Meixner H. / 1949 |
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5.) Ein
Beryll (Aquamarin) -Fund aus der Goldberg-Gruppe, Kärnten. Von Dr. Heinz Meixner. Unser Mitglied Herr Reg.Rat Prof. Ing. H. Matievic erwarb während seines Urlaubes (1948) u.a. von einem ihm seit vielen Jahren bekannten, fundortmässig verlässlichen Heiligenbluter Kristallsucher eine Stufe mit Bergkristall, derbem Quarz und ankeritischen Karbonat, die deshalb auffallend erschien, weil im Quarz zahlreiche hellblaue, stellenweise klare, nadelige Kristalle eingewachsen waren. Fundort: Unter dem kleinen Fleisskees, südl. vom Wasserfall. Die blauen Kristalle sind gegen 2 cm land und haben 1mm Durchmesser. Der Querschnitt ist regelmässig sechseckig, die Härte grösser als 7. U.d.M. zeigen die "Nadeln" stets gerade Auslöschung, negativen Zonencharakter, sie brechen auffallend häufig senkrecht zur Nadelachse, entsprechend einer deutlichen Spaltung nach (0001). Lichtbrechung: nα. = nα <1,587 < n = n .Mit dem Berek-Kompensator erhielt ich für die Doppelbrechung Werte von 0,0069 bis 0,0072. Pleochroismus deutlich blassbläulich, farblos. Aus Kärnten ist sicherer Beryll bisher nur aus pegmatoiden Schlieren des Granits von Seebach bei Villach bekannt geworden (vgl.z.B.1, S.61). Von der Salzburger Seite der Hohen Tauern sind dagegen blaue Berylle von zahlreichen Fundorten Aus dem Gasteintal: Südseite des Radhausberges, Kniebeißstollen, Kreuzkogel, Siglitz, Weissenbachtal im Nassfeld, Ampfertalgraben im Anlauftal; Felbertal; aus dem Hollersbachtal: Scharnkaar; aus dem Habachtal: Kaar Breitfuss, Hang der Fescherwand, Fazzwand, Wiesbachrinne; aus dem Untersulzbachtal:(Abichlalm) erwähnt worden. Auch in den Zillertäler Alpen kommt Aquamarin vor: am Pfitscherjoch; hübsche neue Funde sah ich kürzlich in der Sammlg. Fischlhammer mit der Bezeichnung Rotbachlspitze an den Nordabstürzen gegen das Pfitscher Joch. Von der Südseite, aus Osttirol, sind die Nachrichten schon unklarer: "zwischen Pregatten und dem Defereggentale, auf der Trojeralpe im Daber" ist einmal als Fundort Blauer Berylle genannt worden. Schon seit mehr als 10 Jahren habe ich mehrfach darauf hingewiesen, wie wenig neuere seltene Mineralfunde aus dem Kärntner Anteil der Hohen-Tauern gemeldet werden und der Ansicht Ausdruck gegeben, dass nicht besondere Mineralarmut an diesem Zustande Schuld trage, sondern mangelndes Interesse. Welch grosse Zahl schönster neuer Mineralfunde ist z.B. aus dem Salzburger Anteil (Habachtal, Hollersbachtal, Untersulzbachtal) v.a. durch Leitmeier (2 u.a.) aufgesammelt, aufgegriffen und wissenschaftlich bearbeitet worden! Verschiedenen Mitteilungen zufolge sollen jüngst auch auf der Kärntner Seite des Nassfelds unterhalb der Woiskenscharte Aquamarine wie auch andere seltenere Minerale gefunden worden sein. Ich hoffe, dass damit der Bann gebrochen ist und dass wir von den daran Beteiligten Näheres hier in diesem Rahmen bringen können! Herr Reg.Rat Prof. Matievic, dem das Verdienst des Erwerbs der auffallenden Stufe gebührt; danke ich herzlichst für das interessante Material, das er, wie schon oft zuvor, der Mineralogischen Sammlung des Kärntner Landesmuseums zur Verfügung stellte! (1) H. Meixner, Neue Mineralfunde in den österr. Ostalpen XI, - Car.II., 130., Klagenfurt 1940, 61. (2) H. Leitmeier, Einige neuere Mineralvorkommen im Gebiete des Habachtales, ein Beitrag zur Kenntnis der Entstehung der Zentralgranitgneise der Hohen Tauern. - Min.u.petr. Mittl, 53., Leipzig 1942, 271-329. |
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