Aus den Reihen der Mitglieder:

von Hermann Haslacher

Fast jeder Mineralienfreund kennt aus der älteren Literatur HERITSCH 1951, MEIXNER 1951, 1957 und WENINGER 1974 den "Pressinggraben" bei Wolfsberg als Fundstelle für hervorragend schöne RAUCHQUARZ-xx. Dieser Fund liegt schon Jahrzehnte zurück. Von weiteren neuen Mineral- vorkommen aus diesem Graben hat man bis heute nichts mehr gehört. Im Waldgebiet der Kor- und Saualpe werden neue Funde meist nur im Zusammenhang mit Wegbauten gemacht. Im Sommer des Jahres 1985 fand Fritz DOHR, ein Mineraliensammler aus Wolfsberg, beim Absuchen eines neu geschobenen Güterweges im hinteren Teil des Pressinggrabens am Fuße eines Amphibolitstockes einige Einzelkristalle von SPHEN- Zwillingen.

Mit den zu Hilfe gerufenen Freunden wurde gemeinsam eine Kluft mit prachtvollen grünen bis rötlichen Sphenen (Titaniten) aufgemacht. Neben zahlreichen als Zwilling ausgebildeten Einzelkristallen, die eine Größe bis zu 2 cm erreichten, konnten auch einige Stufen mit Sphenzwillingen geborgen werden. Die Kristalle sind durchsichtig und zum Teil mit CHLORIT überzogen.

Neben den Sphenen (Titaniten) fand man noch BERGKRISTALL, ALBIT, EPIDOT und PREHNIT.

Die Fundstelle selbst kann wohl als erschöpft bezeichnet werden, ein Besuch lohnt sich daher nicht.

HERITSCH, H. (1951): Ein morphologisch erkennbarer Rechts. Linkszwilling von Quarz aus dem Prössinggraben (Lavanttal, Kärnten). - Der Karinthin, 13: 2-5.

MEIXNER, H. (1951): Kurzbericht über neue Kärntner Minerale und Mineralfundorte V. - Der Karinthin, 13: 25-29. ,

MEIXNER, H. (1957): Die Minerale Kärntens I. Teil. Systematische Übersicht und Fundorte. - Carinthia II, Sh. 21, 147 S.