Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Straßburg 185/4


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Sörg / Grassendorf (Eisen)
Gemeinde Liebenfels

Gefundene Mineralien:
Almandin, Anatas, Arsenopyrit, Baryt, Bergkristall, Bournonit, Calcit, Chalkopyrit, Galenit, Goethit, Malachit, Partzit, Pyrit, Rutil, Sphalerit, Tetraedrit, Vauquelinit, Wad = Gemenge.

Beschriebene  Mineralien:
Gleich wie „Gefundene Mineralien“.

Eigene Beobachtungen:

Über den Bergbau Grassendorf ist soviel wie nichts bekannt, und man konnte auch bei der Bevölkerung nichts erfragen. Nach dem Haldenmaterial zu schließen, dürfte auf Eisenerz gegraben worden sein. Siderit, Calcit und Quarz in denen die oben angeführten Mineralien sporadisch zu finden sind, bilden einzelne Lagen in den sonst tauben Halden. Die Suche nach Belegstücken ist sehr mühsam. Mineralogisch, aber auch montanhistorisch wurde dieser Bergbau nach meinem Wissensstand nie bearbeitet. Herr Topitschnig vlg. Schlintl vermutet die Anfänge dieses Bergbaues in der Zeit der heiligen Hemma (etwa 1100). Tatsächlich dürfte der Bergbau jedoch etwas später in Betrieb gewesen sein. Vermutlich wurde der Bergbau durch das Radentheiner Schmelzwerk betrieben.
Eine genaue Datierung kann nur durch eine fundierte montanhistorische Bearbeitung erfolgen.

Situationsskizze Grassendorf (Eisen)

Beschreibung zur Situationsskizze Grassendorf (Eisen):

1 = Bergbau "Lärchenbichl" (Liebenfelser Chronik), wo der Gewerke Schlintl sein Glück versuchte. Eine flache Halde wird von einem Forstweg angeschnitten. Nur mit Erfahrung und einem guten Auge kann man noch die zwei kleinen Halden und flachen Schurfmulden erkennen die sich im schütteren Wald befinden.

2
= Halde im Bachgrund, eine größere Schurfmulde nordostwärts des Grabens und zwei kleinere Schurfmulden im Gehänge der westlichen Grabenseite zeugen hier von einem Schurfversuch. Die tiefste Lage der tauben Halde führt faustgroße limonitisch gefärbte Siderittrümmer, die jedoch größtenteils frei von Erzen sind. Hier konnte das einzige Galenitstück geborgen werden.

3
= Hügel im Bachgrund, ebenfalls eine Halde deren Zustandekommen nicht Nachvollziehbar ist. Auch hier besteht die unterste Lage (ca. 20 cm) der tauben Halde aus den gleichen Gangtrümmern wie bei Nr. 2. Westlich des Hügels im Gehänge konnte auf einer schwer erkennbaren verrutschten Halde auf einem einzigen faustgroßen Rollstück Vauquelinit in Belägen gefunden werden. Eine weitere intensive Suche verlief negativ.

4
= Zwei größere Pingen im Dickicht.

5
= "Pichlerstollen" (vlg. Name des Grundbesitzers)10 m lang und noch befahrbar, ist vermutlich als Unterbau angeschlagen worden. Auch hier konnten keinerlei Erze gefunden werden.

6
= Vermutlich war dieser Stollen (St.Peter genannt) der Hauptabbau des gesamten Bergbaureviers Grassendorf. Nur mit Mühe kann man die oben angeführten Mineralien auf der relativ großen Halde finden.

7
= Vermutlicher Versuch, mittels einer Pinge auf der gegenüberliegenden Seite des Rückens den Ausbiss des Erzganges zu finden.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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