.
15 = Große Schlackenhalde mit interessanten Sekundärmineralien
befindet sich unter einem kleinen Hügel in der verwachsenen Wiese.
16 = "Frauenbau", ist durch eine große Stolleneinbruchspinge und eine
große Halde erkennbar.
17 = Schurfstollen, wäre nach kurzer Arbeit wieder befahrbar und
dürfte zum Bereich des Frauenbaues gehören. Die Halde ist im steilen
Gelände verrutscht.
18 = "Caroli Borromäi", ist nach einigen Verschließungsversuchen
wieder befahrbar. Mineralogisch ist vielleicht der hier vorkommende Baryt,
eingewachsen in Brauneisenerz, interessant. Der Stolleneingang befindet
sich direkt im Graben. Die Halden sind links und rechts des Grabens zu
erkennen.
19 = In diesem Fall ist nicht sicher, ob es sich um einen Einbau
handelt. Die Halde ist stark verwachsen, und eine eigentliche
Stolleneinbruchspinge fehlt. Man müsste im Sommer die Halde angraben, bei
der Aufnahme war der Boden gefroren.
20 = Größere Mulde auf der Wiese. Der Zubringerweg, der über der Mulde
hinwegführt, schließt einen Brauneisenerzgang auf.
21 = Wie bei Situationsskizze 19 konnte auf Grund des gefrorenen
Bodens nicht festgestellt werden, ob es sich um eine Halde handelt.
22 = Größere Pinge nördlich der Forststraße. Es konnte nur eine
schwache Eisenvererzung festgestellt werden.
23 = Schlackenhalde an der Böschung eines Zufahrtsweges, aber
keinerlei Sekundärmineralien.
24 = Stolleneinbruchspinge und Halde kann man schön erkennen. Schöne
Bergkristallrasen auf Brauneisenerz sind auffindbar. Sie ähneln den
Bergkristallen, die man in der Nähe des Andreaskreuzes in Hüttenberg
finden kann.
25 = Stolleneinbruchspinge und Halde erkennbar.
26 = "Cordulastollen" ist verstürzt. Brauneisenerzrollstücke kann man
auf der Halde auffinden.
27 = Pingenfeld südlich des "Cordulastollens", dürfte zum engeren
Abbaubereich des Stollens gehören.
28 = Pingenfeld nordwestlich des Bildstockes. Auch hier kann man wie
bei allen Einbauen Brauneisenerz finden.
Die oben angeführten Mineralien sind
ausschließlich im Waitschacher Tagbau gefunden worden.
Weiterführende Literatur:
CANAVAL 1899; ETTINGER & MÖRTL
1993; FRIEDRICH 1949; MEIXNER 1967, 1968, 1977, 1980; MOSER & POSTL 1986;
NIEDERMAYR et al. 1996; ZIRKL 1984.
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