Puttner M. / 1987 |
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Mineralien
von St. Martin am Silberberg (Kärnten) und Sekundärbildungen in
Schlackenhohlräumen. Von Manfred PUTTNER Kurzfassung: Im Bereich von St. Martin am Silberberg (Kärnten) ging
einst reger Bergbau, sogar auf Golderze, um. Fingen und Bergegeben noch
heute Zeugnis davon. Gräbt man die nahezu vollständig bewachsenen Halden
auf, geben sie sammelwürdige Mineralien frei. Neuerdings konnte hier
erstmals auch in Schlackenhohlräumen mineralogisch Interessantes gefunden
werden. Es handelt sich hiebei um mehrere in Karten nicht oft vorkommende
Elemente, Oxide, Sulfate und Arsenate. Summary: St. Martin am Silberberg is a rather unknown mining territory in the vicinity of Huettenberg (an ore mountain in Carinthia). As we know from special literature, also gold mines existed there. Today collapsed pits and adits are the relics of a once flourishing mining activity. But even in our time, interesting minerals are found in old cinders and pieces of ore. EINLEITUNG
Die kleine Ortschaft St. Martin am Silberberg liegt
idyllisch in 1101 m Seehöhe, etwa 6 Kilometer nördlich von Hüttenberg,
unweit der Landesgrenze Kärnten/Steiermark. Die vielen alten Bergbaureste
in der Umgebung, die den willkürlichen Eingriff durch Menschenhand in die
Landschaft ins Bewußtsein rufen, lassen den Schluß zu, daß der Abbau,
unter Berücksichtigung der damaligen wirtschaftlichen Verhältnisse, wohl
lohnend war. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts hatte der aus den Hohen
Tauern bekannte Melchior Pu1Z in St. Martin a. S. auf goldhältigen
Arsenopyrit geschürft. Es ist wahrscheinlich, daß die Alten mit
zahlreichen kleinen Tagschächten das Ausgehende der Gänge und zum Teil
wohl auch den goldhältigen Schutt nächst dem Ausgehenden abbauten. Ein Hämatitvorkommen
stand auch längere Zeit im Abbau (CANAVAL, 1899; 1924).
"Mineralogisch ist bisher aus den Eisenerzlagerstätten um St. Martin
am Silberberg sehr wenig bekannt. Sie gehören zum Hüttenberger Typus der
Eisenspatvererzung" (MEIXNER, 1976). MEIXNER führte in "Die
Minerale Kärntens" (1957) einige Vorkommen an, deren Existenz er von
CANAVAL (1899) und E. HABERFELNER (1937) übernommen harte. Außer dem
Hinweis auf den trefflichen Fund von Fluoritkristallen wurden von diesem
Mineralogen par excellence einige wenige kennzeichnende Aussagen zu diesem
Bereich getroffen. H. HABERFELNER (1928) und E. HABERFELNER (1937) befaßten
sich eingehend mit der Mineralführung dieses Raumes. Die eingestürzten
Grubenbaue und Schächte vor St. Bartholomä sowie die Siderite des
sogenannten Römerstollens (oberhalb des Gehöftes vlg. SCHACHNER in 1230
m Seehöhe) liegen im Glimmerschiefer. Nördlich von St. Martin, im
Tauserbachgraben, setzt ein Sideritstock im Injektionsgneis auf, von dem
er durch Lettenklüfte getrennt ist. Der obere Teil besteht vorwiegend aus
Hämatit und Pyrit. Die Erze sind durch mehrere Stollen aufgeschlossen. In
den genannten Lagerstätten treten Gänge mit Siderit auf, die neben As
auch Co-, Ni-, Cu-, Ag-, Sb-, Au-und Pb-Erze in unterschiedlichen Anteilen
enthalten. Der Autor hat das Bergbaugebiet wiederholt abgesucht und möchte
das bisher Veröffentlichte ergänzen und dazu darlegen, daß ein langer
Pingenzug und verbrochene Mundlöcher alter Einbaue zwischen dem im Jahre
1852 errichteten Marienbildstock bei der ehemaligen Kapelle St. Bartholomä
und St. Martin am Silberberg liegen. Bergmännisches Wirken wird zudem
nahe dem Gehöft vlg. RUPPBAUER, vom Tauserbach ansteigend in Richtung
Jagdhütte Gnos Nr.49, augenscheinlich. Auf der Ziribauer-Dratschhube, in
deren verfallenden Bauernhause sich eine noch gut erhaltene Kärntner
Rauchstube befindet, konnte nur taubes Material gesichtet werden.
