Westenberger H. / 1954 |
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Untersuchungen
an Spodumenpegmatit von Edling bei Spittal an der Drau. Von H. WESTENBERGER, Kelkheim. Spodumen - LiAl [Si2O6] - ist an dieser Fundsteile erstmals 1947 von H. MEIXNER gesammelt, dann bestimmt und beschrieben worden (1, S.3; 2, S.216); einige Einzelheiten brachte noch die Beschreibung zur Spittaler-Exkursion der „Mineralogentagung Leoben 1953" von F. ANGEL und H. MEIXNER (3, S. 167/168). Zweck der vorliegenden Untersuchungen war den Anteil an Spodumen im Pegmatit, seine Eigenschaften, sowie seine Umwandlungsprodukte einer Prüfung zu unterziehen. Es standen 2 Proben von je 10 kg zur Verfügung, die, um einen guten Aufschluß zu erzielen, auf< 0,25 mm zerkleinert wurden. Da die Dichten der Hauptgemengteile des Pegmatites (Feldspäte, Quarz, Glimmer) erheblich unter der Dichte des Spodumens (D = 3,1 bis 3,2) liegen und andere Mineralien nicht in störender Weise vorhanden sind, machte die Trennung mit Bromoform (D =2,92) in der Zentrifuge keine Schwierigkeiten. Im folgenden sind hier die Ergebnisse der Untersuchungen kurz aufgeführt: a) Die Dichte von reinen, unter dem Mikroskop ausgesuchten Spodumen-Spaltstücken wurde mittels der Schwebemethode zu D = 3,14 bis 3,16 ermittelt. b) Eine Analyse von reinen, ausgesuchten Stücken ergab: 7,4 Gew. % Li2O c) Es wurden nun je 5000 g Einwaage des zerkleinerten Pegmatits in der Zentrifuge mit Bromoform getrennt und unter Zugrundelegung des analytisch ermittelten Li2O-Gehaltes folgende Werte erhalten: Spodumen in g Spodumen in % Li2O reiche Probe 1.790 35,4 2.65 % arme Probe 800 16,0 1,20% im Mittel also 20,7% 1,92 % Kontrollversuche ergaben gute Übereinstimmung dieser Werte. d) Faserige Umwandlungsprodukte des Spodumens, die ausgezeichnet parallel der c-Achse desselben orientiert sind, wurden in einem Präparat, eingebettet in Nitrobenzol (n = 1,552), einer kurzen Prüfung unterzogen. Es handelt sich um feine, nadelig-faserige Gebilde in einer Stärke von etwa 10μ und Längen bis zu Millimetern. Die Auslöschung ist gerade (?). Die Vermutung, daß es sich dabei um Eukryptit.- Li [AlSiO4], hexagonal - handeln könne, wurde durch eine Analyse, die völliges Fehlen von Li bei Kalium -und Natriumvormacht ergab, nicht bestätigt. Es scheint sich hier also um dieselben, wie auch von vielen anderen Spodumenvorkommen bekannt gewordenen Umwandlungsprodukte zu handeln, die früher als „Cymatolit" beschrieben und von BRUSH und DANA als Gemenge von Serizit und Albit erkannt worden sind. Von F. ANGEL und H. MEIXNER (3, S. 167) ist auch schon die Aufzehrung des Edlinger Spodumens durch fast reinen Albit in allen Stadien beobachtet worden. e) Ebenso ist es interessant, daß trotz des hohen Gehaltes des Pegmatites an Li2O dieses Element nicht in das Gitter des begleitenden Muskovits eingetreten ist. Jedenfalls ließ es sich nicht in größeren Mengen in verschiedenen Proben nachweisen. Zusammenfassend ist zu sagen, daß sich der Spodumenpegmatit von Edling bei Spittal, was den Gehalt an Li2O anbelangt, ebenbürtig neben eine Reihe von bekannten ähnlichen Vorkommen in Europa und Amerika stellt, bei denen die Gehalt e an Li2O auch fast durchwegs zwischen 1 und 2% liegen, in den meisten Fällen aber der Verwitterung viel weitgehender als in unserem Falle zum Opfer gefallen sind. Frankfurt am Main, den 25. Mai 1954. Schriftenhinweise: (1) H. MEIXNER: Kurzbericht über neue Kärntner Minerale und Mineralfundorte I. Der Karinthin. 1948, Folge 1, 2-4. (2) H. MEIXNER: Zur erzmikroskopischen Unterscheidung der Tantalit-Tapiolit-Phasen, unter besonderer Berücksichtigung eines neuen Vorkommens im Pegmatit von. Spittal an der Drau, Kärnten. Mh. d.N. Jb. f.Min., Stuttgart 1951, 204-218. (3) F. ANGEL und H. MEIXNER: Die Pegmatite bei Spittal an der Drau. Gesteine, Erz- und Minerallagerstätten Kärntens. - Carinthia II, 143., Klagenfurt 1953, 165-168. |
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