Walter F. / 1984                                                                                                      Textauszug

 

EXKURSION 4 bzw. 14: St. LEONHARD/Saualpe Grube Käthe und Peter.
Von Franz WALTER

EXKURSIONSROUTE: St. Veit a.d .Glan -Brückl -Haimburg -Griffen Griffenerberg -Pustritz -St. Leonhard/Saualpe und so zurück nach St.Veit a.d.Glan.
Einleitung:
Während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurden relativ große Pegmatoidkörper auf Muskovit abgebaut, der in dieser Lagerstätte bis dm-große Kristallpakete erreicht. Meist kleiner ausgebildet kommt gelegentlich auch vor.

Geologie:
Die geologischen Verhältnisse um St. Leonhard sind durch eine bunte Gesteinsvielfalt gekennzeichnet. In diesem Raum grenzt nach Pilger et al. (1975) das mesozonale Kristall in der Plankogelserie an das katazonale Stockwerk der Schiefergneisserie. Im Grenzbereich des meso- und katazonalen Kristall ins treten gehäuft pegmatoide Körper auf, die wohl pegmatitische Zusammensetzung aufweisen, aber auf kein zugehöriges Intrusiv zurückführbar sind. Sie werden hier als Mobilisate der altvariscischen Metamorphose gedeutet.
Im Gebiet um St. Leonhard treten nach der Geologischen Karte der Saualpe, Süd, an Gesteinen der Plankogelserie Granatglimmerschiefer, Biotit, Plagioklasschiefer (kalksilikatreich), Quarzit, Marmor, Kalksilikatfels und Metaultrabasit mit Randgesteinen auf. Die Schiefergneisgruppe ist durch Pegmatoid, injizierte Glimmerschiefer und Disthenflasergneis vertreten.

Mineralogie:
Auf der Halde der Grube "Käthe" treten im Pegmatoid grünliche Apatitknauern und bis bleistiftstarke, säulige Apatitkristalle auf. Meist mit Apatit vergesellschaftet sind 1-5mm große, vorwiegend braun gefärbte Kristalle von Xenotim, Monazit und Zirkon zu finden. Turmalin tritt nur selten auf, garbenförmiger Stilbit wurde nur einmal in einer Quarzkluft gefunden.
Die Grube „Peter“ lieferte bis armdicke, hexagonale Prismen von bläulichweißem Beryll fast kopfgroße, Mn-reiche Almandinkristalle und bis 10 cm lange Säulen von Turmalin (Schörl). Apatit kommt nur selten vor, Xenotim, Monazit und Zirkon wurden bisher noch nicht gefunden. Geringe Mengen von Uranmineralen wie Uraninit, vermutlich Metatorbernit sowie Glasopalüberzüge mit Uranyl-Lumineszenz im UVL. wurden ebenfalls auf den Halden der Grube „Peter“ gefunden.
Diese Mineralparagenesen sind zuletzt bei Meixner (1975) zusammenfassend berichtet worden. Für die Grube „Peter“ führt Meixner ( 1981) noch das Auftreten von kleinen Disthenparamorphosen nach Andalusit und vereinzelt asbestartige Nadeln von Dumortierit, in feinschuppigen Muskovit eingewachsen, an.
In den Metaultrabasiten um St. Leonhard treten Enstatitfels mit Umwandlungen zu Anthophyllit, Tremolitasbest und Aktinolith auf. In einem Iherzolithischen Gestein tritt neben reichlich Forsterit wahrscheinlich Klinohumit auf (Meixner, 1975). Neuerdings wurde auch Kämmererit in diesen Metaultrabasiten nachgewiesen (LM Joanneum, in Bearbeitung).
In Kalksilikatfelsen nahe der Kirche von St. Leonhard gab es neben Grossular auch Zoisit, Klinozoisit und Vesuvian. In Quarziten ca. 1 km östlich von St. Leonhard tritt Pyroxmangit gemeinsam mit Manganit auf.

Literatur:

MEIXNER , H. (1975): Minerale und Lagerstätten im Bereich der Saualpe, Kärnten. - Clausth. Geol. Abh., Sdbd. 1: 199-217.

MEIXNER, H. (1981): Neue Mineralfunde aus Österreich XXXI. - Carinthia II, 171./91.; 33-54.

PILGER, A., R. SCHÖNENBERG und N. WEISSENBACH (1975): Geologie der Saualpe. - Clausth. Geol. Abh., Sdbd.; XV + 232 S.

Geologische Karte der Saualpe, Süd (Kärnten), 1:25000, Geol. Bundesanstl. Wien 1978.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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