Gersdorffit, Korynit und Löllingit resultieren nicht, wie MEIXNER (1957)
meinte, aus der Dratschhube, sondern aus Gängen zwischen Kerl und
Dratschhube (E. HABERFELNER, 1937). Überall, wo weltweit Erze verhüttet
wurden, sind Schmelzrückstände abgelagert worden. Vornehmlich in alten
Schlacken, die Metallreste aufweisen, wurden in Hohlräumen Sekundärmineralien
gebildet. Am bekanntesten sind die farbenfrohen Cu-Schlackenminerale von
Laurion (Griechenland). sicherlich hat mancher Sammler auch auf Halden in
Kärnten nebenbei Schlackenstücke aufgeschlagen, ihnen aber wenig
Bedeutung beigemessen, weil darin kaum Nennenswertes zu sehen war. CANAVAL
wies im Jahre 1899 auf Schlackenhügel hin: "Auf dem Wege von der
Kirche St. Martin am Silberberg zu dem vlg. RUPPBAUER in Hinterberg
passiert man alte Schlackenhalden. Eine der ehemaligen Schmelzanlagen
befand sich. neben dem Fahrweg nahe der Kreuzkeusche Nr. 29. Beim Bau der
neuen Straße, deren Verlauf etwas abgeändert wurde, mußten diese Halden
abgeschoben werden. Sie liegen nunmehr verschüttet unterhalb der Straße.
-Es gibt in der Nähe aber noch andere solcher Halden. Herr PIROLT sen.
hat liebenswürdig dienliche Hinweise gegeben. Beim Gehöft des Besitzers
Johann PIROLT vlg. SCHACHNER beginnt ein im Herbst 1984 errichteter
Forstweg, der zunächst in südöstliche Richtung (vlg. SCHEIBHACKER) führt.
Zu Fuß erreicht man in etwa 15 Minuten eine in 1210 m Seehöhe am linken
Hang liegende dünnschichtige Schlackenhalde. Dort konnten der Verfasser
und sein Sohn in Blasenhohlräumen bemerkenswerte Mineralien auffinden. In
dieser Abhandlung werden einerseits die aus der Literatur bekannten und
auch einige selbst aufgesammelte Mineralien der Erzlagerstätte und ihrer
Nebengesteine aufgezählt, andererseits wird auf Sekundärbildungen in
Schlackenhohlräumen verwiesen. Die vom Autor aufgenommenen Fotos sollen
die Beschreibung einiger dieser Kleinodien der Natur bildhaft ergänzen
(Farbtafel). MINERALIEN
DER ERZLAGERSTÄTTE UND IHRER NEBENGESTEINE
Gediegen Kupfer: Das Metall erscheint derb, von Cuprit und Malachit-xx
begleitet, im verwitterten Siderit. α-Schwefel: Die Kristalle sind grünlichgelb, mit dipyramidalem
Habitus, im limonitisierten Siderit. Bornit (Buntkupferkies): Er kommt rötlichbraun, blau oder
violett angelaufen samt Chalkopyrit im Siderit vor . Chalkopyrit (Kupferkies): Chalkopyrit tritt derb oder
kristallisiert mit Bornit im Siderit auf. Bournonit (Bleispießglanz): Das Blei-Kupfer-Antimonsulfid
ist massig, mit Anflügen von Malachit und Umwandlung zu Bindheimit. Jamesonit: Die stahlgrauen verfilzten Haare im Siderit sind
zuweilen blau irisierend angelaufen. Boulangerit: Spießige, nadelige Kristalle (kein
Fe-Gehalt), blei- bis schwärzlichgrau, mit seidenartigem Metallglanz,
bieten sich im Siderit dar. Einzelne, bis 1 cm lange, gebogene Nadeln sind
von Chalcedonkügelchen dicht überzogen. Pyrit (Schwefelkies): Dem weit Verbreiteten Pyrit begegnet
man in scharfkantigen, flächenreichen, oktaedrischen Ausbildungen im
Siderit. Gersdorffit und Korynit sollen angeblich in Erzgängen
zwischen Kerl und Dratschube auftreten. Löllingit: Feine Löllingitnadeln im groben Siderit
stammen laut alten Angaben aus Erzgängen zwischen Kerl und Dratschhube. Arsenopyrit (Arsenkies): Im Siderit sind zinnweiße
metallglänzende Massen sowie Individuen von hervorragender Beschaffenheit
eingewachsen. Cuprit (Rotkupfererz): Koschenillerote diamantglänzende Körner
und Reste der ursprünglichen Substanz, umgeben von faserigen Malachit-xx,
bedecken die limonitische Basis Fluorit (Flußspat): Bis knapp I mm große Fluorit-xx in
einer Kluft im Siderit von der Halde oberm RUPPBAUER sind nachgewiesen
(einmaliger Fund: Dir. Dipl.-lng. V.
