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Ein besonderes
Vorkommen von dunkelgrauen Disthenkristallen im
Saualpenkristallin.
Von Georg KLEINSCHMIDT, Hamburg
Zusammenfassung:
Aus der südlichen Saualpe wird dunkelgrauer, relativ kurzsäulger Disthen
aus einem wohl prämetamorph angelegten Leithorizont von mesozonalem
Granat-Paragonit-Muskovit-Schiefer beschrieben. Die sonstigen
Eigenschaften des Disthens zeigen keine Besonderheiten. Die Farbe beruht
auf einem sich aus feinstem Graphit, die Kürze der Kristalle möglicherweise
auf einer mäßigen postkristallinen Durchbewegung, u.U. auch auf
chemischen Besonderheiten des Horizontes oder der tektonisch bedingten
Gesteinsanisotropie.
Die geologische Situation
Eigenartiger grauer Disthen ist ein charakteristischer Bestandteil eines
Leithorizontes irn Südteil des Saualpenkristallins. Er wurde bei
Kartierungsarbeiten entdeckt (KLEINSCHMIDT 1968), die einen Beitrag zur
Neuaufnahme des Saualpenkristallins darstellen. Nach dieser Neuaufnahme
(letzter Überblick: E. CLAR, W. FRITSCH, H. MEIXNER, A. PILGER & R.
SCHÖNENBERG 1963) gehören Metamorphose und Einengungstektonik in der
Saualpe im wesentlichen der variskischen Ära an.
Jener Leithorizont zieht nach den Arbeiten von G. KLEINSCHMIDT, J.
NEUGEBAUER und F. WURM (1968), Angaben von F. FUCHS (1965) und frdl. Mitt.
von Herrn Dr. F. THIEDIG, Harnburg und Herrn Dr. N. WEISSENBACH,
Clausthal, als ca. 20 bis 50 m mächtiges Band, z.T. von jungen Störungen
versetzt, von St. Ulrich (Johannserberg) nördlich um den Breitriegel
herum, westlich und südlich an Grafenbach vorbei nach E und über
Obergreutschach (N Kaonkogel) etwa bis Tschrietes. Er taucht am Südfuß
der Saualpe N Haimburg noch einmal unter jüngeren Gesteinen hervor.
Brauchbare, leicht zugängliche Aufschlüsse befinden sich z.B. W
Grafenbach (Höhenpunkt 1275), 1 km S Grafenbach (Höhenpunkt 1155) und um
das Marterl SW Stermig (S Höhenpunkt 976, ca. 4 km NW Griffen), dort
besonders viel herausgewitterter Disthen.
Das Gestein ist ein: Disthen-Granatglimmerschiefer (KLEINSCHMIDT 1968:
"Disthen-(211)Granat-Glimmerschiefer"), der nach der
Mineralparagenese Disthen/(Staurolith)/Almandin/Biotit/Muskovit/
Paragonit/Quarz cum grano salis in die Staurolith-Almandin-Subfazies des
Barrow-Typs ("B 2.1") im Sinne H.G.F. WINKLERs (1967)
einzuordnen wäre. Dies entspricht der oberen Mesozone.
Ein Beispiel für die Mineralzusammensetzung (in Vol.-% nach KLEINSCHMIDT
1968):
39 Muskovit + Paragonit, 31 Quarz, 14 Pyralspit (Almandinvormacht; ca. 1/3
davon mit (211) 6 brauner Biotit, akzessorisch Turmalin. Der Paragonit
wurde neben Muskovit röntgenographisch nachgewiesen.
Aus dem Mineralbestand berechnet sich die chemische Zusammensetzung grob
wie folgt (in Gew.-%): SiO2 56,5; Al2O3
27; FeO 9; MgO 1; Na2O 1,5; K2O 3; H2O 2.
Dieser Granatglimmerschiefer zeichnet sich gegenüber den umgebenden
"normalen" Granatglimmerschiefern außer durch den Disthen vor
allem durch die Kristallform der Almandine aus: Während in der Saualpe
der Granat in Glimmerschiefern, Gneisen, Amphiboliten usw. (nicht in
Pegmatiten) in der Regel das Rhombendodekaeder zeigt, führt unser
Horizont stets einen hohen Anteil (durchschnittlich 20% der Granatblasten)
mit dem Deltoidikositetraeder (211) bzw. (211) + (110).
Auf die Bedeutung dieses Horizontes soll in anderem Zusammenhang näher
eingegangen werden.
