Weissensteiner G. / 1970 |
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Neue
Mineralfunde aus dem Bereich der Kor- und Saualpe, Steiermark bzw. Kärnten. Von Gernot WEISSENSTEINER, Deutschlandsberg. 1. Laumontit vom Globensattel, Soboth Laumontit wurde aus dem Koralpengebiet schon mehrfach beschrieben, so z.B. vom Engelweingarten bei Stainz (1), vom Koch'schen Steinbruch bei Schwanberg und in besonders schönen Kristallen vom Steinbruch Gall im Fraßgraben bei St. Gertraud/Lavanttal (6). Durch den Bau der neuen Landesstraße von Eibiswald in die Soboth wurden infolge der gewaltigen Erdbewegung neue Aufschlüsse geschaffen, die von Zeit zu Zeit neue Mineralfunde ermöglichten. Ungefähr 500 m westlich vom Gasthaus "Globensattel" konnte ich im Sommer 1969 kurz nach umfangreichen Sprengungen in feinen Klüften des Schiefergneises lebhaft glänzende Kristallrasen beobachten. Schon bei Betrachtung mit der Lupe waren monoklin-prismatische Kristalle zu erkennen, die sogleich an Laumontit erinnerten. Eine Bestimmung der optischen Daten durch Herrn Prof. MEIXNER bestätigte meine Vermutung. Die Kristalle sind weiß bis rotbraun, erreichen eine Länge von 2-3 mm und verwittern an der Luft leicht zu mehlartigem "Leonhardit". 2. Uranpecherz vom Kuppergrund bei Osterwitz An der Straße zwischen Kupper und Osterwitz stehen apatitführende Pegmatite an. Schon seit längerer Zeit ist durch Funde von W. PHILIPPEK, Graz; eine interessante Mineralführung dieses Pegmatits bekannt (5). Neben Apatit finden sich Zirkon-xx, Xenotim-xx, Monazit-xx und Dumortierit-xx. Als Neuheit konnte ich kleine (um 1 mm) pechschwarze, muschelig brechende, würfelige Kristalle mit auffallenden Hofbildungen finden. Das Mineral verursachte auf einer Photoplatte eine auffallende Schwärzung, so daß an ein U-Mineral gedacht werden konnte. Eine Untersuchung durch Herrn Prof. MEIXNER ergab, daß es sich hier um Uranpecherz (Uraninit-xx) handelt. Uranglimmer und U-haltiger Glasopal sind aus dem Gebiet der Koralpe schon lange bekannt, z.B. vom Schwagbauer (2), W. H. Tauzher im Wildbachgraben (4) und von der Relaisstation westlich vom Gr. Speikkogel. Vom Kuppergrund wurde U-haltiger Glasopal beschrieben. Uranpecherz als primäres Mineral wurde meines Wissens im Bereich der Koralpe noch nicht gefunden. Erwähnenswert wäre noch, daß dieses neue Vorkommen vom altbekannten Autunit-Fundort Schwagbauer nur 3 km Luftlinie entfernt ist. 3. Melanterit und Copiapit vom Stbr. Schwemmhoisl Nordwestlich vom Gehöft Schwemmhoisl in Warnblick bei Deutschlandsberg befindet sich im Amphibolit ein ,Steinbruch, aus dem schon lange schöne Mineralfunde bekannt sind (Titanit, auch Sphen-xx, Epidot-xx, Bergkristalle, Oligoklas-xx, Adular-xx, Zoisit, Rutil, Ilmenit-xx und Pyrit-xx). Tm Mai 1969 konnte ich einem Quarzgang im Amphibolit eine Vererzung beobachten, die außer Pyrit noch Magnetkies und wenig Kupferkies enthielt. Als sekundäre Minerale bildeten sich auf Pyrit und Magnetkies dottergelbe kugelige Aggregate von Copiapit und weiße bis farblose Ausblühungen von Melanterit. Als Verwitterungsprodukt von Kupferkies scheinen geringe Spuren von Covellin auf. 4. Zirkon, Monazit und Xenotim vom Spiesenbach, Bärental Durch den Bau der Deutschlandsberger Wasserleitung, beginnend von den Quellen der Schwarzen Sulm im oberen Bärental wurden reichlich neue Aufschlüsse geschaffen. Bei der Quellfassung des sog. Spiesenbaches im oberen Bärental, ca. 450 m Luftlinie unter (ONO) der Grünangerhütte wurden apatitführende Pegmatite freigelegt, in denen ich sehr selten Zirkon-xx, Monazit-xx und Xenotim-xx finden konnte, auch die orientierte Verwachsung Zirkon-Xenotim war vereinzelt festzustellen. Das Vorkommen ist völlig analog dem unter Punkt 2 erwähnten Fundort Kuppergrund, doch konnte ich hier trotz intensiver Nachsuche keinen Dumortierit finden. 