VAVROVSKY, Althofen). Valentinit: Stengelige, weiße und gelbliche Anhäufungen,
als Oxidationsprodukt nach Jamesonit-xx, liegen in Höhlungen des
limonitisierten Siderits. Arsenolith: Es ist in schneeweißen, radialstruierten
Aggregaten und mehlartigen Ausblühungen auf traubigem Chalcedon neben
gelblich angelaufenem Arsenopyrit entwickelt (Abb. 1). Hämatit
(Eisenglanz): Stahlgrauer, grob- bis feinblättriger Hämatit ist mit verschiedenen Kiesen und Siderit vermengt.
Bindheimit: Eigelbe, erdige Überzüge bedecken im Verein
mit Malachit massigen Bournonit. Goethit (Nadeleisenerz): Dunkelbraune, kugelige und
traubige Glaskopfbildungen, oft mit geflossener oder samtartiger Oberfläche,
sind auf verwittertem Siderit vorhanden. Pseudomorphosen von Limonit nach Siderit-xx sind auf
limonitischer Basis aufgewachsen. Lepidokrokit (Rubinglimmer): Schichten, die aus kleinen
rubinroten Blättchen bestehen, durchziehen braunen Glaskopf Quarz: Einerseits erscheint Quarz als Gangart in den Erzgängen
und Bestandteil von Pegmatiten, andererseits kristallisiert auf
Limonitgrund. Porzellanartiger Kascholong umhüllt Pseudomorphosen von
Limonit nach Siderit-xx. Grauer traubiger Chalcedon überzieht einzelne
Boulangerit-Nadeln, gelber umgibt in nierigen Fließformen Siderite. Sideroplesit: Eisenspat mit beträchtlichem gleichförmigen
Mg-Gehalt wurde von MEIXNER als Sideroplesit eingeordnet. Diese
Mineralphase ist besser als Mg-reicher Siderit (Hinweis NIEDERMAYR) zu bezeichnen. Siderit
(Eisenspat): Hohlräume des grobspätigen bis feinkörnigen Siderits sind
auch mit sattelförmig gekrümmten rhomboedrischen Kristallen
ausgekleidet. Malachit: Intensiv grüne Knollen des basischen
Kupferkarbonats sitzen auf Bournonit. Feinstfaserige Hofbildungen um
Cuprit sind eine weitere der möglichen Erscheinungsformen. Skorodit: Verwitterter Arsenopyrit ist größtenteils mit
gelb- und blaugrünem, harzglänzendem, feinkristallinem Sinter überzogen.
Symplesit: Ein Arsenopyrit-Handstück zeigt
auf limonitischer Basis grünbläuliche, perlglänzende, radialfaserige
Aggregate in wavellitähnlichen Sternchen (Abb. 2). Pitticit: Zersetzter Arsenopyrit wird von gelblichen bis
braunen, pechlglänzenden, amorphen Massen überkrustet. Grossular, Varietät Hessonit: Rosafarbene Kristalle der
Kombination Rhombendodekaeder-Ikositetraeder sind im Quarz eingewachsen. Zirkon: Auf winzige Vertreter dieses Silikats stößt man
im schörlführenden Pegmatit. Turmalin, Varietät Schörl: Pegmatitbrocken sind mit bis 4
cm langen, schwarzen, undurchsichtigen Säulen überladen. Biotit: Die im Quarz eingelagerten dichten, plattigen
Massen haben eine dunkelbraune Tönung. SEKUNDÄRBILDUNGEN
IN SCHLACKENHOHLRÄUMEN
In der Schlacke sind Holzkohlenstücke, Glasmassen, Butzen
von geschmolzenem Blei und Metallreste eingeschlossen, die aus Fe und
abweichenden Anteilen von As und Pb sowie Spuren von Co, Ni und Cu
bestehen. Die Hohlräume enthalten die nachstehend angeführten
Mineralien. Diese sind makroskopisch wohl wahrnehmbar; ihre Pracht
entfaltet sich freilich bei der Betrachtung unter dem Binokular. Gediegen Kupfer: Höhlungen und Spalten beherbergen
kupferrote, plattige Bleche und dendritische Aggregate von gediegen Kupfer
auf schillernder Grundmasse. Begleiter ist Cuprit. α-Schwefel: Die
rhombisch-dipyramidalen gelblichen Kristalle von gediegen Schwefel sind
einzeln aufgewachsen und verfügen über diamantartigen Fettglanz. Bornit (Buntkupferkies): Dünne Beläge auf