Beschreibung des Disthens
1. Die Farbe unserer Disthene erscheint makroskopisch grauschwarz bis
grau, meist dunkelgrau. Selten wurden auch weiße bis farblose Kristalle,
noch seltener blaßblaue beobachtet. Tm Dünnschliff sind sie immer
farblos.
2. Die Tracht wird gewöhnlich von den Prismenflächen (100) und (010)
gebildet, des öfteren tritt noch (110) hinzu. Nur einmal wurde unter über
200 Kristallen (110) beobachtet, statt dessen erscheint häufig eine
vizinalreiche hkO-Rundung. Die sehr seltene Basisfläche (001) wurde nie
als nachweislich primäre Bildung im Gestein gefunden. (100) ist meist
glatt und eben, (010) parallel c oft streifig oder gerillt (Zwillinge!).
3. Der Habitus ist für Disthen ausgesprochen gedrungen bei gleichzeitiger
Dickplattigkeit nach (100). Als Maß für die Kurzsäuligkeit diene das
Verhältnis von Kristallänge (parallel c) zu Kristalldurchmesser (größte
Breite parallel b). Für 175 herausgewitterte oder -präparierte, nicht
sekundär zerbrochene Kristalle ergab sich ein durchschnittliches Längen-/Breitenverhältnis
von 2:1 bei kleineren Exemplaren bis 3 cm Länge, bei größeren bis 5,8
cm Länge von 3:1.
Zum Vergleich wurden 28 blaue. Disthenkristalle vom Pizzo Forno, Tessin,
herangezogen, für die allerdings nur Mindestwerte angegeben werden können,
denn praktisch sämtliche Kristalle waren abgebrochen. Für kleine
Kristalle beträgt hier Länge: Breite = 7:1, für größere 30:1. Schon
aus diesen Werten läßt sich der sehr viel gestrecktere Habitus der
Disthene dieses klassischen Fundortes erkennen (vgl. Abb. 1).
4. Die optischen Daten sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Saualpe
BARIC 1936
HIETANEN BERGSTRÖM
1956
1960
Selecka-G.
Idaho
W-Schweden
nα
1,712 weiß
1,7131-33 Na
1,7125
1,715
nβ
1,719 weiß
1,7219 Na
1,722
1,721
nr
1,726 weiß
1,7285-88 Na
1,727
1,729
Δ
0,014
0,0154-
0,0145
0,014
0,0155
2V
81,2° ±1°
82°11'-15'
-
82°±2°
Fe2O3%
0,30
0,22
0,76
makrosk.
Schwarz-
i.a.schwarz
hellblau
hellblau
Farbe
grau
grau
Habitus
kurz
kurz "normal"
"normal"
Unsere Werte wurden auf folgende Weise ermittelt:
nα : direkt nach der Einbettungsmethode an Spaltstücken nach (100),
denn nα~┴(100).
nβ : nach der Einbettungsmethode ergab sich an Spaltstücken nach
(010) für nβ : <1,725; die Doppelbrechung nγ - nβ beträgt
0,007, bestimmt mit BEREK-Kompensator im Schnitt //(100), d .h
.fast┴ nα.Daraus und aus nγ wurde nβ berechnet.
nγ: Aus der Doppelbrechung Δ =nγ - nα und nα
berechnet.
∆ (minimale) Doppelbrechung Δ=nγ - nα .Bestimmt mit
BEREK-Kompensator an Lamellen nach (100) im Schnitt etwa ┴ [010] des
Gesamt"kristalls". Der Schnitt durch die Lamelle mit dem , höchsten
Δ-Wert lag der opt. AB am nächsten. Kippen der Kristallplatte um nα
ergab keine Vergrößerung des Gangunterschiedes, so daß bei kritischer
Beurteilung der Messung maximal 0,015 als Doppelbrechung angegeben werden
kann.
2V : wurde am U-Tisch im Schnitt //(100)≈┴nα direkt
ermittelt, der gemessene Winkel 2E=86° mit dem Faktor „n|d.Kugelsegmente/nβ
d.Disthen“ korrigiert. Aus den Lichtbrechungen errechnet sich V=ca.45°.
In der Tabelle sind zum Vergleich die Werte dreier gut untersuchter
Vorkommen angegeben. Unser Disthen besitzt Offensichtlich keine außergewöhnlichen
Parameter.
