Meixner H. / 1963

  Ein schöner Millerit-Fund vom Grießerhof Gullitzen bei Hirt K.

Von Heinz MEIXNER, Knappenberg

Der haarförmige, messinggelbe Millerit (NiS, hex.) ist in Kärnten ein recht seltenes Erz; gerade noch freiäugig sichtbar ist sein Auftreten beim Radlbad und vom Ebenwald bei Gmünd (vgl. 1, S. 23), aus dem Hirter Serpentin dagegen kannte man ihn bislang nur aus Anschliffen neben Rotnickelkies und Maucherit (vgl. 1, S. 24). Aus der Serpentinlagerstätte vom Grießerhof sind nun schon mehr als 30 Mineralarten bekannt, manche nur in mikroskopisch sichtbaren Größen (vgl. 1, S. 132). Besonders bemerkenswert für Hirt sind die Nickelmineralisationen: an Erzen wurden bisher Awaruit (Ni,Fe), Heazlewoodit (Ni3S2), Millerit (NiS), Rotnickelkies (NiAs) und Maucherit (Ni4As3) erkannt; bei ihrer Verwitterung entstanden Cabrerit (Ni,Mg)3(AsO4)2•8H2O und Ni-haltiger Hydromagnesit (Mg,Ni)5(OH)2 (CO3)4•4H2O. In letzter Zeit ist hier auch ein sekundäres Co-Mineral, Erythrin Co3(AsO4)2•8H2O festgestellt worden.
Wie schon öfters, wenn bei Exkursionsführungen zahlreiche Augenpaare die Blockhalden mustern, so gelang auch beim Besuch des Min. petr. Inst. d. Univ. Hamburg am 11.9.1963 eine nette Entdeckung. Herr Joachim ECK war der glückliche Finder und für die Überlassung des einen Belegstückes sei ihm bestens gedankt.
Auf einer Kluft des Serpentins waren hübsche, schwarze Hämatitrosetten inmitten von klaren Dolomitkristallrasen zu sehen und vereinzelt dazwischen, teils frei, teils in Dolomit eingewachsen, waren messinggelbe Millerit-Nädelchen zu bemerken. Viele sind nur unter Lupe oder Binokular erkennbar, haarfein, mitunter gebogen oder büschelförmig angeordnet; die größte Nadel mit den Abmessungen 0,1 x 6 mm ist frei sichtbar.

(1) H. MEIXNER: Minerale Kärntens I, 1957

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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