Matz K. B. / 1968 |
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Referat über: Archiv für Lagerstättenforschung in den Ostalpen.(Herausgegeben von O. M. FRIEDRICH, Mont. Hochschule Leoben) 1. die derzeitigen Aufschlüsse möglichst vollständig
erfaßt und für die Zukunft festgehalten werden; 2. die es gestattet,
wissenschaftliche Ergebnisse so schnell wie irgend möglich
herauszubringen, damit sie den Fachkreisen zugänglich werden und darauf
weitergebaut werden kann. Beide Forderungen können von den
auf Gewinn eingestellten Fachzeitschriften nicht oder nur sehr ungenügend
erfüllt werden. Deshalb entschloß sich der Herausgeber, im Rahmen seines
vorzugsweise auf Lagerstättenforschung eingestellten Instituts eine
eigene Zeitschrift herauszugeben, die nach Möglichkeit jährlich in einem
150 bis 200 Seiten starken Band erscheint. Bisher sind davon 6 Bände
herausgekommen. Der 1., 1963 erschienen (unveränderter
Neudruck 1967), enthält eine Monographie der Lagerstätten in der
Kreuzeckgruppe (Kärnten). Er erfaßt alle O. M. FRIEDRICH bekannt
gewordenen Erzvorkommen, Lagerstätten und Schürfe in dieser Berggruppe.
Jedes einzelne Vorkommen ist -soweit dies möglich war -nach seinem
genauen Fundpunkt, Schrifttum, Aufschlüssen, Mineralen u.dgl. erfaßt;
zahlreiche Karten und Lagerskizzen sind beigegeben. Der 2., Band (1964) bringt eine
Untersuchung über die westliche Fortsetzung der Mitterberger
Kupfererzlagerstätte aus dem Nachlasse des durch eine Lawine verunglückten
G. GABL, sodann eine Bearbeitung der bekannten Kupfererzgänge von
Flatschach bei Knittelfeld von W. VAVROWSKY. Es folgt eine ausführliche
Darstellung der Kupfer-Silberlagerstätte vom Seekar am Radstädter Tauern
von J. G. HADITSCH, und der letzte Aufsatz bringt die Verhältnisse und
erzmikroskopischen Befunde der Blei- und Zinklagerstätte von Radnig bei
Hermagor von O. M. FRIEDRICH. Dieses an sich kleine Blei- und Zinkvorkommen
war der Schlüsselpunkt für die neue und daran erarbeitete Deutung, nach
der die kalkalpinen Blei- und Zinklagerstätten sowohl
metasomatisch-hydrothermal, als auch sedimentär entstanden sein können.
Diese, auf der Tagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft in Wien
1963 vorgetragene Deutung beendete einen zehn Jahre währenden Streit der
Fachleute über diese Fragen. Der .3., 1965 erschienene Band
bringt eine ausführliche Darstellung der Kohlentone des Köflacher
Braunkohlenreviers, ferner den 3. Teilbericht und Abschluß der
Monographie der Quecksilber-Lagerstätten Kärntens, und zwar den Bericht
über die Lagerstätte Glatschach bei Dellach, über jene vom Hohen Kohr (Turracherhöhe)
und von der Rotrasten bei Reichenau (ebenfalls Nockgebiet), vom
Zinnobergraben östlich Magdalensberg und schließt mit allgemeinen
Betrachtungen über das Auftreten von Quecksilber in Erzlagerstätten der
Ostalpen. Weiters sind kurze Aufsätze enthalten über das
Eisenglanzvorkommen auf der Hansenalm im Sölktal, über die Vererzung in
den Schichten von Tregiovo ( Südtirol) (HADITSCH), über Blei- und Zinkerze im südalpinen Perm (H. MOSTLER) , über die Gipslagerstätte und
ihre Kupfervererzung der Schildmauer bei Admont (HADITSCH) sowie schließlich
