Meixner H. / 1949 |
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8. )
Die berühmten Magnetkies xx, sowie Pseudomorphosen von Markasit-Pyrit
nach Magnetkies xx von Loben bei St. Leonhard im Lavanttal, Kärnten. Von Dr. Heinz Meixner. Grosse Magnetkies xx, sowie deren Pseudomorphosen aus der schon lange still gelegten Eisenspatlagerstätte Loben sind in nur wenigen Sammlungen vertretene, begehrte Seltenheiten. Daß es sich dabei um ein mineralogisches Vorkommen von Weltgeltung handelt, ist aus dem Umstande zu ersehen, dass es in zahlreiche Hand- und Lehrbücher als Magnetkies-Musterfundort Aufnahme gefunden hat, z.B. Naumann-Zirkel (1907), Tschermak-Becke (1923),im "neuen Dana" von Palache-Berman-Frondel (1946) selbstverständlich findet man es in Hintze's Handbuch (1900), in Zepharovichs Min. Lexikon (1873)und (1893) und in Brunlechners Kärntner Mineralogie (1884). Im vorstehenden Vortragsbericht behandelte O. Friedrich auch die erzmikroskopische Untersuchung am solch einer Pseudomorphose von Loben; Eisenkies und Markasit sind als Abbildner nun auch hier einwandfrei festgestellt. In diesem Zusammenhange erscheint es mir angebracht, einmal auf die alten, z.T. unklaren Nachrichten über das Vorkommen hinzuweisen und einige ergänzende, eigene Beobachtungen zu bringen. Friedrichs, und meine Untersuchungen beziehen sich auf das alte Stück des KLM Nr .4130, "Markasit von Loben", das diesem Institute einst durch Werksverweser Guzmann zukam. Bis um 1 bis 3 mm dicke, tafelförmige sechsseitige, einst als Magnetkies gebildete xx von 1 bis 3 mm ,(25 sind zu einem 9x5x2 cm großen Kristallaggregat nach Art der "Eisenrosen" des Hämatits angeordnet. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Vorkommen aus "Kärnten" stammend, erstmals von A.E. Reuss (1867) als "Markasit pseudomorph nach Eisenglanz" beschrieben wurde. Kurz darauf gab dann der Klagenfurter Bergcomissär Fr. Weinek (1867) nach Mitteilung des gräfl. Henkl'schen Bergverwalters E. Riedl (St. Leonhard i.L.) dafür die Spateisensteinlagerstätte Loben als genauen Fundort an; die Eisenspatkörper sitzen auch dort im Marmor, im Liegenden und Hangenden von "Gneis" begrenzt. Am Ausgehenden des Erzmittels am Marmor befanden sich hohle Räume mit Kalkspat und Eisenspat xx, aus diesen Höhlungen stammen auch die wenigen Stufen von Magnetkiesxx und ihren Pseudomorphosen. Als solche nach Magnetkies wurden sie allerdings erst durch Rumpf (1870) erkannt und Reuss Deutung damit richtig gestellt. Die von Rumpf angegebene Flächenkombination oP . P. ∞ P ist für "P" nicht ohne weiteres verständlich und übertragbar, da weder Aufstellung und Achsenverhältnis, noch Winkelwerte angegeben wurden. Hintze (1900) bezeichnet deshalb Rumpf´s Pyramide "P" nur als ziemlich spitz; während Streng (1882) solche Kristalle von Loben in der Zone vom Prisma zur Basis als "sehr gerundet, nicht messbar" angibt. Trotz teilweiser leichter Rundung der Kanten (Ergebnis der Pseudomorphisierung ?) gelang es mir, an von der oben genannten Stufe entnommenen Splittern Messungen durchzuführen (teils Signale, meist Schimmer). Der Winkel von der Basis zur Pyraimide beträgt übereinstimmend um 62°. In der nun üblichen Aufstellung (vgl. "neuer Dana") mit dem A V. a:c .1:1,6502 entspricht dies der Fläche r (1011), δ= 62°18 '(ber.) Bei Einstellungen von δ= 43°37' und 75°18' für die bei Magnetkies häufigeren Pyramiden s (1012) und u(2021) zeigen sich an diesen Stellen weder Signale, noch Schimmer. Die Abbildung gibt die Tracht der Lobener Kristalle wieder. Im Goldschmidt´schen Kristallatlas. (Bd. 5), der die bis etwa 1918 veröffentlichten Magnetkiesbilder enthält, sind Kombinationen mit der in unseren Sinne mit r(1011) zu bezeichnenden Fläche nur selten zu finden. Die xx von Arscaig, Loch Shin in Sutherland (Gdt. Atlas, 5., Taf. 116, Fig.24, nach Heddle, 1901) gleichen ganz der Lobener Ausbildung. Zusammen mit anderen Pyramiden trifft man die Fläche noch an Kristallen von Frontenac City, Kanada (Fig. 21, 22, nach Nicol, 1899). Aus dem zugehörigen Textband ist nun zu entnehmen, dass Rumpf (1870) die Bezeichnungsweise von Kokscharow (1862) angewendet hat und damit, dass sein "P" in den Winkeln mit meinem r(1011) übereingestimmt haben muss! Auf der unseren Untersuchungen zu Grunde liegenden Prachtstufe rosenförmiger Anordnung von ursprünglichen Magnetkies xx sind an einzelnen Stellen dieses Erzes kleine hellbraune, durchsichtige Eisenspat xx und Bergkriställchen aufgewachsen. Über das altbekannte (Erwähnung schon 1325) Eisensteinvorkommen zu Loben nächst St. Leonhard" hat Riedl (1870) Mitteilungen bergbaugeschichtlicher, geologisch-lagertättenkundlicher und mineralogischer Art zusammenfassend gegeben. Nun ist der Bergbau schon viele Jahrzehnte aufgelassen. Rumpf (1870) erwähnte noch, dass er eine gleichartige aus dünnen, tafelförmigen Kristallen aufgebaute "Rose" von Markasitpseudomorphosen nach Magnetkies auch aus dem benachbarten Bergbau Waldenstein besitze. Trotzdem dort auch heute noch Bergbau umgeht, hat man von solchen Vorkommen nichts mehr vernommen. |
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