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EXKURSION
4 bzw. 14: St. LEONHARD/Saualpe Grube Käthe und Peter.
Von Franz WALTER
EXKURSIONSROUTE: St. Veit a.d .Glan -Brückl -Haimburg
-Griffen Griffenerberg -Pustritz -St. Leonhard/Saualpe und so zurück nach
St.Veit a.d.Glan.
Einleitung:
Während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden relativ große
Pegmatoidkörper auf Muskovit abgebaut, der in dieser Lagerstätte bis
dm-große Kristallpakete erreicht. Meist kleiner ausgebildet kommt
gelegentlich auch vor.
Geologie:
Die geologischen Verhältnisse um St. Leonhard sind durch eine bunte
Gesteinsvielfalt gekennzeichnet. In diesem Raum grenzt nach Pilger et al.
(1975) das mesozonale Kristall in der Plankogelserie an das katazonale
Stockwerk der Schiefergneisserie. Im Grenzbereich des meso- und
katazonalen Kristall ins treten gehäuft pegmatoide Körper auf, die wohl
pegmatitische Zusammensetzung aufweisen, aber auf kein zugehöriges
Intrusiv zurückführbar sind. Sie werden hier als Mobilisate der
altvariscischen Metamorphose gedeutet.
Im Gebiet um St. Leonhard treten nach der Geologischen Karte der Saualpe,
Süd, an Gesteinen der Plankogelserie Granatglimmerschiefer, Biotit,
Plagioklasschiefer (kalksilikatreich), Quarzit, Marmor, Kalksilikatfels
und Metaultrabasit mit Randgesteinen auf. Die Schiefergneisgruppe ist
durch Pegmatoid, injizierte Glimmerschiefer und Disthenflasergneis
vertreten.
Mineralogie:
Auf der Halde der Grube "Käthe" treten im Pegmatoid grünliche
Apatitknauern und bis bleistiftstarke, säulige Apatitkristalle auf. Meist
mit Apatit vergesellschaftet sind 1-5mm große, vorwiegend braun gefärbte
Kristalle von Xenotim, Monazit und Zirkon zu finden. Turmalin tritt nur
selten auf, garbenförmiger Stilbit wurde nur einmal in einer Quarzkluft
gefunden.
Die Grube „Peter“ lieferte bis armdicke, hexagonale Prismen von bläulichweißem
Beryll fast kopfgroße, Mn-reiche Almandinkristalle und bis 10 cm lange Säulen
von Turmalin (Schörl). Apatit kommt nur selten vor, Xenotim, Monazit und
Zirkon wurden bisher noch nicht gefunden. Geringe Mengen von Uranmineralen
wie Uraninit, vermutlich Metatorbernit sowie Glasopalüberzüge mit
Uranyl-Lumineszenz im UVL. wurden ebenfalls auf den Halden der Grube
„Peter“ gefunden.
Diese Mineralparagenesen sind zuletzt bei Meixner (1975) zusammenfassend
berichtet worden. Für die Grube „Peter“ führt Meixner ( 1981) noch
das Auftreten von kleinen Disthenparamorphosen nach Andalusit und
vereinzelt asbestartige Nadeln von Dumortierit, in feinschuppigen Muskovit
eingewachsen, an.
In den Metaultrabasiten um St. Leonhard treten Enstatitfels mit
Umwandlungen zu Anthophyllit, Tremolitasbest und Aktinolith auf. In einem
Iherzolithischen Gestein tritt neben reichlich Forsterit wahrscheinlich
Klinohumit auf (Meixner, 1975). Neuerdings wurde auch Kämmererit in
diesen Metaultrabasiten nachgewiesen (LM Joanneum, in Bearbeitung).
In Kalksilikatfelsen nahe der Kirche von St. Leonhard gab es neben
Grossular auch Zoisit, Klinozoisit und Vesuvian. In Quarziten ca. 1 km östlich
von St. Leonhard tritt Pyroxmangit gemeinsam mit Manganit auf.
Literatur:
MEIXNER , H. (1975): Minerale und Lagerstätten im Bereich der Saualpe, Kärnten.
- Clausth. Geol. Abh., Sdbd. 1: 199-217.
MEIXNER, H. (1981): Neue Mineralfunde aus Österreich XXXI. - Carinthia II,
171./91.; 33-54.
PILGER, A., R. SCHÖNENBERG und N. WEISSENBACH (1975): Geologie der
Saualpe. - Clausth. Geol. Abh., Sdbd.; XV + 232 S.
Geologische Karte der Saualpe, Süd (Kärnten), 1:25000, Geol. Bundesanstl.
Wien 1978.
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