über neues Belegmaterial von Barytkristallen aus der Magnesitlagerstätte
von Oberdorf (H. WENINGER). Der .4., Band ( 1966) enthält:
einen Aufsatz von H. HAJEK über das Auftreten Roteisenerz führender
Porphyroidhorizonte im Steirischen Erzberg, eine ausführliche Bearbeitung
der Talklagerstätte Oberdorf bei Tragöß durch J. G. HADITSCH, eine
ebensolche von H. WENINGER über die Erzvorkommen der Preßneralpe (Kärnten)
.Der paläomagnetismus der Eisenglimmerlagerstätte von Waldenstein (Kärnten)
wird von V. HANUS u. M. KRS besprochen und die aus ihm erzielten Schlüsse
werden dargelegt. J. G. HADITSCH bespricht sodann das kleine
Pb-Cu-Vorkommen des Zinkenkogels in den Rottenmanner Tauern. Der Dammbruch
von Köflach ist von G. KOPETZKY von der Warte der angewandten Mineralogie
und Geologie dargestellt und wird gezeigt, daß sich solche Katastrophen
vermeiden lassen, wenn auch Kohlenbergleute die Grundregeln der
Petrographie, im vorliegenden Fall der Sedimentologie beherrschen. Den
Abschluß bilden Erörterungen über Coelestin und Baryt von Oberdorf a. d.
Laming. Der eben erscheinende 5. Band
(1967) ist wieder besonders reichhaltig: H. UNGER untersucht die
Au-Gehalte im Nebengestein des Mitterberger Hauptganges und führt dazu
die Röntgenfluoreszenz. Analyse als Hilfsmittel der geochemischen
Prospektion ein. Derselbe Autor bringt dann in einem zweiten Aufsatz
geochemische Untersuchungen (Röntgenfluoreszenzanalytische Bestimmung des
K-Gehaltes) im Nebengestein der Kupfererzgänge von Redlschlag
(Burgenland). A. WEISS berichtet über rezenten Pyrit aus der Kohle des
Karlschachtes bei Köflach, LEHNERT-THIEL über die Paragenese und
Generationsabfolge in der Antimonlagerstätte von Schlaining im
Burgenland. H. MOSTLER behandelt geologische "Einzelheitender
Ni-Au-Ag-Lagerstätte von Nöckelberg (Salzburg) O.M. FRIEDRICH steuert
drei Aufsätze bei: der erste behandelt ein neu wiederaufgefundenes
sedimentäres Zink-Vorkommen von Unken bei Lofer und dessen
Sedimentationsvorgänge; der zweite Aufsatz bringt Einzelheiten über
Silberlagerstätten im Obertal bei Schladming und ist der 1. Teil einer
geplanten Monographie der Schladminger Lagerstätten. Der dritte Aufsatz
endlich bespricht zunächst die Arbeit von J. BERNHARD über die
Mitterberger Kupfererzgänge und legt dann neue Anschauungen über die
Genesis dieser Lagerstätte vor, die auch geeignet sind, die ganze
alpidische Vererzung der Ostalpen, besser als dies bisher möglich war,
dem Werdegang dieses Alpenabschnittes einzufügen. LASKOVIC F. u. H.
WENINGER berichten über den zweiten Fund des Minerals Phosphoprößlerit
in der Grube Roßblei bei Schladming. Ein Aufsatz von H. MOSTLER und J.G.
HADITSCH über ein Blei-Zinkvorkommen bei Thumersbach westlich des Zeller
Sees beschließt diesen Band. Der 6. Band enthält eine
Monographie der berühmten Silber- Lagerstätte von Oberzeiring, verfaßt
von J. G. HADITSCH mit einem ergänzenden Aufsatz von A. WEISS über die
dortigen Klingerund Goisernbaue sowie die Gamsgebirgszechen. Der Band ist
schon 1967 herausgekommen, weil sich beim Umfang des Stoffes die Form
einer Monographie besser eignete als ein Einfügen neben andere Aufsätze.
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