Chalkopyritresten sind bunt angelaufen. :I; Galenit (Bleiglanz): Am Außenrand
von Schlacken ist als Relikt Galenit zu sehen. Butzen von geschmolzenen Blei sind von
Schlacke umschlossen. Cuprit (Rotkupfererz): Dieses Umbildungsprodukt zeigt sich
sowohl in, rotbraunen Pseudomorphosen von Cuprit nach gediegen
Kupfer als auch koschenillerot und lebhaft diamantglänzend kristallisiert
in Blasenhohlräumen. Aragonit: Glasglänzende weiße Individuen sind igelförmig
gruppiert. Malachit: Das Mineral ist in rosettenartig angeordneten,
feinsten, seidig glänzenden, hellgrünen Kristallen und auch nierig, dann
in kräftigem Grün, ausgebildet. Anglesit: Diese Mineralart zeichnet sich auch am Fundort
durch eine ungewöhnliche Formenvielfalt aus. Sind in dem einen Hohlraum
der schweren Schlacke diamantglänzende, wasserklare, sargähnliche
prismatische Kristalle angesiedelt, kann man knapp daneben (im nächsten
Hohlraum) kurzprismatische, mit braunem Fe-Oxid bestäubte Individuen
beobachten. Dipyramidale Kristalle sind farblos und flächenreich, schöne
tafelige Formen milchweiß gefärbt. Die einzeln oder in Gruppen
aufgewachsenen Anglesit-xx erreichen eine Größe von höchstens 2 mm.
Gelegentlich sind die Hohlraumwände mit unzähligen gleißenden Kriställchen
dieses Sulfates besetzt. Die Abb. 4 illustriert eine der mannigfachen
Ausbildungsmöglichkeiten. Linarit: Die bis 1 mm messenden azurblauen Einzelkristalle
oder Aggregate haben starken Glasglanz und sind vorwiegend von Malachit,
bisweilen von Gips-xx begleitet. Krustiger Linarit und dünne Kristalle
sind durchscheinend. ! Gips: Die Halde liefert farblose, glasglänzende tafelige
Einzelkristalle (max. 4 mm) oder Zwillinge und weiße Gipsnadeln. Copiapit: Eigelbe, erdige Krusten dieses Ferrisulfates überziehen
reichlich Schlackenstücke. Erythrin (Kobaltblüte): Das zur Vivianitreihe zählende
Arsenat liegt bei diesem einmaligen Fund zum einen büschelig angeordnet,
in feinsten Nädelchen oder kräftiger beschaffen (Abb. 3), zum anderen
wirr gehäuft vor. Der Durchmesser der damit gefüllten Höhlungen beträgt
kaum 1,5 mm. Die Farbe der glasglänzenden Kriställchen wechselt von
einem pfirsichblütenroten Ton über ein Hellviolett bis hin ins
Tiefviolette. Auf und neben Forstwegen, insbesondere im Tauserbachgraben,
kann man in erzreichen Stufen vorfinden: grauschwarze Blättchen von
Graphit; flächenreiche Pyrit-xx; doppelendige Quarz-xx,
Bergkristalldrusen, Kascholong, traubigen weißen, grauen, gelben und
blauen Chalcedon, Hohlumhüllungspseudomorphosen von Chalcedon nach
Baryt-und Calcit-xx und Quarzin; Goethit in unterschiedlicher
Ausbildungsform; in braunroten Blättchen Lepidokrokit; fein- bis grobkörnigen
Siderit und hahnenkammartige Kristallaggregate mit spiegelnden Flächen;
farblose bis weiße rhomboedrische, prismatische oder auch skalenoedrische
Calcit-xx; Ankeritmarmor und Ankerit-xx sowie smaragdgrüne Fuchsit und
hellbraune Phlogophit-Blättchen. Diese Funde dürfen indes keinesfalls
dem Herkunftsgebiet von St. Martin am Silberberg zugezählt werden. Die
Siderite stammen vielmehr vom Hüttenberger Erzberg, wurden gleich nach
der im Jahre 1978 verfügten Schließung des Bergbaues von Knappenberg in
den genannten Graben befördert und dienen zur Wegschotterung. SCHLUSSBEMERKUNGEN
Die erwähnten Mineralien zeigen -abgesehen von den
Zirkonkriställchen bei ultravioletter Bestrahlung keine Fluoreszenz.
