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Karte: Ebene Reichenau 184/1
1 Turrach / Hohes Kohr (Quecksilber)
Gemeinde Reichenau
Gefundene Mineralien:
Cinnabarit, Pyrit.
Beschriebene Mineralien:
Anatas, Ankerit, Calcit, Chalkopyrit, Cinnabarit,
Covellin, Dolomit, Fahlerz = Gruppe, Pyrit, Quarz, Quecksilber, Titanit.
Stollenplan
Hohes Kohr (Quecksilber)
Eigene Beobachtungen:
Der Stollen ist mit einem Gitter verschlossen.
Zur Zeit kann man trotz Gitter (aufgebrochen) den Stollen ohne Gefahr
befahren. Auf den flachen Scheidehalden findet man jederzeit derben
Cinnabarit. Etwa 50 m nördlich des Stolleneinganges kann man noch einen
Schurfversuch mit kleiner Halde entdecken. Die Korhütte dürfte das
ehemalige Berghaus gewesen sein.
Weiterführende Literatur:
FISCHER 1969; FRIEDRICH 1949,
1953, 1965; MEIXNER 1975; PICHLER 1858; POLEGG 1971; SCHWIMMER 1931.
2 Turrach / Pauli - Schurf (Kupfer, Silber)
Steiermark
Gefundene Mineralien:
Azurit, Bergkristall, Calcit, Chalkopyrit, Galenit,
Erythrin/Annabergit, Malachit, Partzit, Talk, Tetraedrit.
Eigene Beobachtungen:
Der Pauli - Schurf befindet sich etwa 10 m in der
Steiermark, das Bächlein ist die Grenze (siehe Karte). Da schon zwei knapp
in der Steiermark liegende Bergbaue aufgenommen wurden, erhöhen sich diese
Ausnahmen. Eine flache Halde, in der Mooswiese gelegen, ist schwer
erkennbar und besteht aus Rollstücken, in denen man die oben angeführten
Mineralien finden kann. Diese Halde befindet sich etwa 50 m südlich der
Gletschermühle. Bei einer Aufschüttung der Lifttrasse, die etwa 70 m
ostwärts der beschriebenen Halde verläuft, kann man ebenfalls die oben
angeführten Mineralien auffinden. Einen Stollen (keinen Befahrungsversuch
unternommen), der zum Teil durch die Lifttrassenanlage verschüttet wurde,
kann man auch auffinden. Die oben erwähnten Mineralien sind nur mittels
Augenschein bestimmt worden.
3 Turrach /
Hanneshütte, Jakobistollen (Eisen)
Gemeinde Reichenau
Gefundene
Mineralien:
Pyrit.
Eigene Beobachtungen:
Der noch offene, etwa 40 m lange Jakobi-Zubaustollen
wurde in Sprengarbeit im Jahre 1845 in den Berg getrieben. Entweder wurde
der Unterbau vor erreichen des Dolomitstockes verlassen oder er wurde zu
Tief angesetzt. Auf jeden Fall wurden keine Eisenerze angetroffen.
Die im Oberbau abgebauten sogenannten Flinze, das sind arme Eisenerze,
gehörten einem sogenannten Rohwandlager an. Die anfallenden Erze wurden in
Radenthein verschmolzen.
4 Turrach / St.Veitersiedlung (Eisen, Kupfer?)
Gemeinde Reichenau
Gefundene Mineralien:
Chalkopyrit, Pyrit.
Eigene Beobachtungen:
Ob der kürzlich gefundene Kupferschurf auf der
Turracherhöhe einer der Kupferschürfe ist, die laut Literatur von den
Radentheiner Schmelzwerken betrieben wurden, ist nicht zu beweisen. Die
kleine Halde über die jetzt der Fußweg Richtung Schwarzsee führt, ist zu
klein um schlüssige Aussagen treffen zu können.
Geologisch gesehen dürften sich hier die von
Pichler (1858) gemachten
Beobachtungen bestätigen, dass die im Raum Turracher – See sowie jenseits
des Schober-Riegels vereinzelt ausbeissenden Dolomitmassen zur oberen
Schieferhülle gehören. Es dürfte sich hier um die verworfene östliche
Fortsetzung der anstehenden Dolomitmassen im Nestelgraben und auf der Winkleralpe (Stmk.), in der sich
auch die kohleführenden Schichten befinden, handeln.
Zur örtlichen Situation: Ein Tagbau
befindet sich ostwärts und ein verbrochener Stollen oder auch Tagbau mit
einer kleinen Halde westlich des Fußweges von der Turracherhöhe Richtung
Schwarzsee.
Das aufgefundene
Haldenmaterial auf dem Fußweg ist stark mit Eisenoxyd angereicherte
Grubenklein, in denen man mit Glück die oben angeführten Erze auffinden
kann.
Ein stark mit Eisenoxyd
angereichertes Dolomitrollstück von etwa 80 cm Durchmesser konnte
unterhalb des Bergbaues aufgefunden werden. Anstehend sind weit und breit
keine Dolomite zu entdecken. Vermutlich wurde ein Dolomitausbiss,
der knapp unter dem Schiefer verläuft, bearbeitet. Scheidematerial und
Rollstück weisen darauf hin. Ein Kohlebergbau ist auszuschließen (keine
Kohlenteile gefunden).
