Pilger A. & R. Schönenberg / 1957
  Vorläufige Mitteilung überein Vorkommen basischer Tuffe in der Mitteltrias der Gailtaler Alpen.

Von A. PILGER & R. SCHÖNENBERG, Clausthal.

Im Sommer 1957 führte das Institut für Geologie und Paläontologie der Bergakademie Clausthal Kartierungskurse und Exkursionen im Gebiet des Dobratsch bei Nötsch (Gailtal) unter der Leitung der bei den Autoren durch. Bei der Kartierung wurde an der steilen Südflanke des Dobratsch eine über 100 m mächtige Folge basischer Tuffe und Laven aufgefunden die bisher weder in der Literatur erwähnt, noch in den geologischen Karten eingetragen war'. Das Vorkommen ist aufgeschlossen in der steilen Rinne, die südlich der Semmler-Alm über die Höhenpunkte 1183 und 864 nach SW in Richtung Förk führt, der sog. Rupa, (Vgl. die österreichische Karte 1:-25000, BI.. 200/3 Gailitz).
Das unmittelbare Liegende und Hangende der Tuffserie konnte nicht beobachtet werden. Sicher ist jedoch, daß sie über Schichten des Muschelkalkes und unter dem Wettersteinkalk liegt. In den tieferen Teil der Tuffe schalten sich karbonatische Schichten ein, in denen eine rote fossilführende Kalkbank von ca. 1,5 m Dicke auftritt. Die Fauna enthält Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln, Schnecken, Foraminiferen, winzige Spongien und Conodonten. Die Ammoniten sind überwiegend von anisischem Alter, untergeordnet fanden sich auch einige ladinische Formen. Der Hauptteil der Tuffserie, der im Hangenden der Fossilbank liegt, dürfte demnach in das Ladin gehören,. die liegenden Tuffe dagegen in das Anis.
Die Tuffserie wird hauptsächlich von gröberen und feineren Brocken- und Lapilli-Tuffen sowie von Bombentuffen aufgebaut. Anstehende Lavagesteine konnten nur in Form eines querschlägigen Ganges von einigen Metern Dicke gefunden werden. Petrographisch handelt es sich nach vorläufiger Durchsicht einiger Dünnschliffe im wesentlichen um augitporphyritische Gesteinstypen,: wie sie aus der Mitteltrias Südtirols bekannt sind.
Eine ausführliche Beschreibung des Vorkommens werden wir demnächst veröffentlichen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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