Mehrere, vom Fundort namhafte Mineralien konnten durch visuelles
Vergleichen unter dem Stereomikroskop erkannt werden. Einige Mineralien
wurden röntgenographisch eingeordnet, die übrigen nach ihren optischen
und physikalischen Eigenschaften benannt. Die chemische Identifizierung,
vor allem der Kationen Ca, Fe, Co, Cu und Pb erfolgte qualitativ, zum Teil
auch quantitativ mittels Atomabsorptionsspektrophotometer. Mineralphasen,
die nur in Einzelstücken vorliegen und nicht ohne ihre Zerstörung
einzuordnen sind, wurden in diesem Beitrag nicht berührt. Die
Untersuchungen sollen nachgeholt werden, wenn mehr Material vorhanden ist.
Die verborgenen Schönheiten, aus Schlackenhohlräumen zum Vorschein
gekommen, haben, wie Fachzeitschriften erkennen lassen, bei Sachkundigen
an Bedeutung gewonnen. Anglesit und Linarit, die als Sekundärbildungen in
Blei- und Blei-Kupferlagerstätten figurieren, galten in Kärnten bislang
als relativ selten. Nun kann der Autor auch auf Anglesit in gut
kristallisierten Exemplaren aus den Zechen Meiselding und Pleschutzkogel
(Hirt), überdies aus der Schlacke vom Bergbau Maria Waitschach hinweisen.
Zu diesen Funden gesellten sich die erwähnten Linarit-xx aus Meiselding
und, auf einem verwitterten Bournonitstück, Linarit von der Halde
westlich des Bauernhofes vlg. WILDBACHER im Wildbachgraben (Gurktal). Wie
diese "Carinthia II" bekundet, treten auch heimatlich solche
Mineralien häufig auf. DANKSAGUNGEN
Für die Bemühungen im Zusammenhang mit der Bestimmung der
Mineralien gebührt an erster Stelle Herrn Dr. Josef GRUBER (Klagenfurt)
besonderer Dank. Die Kärntner Sparkasse hat 1985, 150 Jahre nach ihrer Gründung,
einen Jubiläumsfonds eingerichtet. Auf Initiative des Vereinsvorstandes
wurde im November des Vorjahres, auch in Anerkennung der Zielsetzungen und
Verdienste des Vereines um die naturwissenschaftliche Erforschung unseres
Heimatlandes, uns ein wertvolles Photomakroskop feierlich überreicht. Hätten
wir es mit eigenen Mitteln anschaffen müssen: es wäre für uns sehr
kostspielig gewesen; Jahr um Jahr wäre noch darüber verstrichen. Zu
unserer Freude steht das Gerät im Vereinsbüro schon gegenwärtig für
jene bereit, die es wie der Autor nützen wollen, denn Lichtbilder sind Säulen
der Dokumentation. Die Kärntner Sparkasse als freigebiger Gönner sei
nochmals bedankt. Das Manuskript hat Herr Dr. Gerhard NIEDERMAYR (Wien)
begutachtet und zu einigen Korrekturen angeregt. Durch wohlmeinende
Unterstützung vermag er Mineraliensammler zu Leistungen zu motivieren,
verhilft ihnen dann aber auch, sie honoriert zu bekommen. Sammlerkollegen
sind angetan von seinem gefälligen Wesen, und einmal mehr soll die
Wertschätzung ausgedrückt sein, die dieser Fachmann erfährt. LITERATUR:
CANAVAL, R. (1899): Mineralogische Mittheilungen aus Kärnten,
I. - Carinthia II (Klagenfurt), 89.:255-257. -(1924): Das
Goldfeld der (Österreichischen Alpen und seine Bedeutung für die
Gegenwart. - Berg-u. Hüttenm. Jb. d. Mont. Hochschule
Leoben, 1924, Bd. 72, H. 2:42-43. HABERFELNER, E. (1937): Die Geologie der (Österreichischen
Eisenerzlagerstätten. - Zeitschr . f. d. Berg-, Hütten- u. Salinenwesen
im Deutschen Reich, Sonderdruck Verl. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin,
1937:226-240. HABERFELNER, H. (1928): Die Eisenerzlagerstätten im Zuge Lölling-Hüttenberg-Friesach
in Kärnten. Berg- u. Hüttenm. Jb. d. Mont. Hochschule Leoben, 1928, Bd. 76,
H.4:111-126. -(1957): Die Minerale Kärntens. I. - Carinthia II
(Klagenfurt), Sh. 21:139.
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