5. Die angeführten optischen Daten deuten darauf hin, daß die 2he!ische
Zusammensetzung kaum von der mittleren abweichen dürfte, insbesondere
liegt kein überdurchschnittlicher Fe-Gehalt vor, denn nach TRÖGER (1967)
müßte ein merklicher diadocher Fe-Einbau höhere Lichtbrechung erzeugen
(s.Werte von BERGSTRÖM).
6. Die Dichte beträgt 3,55. Sie wurde pyknometrisch bestimmt und liegt
knapp unter den gewöhnlichen Werten (3,63,7), was auf nicht zu
beseitigende kleinste Einschlüsse zurückzuführen ist (s.u.). Ohne jede
präparative Entfernung von Verunreinigungen ergab sich selbst für
relativ einschlußarme Exemplare eine "Dichte" von nur 3,29.
Zur Disthen-Genese
Disthenbildung, noch dazu reichliche, verlangt (abgesehen von den
entsprechenden pt-Bedingungen, in unserem Falle der B2.1-Mineralfazies im
Sinne WINKLERs) einen relativ hohen Al-Gehalt bei gleichzeitigem K-Mangel
(z.B. WINKLER 1967).
Glimmerschiefer und deren Edukte (Schiefertone, Tonschiefer und Phyllite)
haben folgende durchschnittlichen A12O3-, K2Ound
Na2OGehalte (nach RANKAMA & SAHAMA 1952, S. 222):
Gestein
Gew.-%
Gew.-%
Gew.-%
Probenzahl
Al2O3
K2O
Na2O
Schieferton
bzw.Tonschie- 17,22
3,25
1,31
78
fer
Phyllit
17,63
4,52
1,26
41
Glimmerschiefer 14,71
3,30
1,32
41
unser Gestein
27 3
1,5
Der Al-Gehalt unseres Disthen-Gesteins ist deutlich höher! Nimmt man also
ein besonders Al-reiches toniges Edukt für unseren
Disthen-Granatglimmerschiefer an, so setzt man freilich eine
quasi-isocheme bzw. "konservative" Metamorphose voraus. Dafür
spricht schon die Existenz eines solch relativ dünnen Horizontes mit
einer bekannten Ausstrichbreite von über 20 km!
Entsprechende Al2O3- K2O-, Na2O-Werte
vergleichbarer Gesteine sind für den Disthen-Paragonitschiefer von der
Alp Sponda (Tessin): 42% Al2O3 (berechnet); 1,6% K2O;
5,1% Na2O (HARDER 1956), Disthen-Granat-Glimmerschiefer vom Gaberl/Stubalpe
(Steiermark): 38% A12O3 (berechnet); 2,7% K2O;
1,3% Na2O (HARDER 1956) bzw. 27,31% Al2O3;
4,60% K2O; 2.05% Na2O (ANGEL 1924).
Disthen-Granatglimmerschiefer aus dem Selecka-Gebirge (Mazedonien):
19% Al2O3 (niedrig durch den hohen Quarzgehalt
dieser Probe: 44 %) (HARDER 1956).
Eine Übereinstimmung besteht mit diesen Vergleichsgesteinen auch
insofern, als sie neben reichlich Disthen (meist ca. 10% n. HARDER 1956)
Paragonit führen (HARDER 1956, STOJANOV 1958). Disthen und Paragonit
kommen nach den Untersuchungen von HARDER (1956) in mesozonalen Gesteinen
überhaupt sehr häufig zusammen vor. Die relativ Na-reichen
Paragonit-Glimmerschiefer sind immer zugleich auch Al-reich. Für die
hohen Al-Gehalte denkt HARDER allerdings auch an eine Anreicherung durch
SiO2-Mobilisation und -Abfuhr während der Metamorphose und bei
besonders großem Paragonitreichtum zusätzlich an Na-Zufuhr. Solche
"allochemischen" Entstehungsmöglichkeiten scheiden in der
Saualpe aus, da sie sich hier auf unseren dünnen Horizont beschränkt
haben müßten.
Interessant ist, daß der Disthen-Granatglimmerschiefer des
Selecka-Gebirges wie in der Saualpe Granaten mit dem Deltoidikositetraeder
führt (BARIC 1936). Noch auffälliger ist die übereinstimmung der
Disthene beider Gesteine; hier wie da kurzsäuliger Habitus, ähnliche
Tracht, gleiche Einschlüsse und gleiche Farbe (vgl. BARIC 1936). Nach
einer frdl. Mitt. von Herrn Professor H. MEIXNER, Salzburg, sind lose
Disthene aus dem Selecka-Gebirge und aus der südlichen Saualpe nicht
unterscheidbar!