5. Hessonit-xx von der Weinebenstraße1) Dieses schöne Vorkommen wurde von H. KLOPF aus Graz entdeckt. Der Fundort liegt an der Weinebenstraße auf Kärntner Gebiet, und zwar an der Stelle, wo die Straße zum Wirtshaus Pfeiffer-Stocker abzweigt. Durch den Aushub eines Neubaues wurde ein neuer Aufschluß geschaffen. In den dort herumliegenden Blöcken kann Hessonithältiges Material leicht gefunden werden, die schönen, leuchtend gelbbraunen, scharfkantigen und glänzenden Kristalle sind allerdings sehr selten. Neben der einfachen Rhombendodekaederform (110) ist auch (211) zu beobachten. Es ist dies das schönste Granatvorkommen, das mir bislang aus dem Bereich der Koralpe bekannt wurde. An der gleichen Fundstätte kommt auch ein prismatisches, schwarzes bis rotbraunes Mineral mit muscheligem Bruch vor, das noch nicht bestimmt wurde. 6. Zirkon von der Grube Peter St. Leonhard. Die Minerale des ehemaligen Glimmerbergbaues von St. Leonhard wurden von H. MEIXNER (3) eingehend beschrieben, und zwar von der Grube Käthe östlich der Kirche, außer Muskovit und Apatit noch Zirkon, Xenotim und Monazit. Von der Grube Peter westlich der Kirche ist das Vorkommen großer Beryll-xx und Granat-xx bekannt, auch Apatit und Uranminerale wurden als Seltenheit gefunden. Im Herbst 1968 konnte ich auf der alten Halde der Grube Peter als Neuheit Zirkon-xx finden. Die Kristalle zeigen zum Unterschied von der Grube Käthe einen wesentlich gedrungeneren Habitus und sind von einem rotbraunen Hof umgeben. Auf den verwachsenen Halden der Grube Käthe konnte ich außer den schon bekannten Mineralen auch auf einem Stück Zirkon mit der typischen Verwachsung mit Xenotim finden, völlig gleichartig den Vorkommen vom Kuppergrund und vom Spiesenbach, Koralpe. 7. Axinit von Unterwietingberg. Grünburger Graben bei Kitschdorf, Saualpe. Nach Funden von F. GRÖBLACHER beschreibt H. MEIXNER das Vorkommen Ti-Mineralen in einem Amphibolit ober dem Gehöft Wiedner (7). Rund 30 m nordöstlich von diesem Fundort konnte ich im Wald (jetzt Kahlschlag) ein neues Axinit-Vorkommen im Amphibolit sicherstellen. Allerdings erbrachte dieser Fundort bislang noch keine deutlichen Kristalle, das Mineral erscheint in stengelig-spätigen Aggregaten mit schöner violetter Färbung. Die vorstehend angeführten Minerale wurden alle von Herrn Prof. Dr. H. MEIXNER untersucht und bestimmt, wofür ich ihm auch an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Literaturnachweise: 1) H. HERITSCH: TMPM Bd. V/3.F., 1956. 2) S. KORITNIG: ZB1. f. Min. A,1939, 116-118. 3) H. MEIXNER: Carinthia II, 30, 1952. 4) H. MEIXNER, Carinthia II, 45, 1952. 5) H. MEIXNER, Carinthia II, 12,72, 1961. 6) H. MEIXNER, Carinthia II, 156, 99, 1966. 7) H. MEIXNER, Carinthia II, 100, 1966. 1)Zusatz von H. MEIXNER. Eine quantitative Analyse des Hessonits verdanke ich Dipl.-Ing. F. LASKOVIC/Kirchdorf/Krems. Dir. V. LEITNER/St. Michael bei Wolfsberg entdeckte im selben Vorkommen nette bis 1 cm große Vesuvian-xx. Eine ausführliche Bearbeitung ist im Gange. |
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