Pichler A. / Bergbau in Ostkärnten

 

Karte: Straßburg 185/1

1 Metnitztal / Kogler (Blei, Zink)
Gemeinde Metnitz

Gefundene Mineralien:
Anglesit, Baryt, Calcit, Chalkopyrit, Fluorit, Galenit, Greenockit, Hemimorphit/Baryt (Mischkristall), Hydrozinkit, Malachit, Pyrit, Siderit, Smithsonit, Sphalerit.

Beschriebene Mineralien:
Anatas, Baryt, Bravoit, Chalkopyrit, Fluorit, Galenit, Greenockit, Halotrichit, Ilmenit, Pentlandit, Pyrit, Pyrrhotin, Sphalerit.

Eigene Beobachtungen:
Die beiliegende Situationsskizze zeigt die Ausmaße des sicherlich ergiebigen Bleibergbaues Metnitz / Kogler. Bei der Befahrung der Schächte ist Seilsicherung notwendig. Interessant ist die Befahrung des Josefistollens, der mit einigen Steigbäumen bestückt ist. Oben angeführte Mineralien kann man vor allem im Bereich des Hemmastollens und des Tagbaues jederzeit aufsammeln. Die Hemimorphit/Baryt Mischkristalle konnten nur auf einem Rollstück gefunden werden.

Dr. Richard Canaval (1899): „Von dem Fahrwege zu den Gehöften Moser und Kogler zweigt beim Kogler ein Waldweg ab, der einen kleinen Sattel übersteigt, welcher zwischen den Höhenkoten 1260 m und 1181 m eingetieft ist und der durch eine flache, von SO nach NW streichende Thalmulde gebildet wird. Am westlichen Rand dieser Mulde steht der schwarze, graphitische Phyllit an, welcher auch westlich vom Kogler in circa 1150 m Seehöhe auftritt, am östlichen bläulicher, körniger und glimmeriger Kalk, der ein Verflächen von 20° nach 23h 5° besitzt. Den Kalk überlagernd tritt dann östlich vom höchsten Punkt des Sattels am nördlichen Gebirgsabhange, d. i. am südlichen Gehänge des Metnitzthales selbst, gleichfalls dunkler Phyllit auf, der hier mit dem Josefi-Stollen durchfahren wurde. Der Kalk setzt eine felsige Kuppe von ca. 50 m Höhe die nach Osten in eine zweite, zu der Sattelachse parallele Thalmulde abdacht, jenseits welcher gleichfalls dunkler Phyllit ansteht, der unter 20° nach 1h 5° einfällt und unter dem dann auch hier wieder Kalk folgt.
Auf der Kalkkuppe zwischen beiden Thalungen befinden sich alte Halden und Pingen, welche von einem Bergbaubetrieb herrühren, den die Tradition mit der sagenhaften Gräfin Hemma von Gurk in Zusammenhang bringt.
Knapp am Wege und am weitesten nach Süden vorgeschoben liegt eine flache, 31 m lange und 11 m breite Pinge, welche eine große, stark überrittene, zum Theile übergraste, zum Theile aber dicht bewaldete Halde vorgelagert ist. Der Abschluss dieser Pinge nach Norden ist ziemlich unklar; es liegt da eine Menge Schutt, der zum Theile sicher glacialen Ursprungs ist. Die westliche Grenze bildet ein hauptsächlich aus Schieferfragmenten bestehender, niederer Wall, die östliche eine Kalkwand, welche durch ein Mittel unter 55° nach 14h 5° einfallendes Blatt gebildet wird. Eine verwitterte Zinkblende-Schwarte ist stellenweise auf diesem Blatt wahrzunehmen. Das Fortstreichen desselben wird von kurzen, steil stehenden Kreuzklüften unterbrochen., die nicht nur von einigem Einflusse auf die Erzführung zu sein scheinen, sondern mit welchen auch die treppenförmigen Einbuchtungen der durch das Blatt gebildeten Kalkwand im Zusammenhang stehen dürfte. Die Sohle der Pinge ist theils überwachsen, theils mit Gesteinstrümmer bedeckt, unter denen einzelne große Brocken auffallen, die reich an brauner Zinkblende sind. Auch der Haldensturz führt Blende, neben welcher, allerdings viel seltener, noch grobblätteriger Bleiglanz vorkommt. Ein Zweifel darüber, dass hier am Ausgehenden eines Erzmittels Gewinnungsarbeiten umgegangen sind, kann daher kaum bestehen. Es spricht dafür aber auch noch ein anderer Umstand. Vor ein paar Jahren wurde in dem die Pinge erfüllenden Getrümmer ein Schurfschacht ausgehoben, den man, ohne auf festes Gestein zu kommen, abteufte, bis starke Wasserzugänge den Fortbetrieb erschwerten. Die Sohle dieses Schachtes lag zusammen, circa 7 m unter der Haldenkrone; wäre daher, wie man anfänglich mutmaßte, hier nur ein Steinbruch im Betrieb gewesen, so würde man mit demselben kaum so tief niedergegangen sein“.

Weiterführende Literatur:
MEIXNER 1980; SIEGL 1980.

Situationsskizze Metnitztal / Kogler (Blei, Zink)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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