Durch ihre grauschwarze Farbe ähneln auch die Disthene vom Gaberl/Stubalm
(ANGEL 1924) den hier beschriebenen.
Gedanken zur Ausbildung der Saualpen-Disthene
Die Kürze der Disthene dürfte in erster Linie tektonisch
bedingt sein, wenn auch die synbis post-disthenoblastische Durchbewegung
nur mäßig war (KLEINSCHMIDT 1968). Auf keinen Fall ist der Disthen eine
posttektonische Bildung, sondern eine recht frühe, ist doch sein sie sehr
fein; so fein, daß das gleiche si der Staurolithe vom
Plankogel bei Knappenberg von FRITSCH & MEIXNER (1964) als
"Relikt der vormetamorphen Phase" aufgefaßt wird. Die Kürze
der Kristalle leitet sich vermutlich von einer "mäßigen" wohl
post-disthenoblastischen Durchbewegung ab. Geringere oder fehlende
Durchbewegung hätte wahrscheinlich zu einer wesentlich längeren
Ausbildung der Disthene -wie z.B. am Pizzo Forno -geführt und die Enden
der Kristalle nicht wie abgekniffen zugeschärft erscheinen lassen.
Sichere, im Gestein gewachsene Endflächen (001) sind nicht bekannt.
Eine starke Durchbewegung hätte dagegen zunächst zu Verbiegungen und
schließlich zur Zertrümmerung der Disthene führen müssen. Dies ist
gelegentlich im Hangenden unseres Horizontes, besonders aber in den
tieferen Serien des Saualmkristallins zu beobachten. Dort kommen
linsenartige Disthenaggregate ("Disthenflasern") vor, von denen
sicher ein Teil zertrümmerte, rekristallisierte Disthenblasten darstellt.
(In der Koralpe (KIESLINGER 1927) und in der Saualpe (MEIXNER 1953)
entstanden derartige Disthenaggregate 3uch aus Andalusit; ebenso aus
Staurolith (NEUGEBAUER und KLEINSCHMIDT, 1968).
Es ist jedoch merkwürdig, daß unsere Kristalle ausgesprochen selten die
durch die bekannte gute Translation des Disthens bedingte Wellung und
Streifung von (100) zeigen, wie das sonst wohl schon bei geringer
Beanspruchung der Fall ist. Daher könnte man auch an eine atektonische
Ursache für die "Stämmigkeit" unserer Kristalle denken, nämlich
an irgend eine chemische Besonderheit unseres Horizontes, die mit dem großen
Al/Fe+++Mg-Verhältnis (KLEINSCHMIDT 1968) und dem Al-Reichtum
parallel geht oder ident ist. Dafür spricht, daß die Ausbildung solcher
Disthene eben auf diesen einen, geochemisch besonderen Leithorizont beschränkt
ist. Außerdem sind die erwähnten mazedonischen Disthene in einem
offenbar gleichen Gestein ebenfalls derartig gedrungen (BARIC 1936).
Solche chemischen Besonderheiten" des Gesteins drückten sich dann
allerdings nicht in den chemisch bedingten optischen Daten des Disthens
aus.
Wiederum tektonische Ursachen hätte eine dritte Möglichkeit: Die
Tektonik hat dem Gestein eine Anisotropie aufgeprägt, die den
Stofftransport, d.h. das Angebot an "Bausteinen" für .den
Disthen, in " bestimmten Richtungen relativ hemmt (//c Disthen)
bzw. fördert (┴ c). Gegen diese Möglichkeit spricht allerdings die
Tatsache, daß die Disthene einigermaßen gut in Richtung der tektonischen
B-Achse eingeregelt sind, das Prinzip der Wegsamkeit also den besten
Stofftransport //B (=//cDisthen) fordert.
Die Farbe des Disthens -schwarzgrau bis grau -ist zweifellos auf Einschlüsse
zurückzuführen, und zwar in erster Linie solchen feinsten Graphites.
Bereits 0,5 mm starke Spaltstücke wirken gewöhnlich dunkelgrau gefleckt,
0,8 mm starke schon schwarzgrau.