5 Turrach /
Fundpunkt Schoberriegel (Kupfer, Silber)
Gemeinde Reichenau
Gefundene Mineralien:
Azurit, Bergkristall, Calcit, Chalkopyrit, Erythrin/Annabergit,
Malachit, Partzit, Tetraedrit.
Eigene Beobachtungen:
Eine Vererzung ähnlich der des Pauli – Schurfes
konnte am Westabbruch des Schoberriegels entdeckt werden. Die
Erzhäufigkeit ist um ein Vielfaches geringer als beim Pauli – Schurf,
jedoch mit Ausdauer und viel Schlägelarbeit kann man die oben angeführten
Mineralien auffinden. Ob Schurftätigkeiten durchgeführt wurden, kann man
nicht mit Sicherheit feststellen. Der Ursprung dieses Fundpunktes bildet
ein stark zerklüftetes und abgesacktes Schiefertrumm von etwa 50 m Breite
kurz vor dem letzten Anstieg auf den Schoberriegel (2208 m) auf etwa 2130
m Seehöhe. Die Dolomitgänge unterschiedlicher Stärke, Streichung und Länge
stecken im Schiefer. Für Micro - Mounter eine interessante Fundstelle die
aber bald erschöpft sein wird.
6 Turrach /
Schoberriegel (Eisen)
Gemeinde Reichenau
Eigene Beobachtungen:
Lediglich einige kleinere Rollstückhaufen mit
etwas Brauneisenerz konnten südlich des Schoberriegels südwestlich des
Sattels der Richtung Gruft (ÖK 50) abfällt, aufgefunden werden. Im Tagbau
wurden sogenannte Rasenläufer bearbeitet. Die auffindbaren Spuren einer
Bearbeitung sind aber so gering, dass eine gewinnbringende Verarbeitung
mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
7 Turrach /
Rinsennock (Eisen)
Gemeinde Reichenau
Gefundene Mineralien:
Hämatit, Jaspis oder Karneol.
Eigene Beobachtungen:
Um diesen Eisenversuchsschurf
als solchen erkennen zu können, ist Erfahrung und eine gute
Beobachtungsgabe notwendig. Im obersten Schurf, der als solcher nicht
sofort erkennbar ist, kann man Hämatit und Karneol oder Jaspis ohne
Schwierigkeiten identifizieren, weil das Gestein noch nicht mit Gras
überwachsen ist. Einige Höhenmeter tiefer erkennt man eine
grasüberwachsene Schurfmulde und wieder einige Höhenmeter darunter eine
zweite. Die kaum erkennbaren Mulden im grasbewachsenen Gelände beginnen
bei den ersten Felsen die sich entlang des Grabens Richtung Rinsennock
hinaufziehen. Die unweit (etwa 1.000 m) des Versuchschurfes liegende „Schmölzerhütte“
ist nach Befragung des Besitzers und eigener Erkundung, als Standort eines
Schmelzofens auszuschließen.
8 Turrach /
Weitental, Lattersteig (?)
Gemeinde Albeck
Eigene Beobachtungen:
1731 baute der Bischof von Gurk auf dem
Leitersteig (jetzt vermutlich Lattersteig) im
welchem Erfolg, ist allerdings nicht bekannt
Wießner (1950). Der
aufgefundene Tagschurf unter dem Lattersteig auf etwa 2010 m Seehöhe
könnte dieser beschriebene Bergbau gewesen sein. Beweisen lässt sich diese
Annahme jedoch nicht, da keinerlei Erze, die auf einen Gold- und
Silberbergbau hinweisen würden, gefunden wurden. Auch für einen
Eisenbergbau ist dies trotz Auffindung von schwach vererzten Brauneisen-
Rollstücken auszuschließen.
Der Bergbau liegt in einer flachen Mulde
etwa 40 Höhenmeter unter (westlich) dem Lattersteig am Anfang der
Baumgrenze (siehe ÖK 50). Durch eine kleine Grabung konnte festgestellt
werden, dass es sich tatsächlich um eine Halde handelt. Die gebrochenen
Rollstücke erreichen eine maximale Länge von etwa 30-40 cm und sind
vermischt mit dem sogenannten Grubenklein.
Zum Aufsuchen dieser Örtlichkeit bietet sich
als Ausgangspunkt die Hochrindl oder die Turracherhöhe an. Es ist jedoch
von beiden Ausgangspunkten eine Tagestour.
Situationsskizze Turrach (Kupfer, Eisen,
Kohle)
Beschreibung zur Situationsskizze
Turrach (Kupfer, Eisen, Kohle):
1 = Versuchsschurf auf Hämatit
2 = Fundpunkt von Hämatit und Jaspis oder Karneol (eine Unterscheidung
dieser Quarzvarietäten ist ohne Untersuchung kaum möglich) kann man in
etwa 2000 m Seehöhe im Anstehenden auffinden.
3 = Quecksilber-Bergbau
4 = Eisenschurf Schoberriegel
5 = Fundpunkt für Erythrin/Annarbergit (Mischkristalle) am Schoberriegel.
6 = Turracherhöhe, Kupferschurf.
7 = Pauli-Schurf
8 = Ehemalige Stolleneinbruchspinge, jetzt durch eine halbrunde Steinmauer
verbaut.
9 = Tagbau Eisen, Kupfer, Schafalm
10 = Tagbau Eisen, Kupfer, Schafalm
11 = Bergbau Saureggen, Hanneshütte.
12 = Ruine eines Hammerwerkes.
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