Dafür, daß es sich bei der färbenden Substanz um Graphit handelt und
nicht um "kohlige Substanz", wie BARIC (1936) für die
mazedonischen Disthene anführt, spricht, daß der Mineralbestand unseres
Gesteins eine Bildungstemperatur von über 500° C fordert (s. WINKLER
1967) und kohlige Substanz sich bei der Metamorphose nach SCHÜLLER (1961)
bei 200 bis 250°C zu Graphit umandelt. Nach Experimenten sind zur
Graphitisierung von Kohlen allerdings sehr viel höhere, von der
Wirkungsdauer abhängige Temperaturen nötig (WEGE 1966). optisch ist bei
der Feinheit der Körner (durchschnittlich 5μ maximal 20μ) nicht
zu entscheiden, ob Graphit oder kohlige Substanz vorliegt.
Der Graphit bildet ein si ab, das in den betrachteten Schnitten ┴
(100) geradlinig hindurchläuft (siˆ c = ca. 20°), in anderen
leicht gewellt bzw. gefaltet ist. Die Verteilung des Graphits ist unregelmäßig
und hält sich nicht streng an die si-Flächen. Innerhalb eines
Disthens kann einmal der Graphit so gering konzentriert sein oder fehlen,
daß das si verschwindet, andererseits so stark zu dichten Graphitwolken
angereichert sein, daß das si nur schwer zu erkennen ist.
Als Einschlüsse im Disthen wurden außerdem viel Rutil, seltener Apatit,
Quarz und Erz und immer Granat beobachtet. Der Rutil bildet meist
idiomorphe Nadeln oder Stengel von durchschnittlich 0,15 mm, maximal gut
1/2 mm Länge, deren c-Achse parallel s. verläuft. Meist 1. ist er
braungelb, gelegentlich dunkelviolettgrau (fast schwarz) gefärbt. Die
hypidiomorphen Apatiteinschlüsse (knapp 0,5 mm lang) liegen ebenfalls mit
ihrer c-Achse parallel s.
Der Quarz ist meist unregelmäßig geformt, gelegentlich in Richtung des si
gestreckt und nimmt dann seinerseits das graphitische si des
Disthens auf. Muskoviteinschlüsse betonen dieses si im Quarz.
Den Granat, wohl Almandin (KLEINSCHMIDT 1968), erkennt man als auffälligsten
Einschluß des Disthens bereits makroskopisch. Er hat im Mittel 1/2 bis 1
mm Durchmesser, maximal gut 1/2 cm, als Kristallform meist das
Deltoidikositetraeder, z .T .mit einer Zonierung in einen Kern mit
allerfeinsten Graphiteinschlüssen und einen einschlußfreien Saum.
Für wertvolle Hinweise danke ich gern Herrn Prof. Dr. H. MEIXNER,
Salzburg, und Herrn Dipl. -Min. U. VETTER, Harnburg. Herr Dr. HANISCH,
Harnburg, stellte dankenswerterweise Material des Miner. Hamburg vom Pizzo
Forno zur Verfügung.
Schrifttum:
ANGEL,
F.: Gesteine der Steiermark. --Mitt. naturwiss. Ver. Stmk. 60, 1-302, Graz
1924.
BARIC, L.: Disthen (Cyanit) von Prilepec im Selecka-Gebirge. - Z.
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CLAR, E., FRITSCH, W., MEIXNER, H.J PILGER, A., & SCHÖNENBERG, R.:
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Carinthia II, 73(153), 23-51, Klagenfurt 1963.
FRITSCH, W. & MEIXNER, H.: Ergänzungen zu F. ANGEL -E. CLAR -H.
MEIXNER: Führungstext zur Petrographischen Exkursion um den Plankogel bei
Hüttenberg, Kärnten (Der Karinthin, 24, 1953, 289-296). - Karinthin 51,
90-96, Knappenberg 1964:
FUCHS, F.: Das Kristallin der südlichen Saualpe im Bereich Mirnig Wölfnitz/Kärnten.
- Unveröff. Dipl.-Arb., Bergakad. Claustha 1965.
HARDER, H.: Untersuchungen an Paragoniten und an natriumhaltigen
Muskoviten.- Heidelb. Beitr. Miner. Petrogr. 5, 227-271, Heidelberg 1956.
HIETANEN, A.: Kyanite, andalusite, and sillimanite in the schist in Boehls
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Wiss. Wien, math.-naturwiss. Kl., Abt. I, 116, 71-78, Wien 1927.
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