Meixner H. / 1949 |
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7.) Cölestin
von der Feistritzer Alm, Karnische Alpen. Von Heinz Meixner, Graz. Bereits vor einer Reihe von Jahren sah ich ein mit "Tirolit vom Gocman im Gailtal" beschriftetes" aus einer uralten Sammlung stammendes Stück bei Finanzsekretär Herrmann (Villach). Es handelt sich dabei um die im Schrifttum bisher nur selten erwähnte Cu Lagerstätte auf der Feistritzer Alm, seit 1919, der Abtretung des Tarviser Zipfels, knapp über der Grenze auf nun italienischem Boden liegend. Das Stück zeigt grüne Rosetten von 5 mm Durchmesser, die aus perlmutterglänzenden, radial angeordneten Blättchen bestehen; die optischen Eigenschaften, n über 1,70 mäßig großer, negativer Achsenwinkel stimmen mit den Angaben in Hintzes Handbuch über Tirolit überein, wie auch das Aussehen des Minerals ganz Tiroliten vom Originalfundort Schwaz entspricht. Die Tirolitblättchen sitzen neben kleinen tiefblauen Azuritkriställchen auf weißem und gräulichem, Fahlerz führenden Gangquarz. Vor einigen Jahren habe ich Finanzsekretär Herrmann bereits gebeten, von diesem interessanten Vorkommen neues Material aufzusammeln; auf seinen Hinweis hat cand.phil. Niederbacher (Villach) den Fundort aufgesucht und dankenswerter weise der Sammlung des KLM eine Reihe von Belegstücken übergeben. Dasselbe quarzige Gestein, Azurit xx und Tirolitrosetten wie auf dem eingangs erwähnten uralten Sammlungsstück. Außerdem liegen noch Stücke vor mit mehreren cm langen bis 8 mm breiten, offenen Klüften, die mit bis 1 mm dicken, blass grünlichen -bläulichen Krusten eines unter der Lupe etwas strahligen- kugelig aggregierten Minerales bedeckt sind. Nach den guten Spaltungen und der Doppelbrechung im Pulverpräparat, wurde gleich auf ein Mineral der Schwerspatgruppe geschlossen. Auf Basis –Plättchen Austritt einer Mittellinie mit großen, stumpfen Achsenwinkel; mit n < 1,629, n etw. > 1 9629 war die Bestimmung als Cölestin bereits entschieden, die mittels der Strontiumflammenfärbung noch bestätigt werden konnte. Nach Hollers Karte (1, Karte- und S. 79) "Metallzonen im Drautal" liegen in den Karnischen Alpen eine Reihe, nur äußerst dürftig bekannter, kleiner Kupferlagerstätten. Es sind das die Vorkommen von Judengras (Cu, Pb, Zn) - Tischlwang (Cu,Ag)-Stranigalm (wohl = Oberbuchacheralm), (Cu) - Pörtschach im Gailtal (wohl „auf der Tratten" bei St. Stephan) (Cu,Co). Feistritzer Alm (Cu)". Als "Ehlit“ (? Verf.) erwähnte Brunlechner (2, S.189) nach einer Mitteilung von Hatle (Graz) spangrüne Überzüge auf zelligem Quarz von der Buchacheralpe (vgl. oben!) südlich Reisach im Gailtal; das könnte auch unser vorläufig als „Tirolit" bezeichnetes Mineral sein; die endgültige Bestimmung kann erst nach der an anderem Ort seit Jahren in Gang befindlichen Neubearbeitung dieser Mineralgruppe erfolgen. Brunlechner (3, S.94, 12 und 65) und auch schon Höfer (4, S.57,12, und 39) nennen von der Tratten bei St. Stephan Fahlerz mit Azurit und Malachit in Quarzgängchen des Tonschiefers; wohl für diesen Ort ergänzt Brunlechner (2, S.189) später nach einem Funde von R. Canaval "Fahlunit, Einlagerungen im Serizitschiefer, St. Stephan im Gailtale; Brunlechner (3, S.38) versteht darunter grünen Serizit, wie er ihn eine eigenartige Parallele - früher schon mit Quarz und Siderit aus dem aufgelassenen Fahlerzbergbau Schwabegg östlich Völkermarkt beschrieben hatte. Auch Holler (1, Karte und S.79) führt seinen Cu-Lagerstättenzug bis Schwabegg, in den noch das, im nächsten "Karinthin" näher behandelte Pyrargyrit -führende Fahlerzvorkommen Ruden einzureihen ist. Brunlechner (2, S.186, 193, und 190) berichtet auch ganz kurz über Mineralfunde aus einem Fahlerzschurfbau auf der Feistritzer Alpe, 1 km westlich der Alpenhütten: “Allophan“, halbkugelige Formen in Hohlräumen eines grauen, dolomitischen Kalksteines, "Fahlerz", derb mit 0,0552 Ag und 19,56 Cu-Gehalt, mit Malachit und Azurit nesterweise im grauen dolom. Kalkstein, "Kobaltblüte", sphärische, radialfaserige Aggregate in Hohlräumen eines derben Fahlerzes (Aphtonig?). Es ist auffällig, dass das einem grauen Dolomit täuschend ähnliche Gangmaterial, sowohl nach dem uralten Sammlungsstück wie auch nach den neuen Belegen aus Quarz besteht; es könnte einer freundlichen Mitteilung von Prof. Clar zufolge, über Dolomit entstanden sein. Vergleicht man Brunlechners oben wiedergegebene Beschreibung seines "Allophanes" mit Farbe, Form und Glanz unseres Cölestins, so kommt sehr stark der Verdacht auf, dass Brunlechner ebenfalls Cölestin vor sich, ihn damals aber mangels der noch nicht entwickelten Mikroskopischen Untersuchungsmethoden für Allophan gehalten hatte .Eine makoskopisch bedeutende Ähnlichkeit mit manchen Grossarler Allophanen ist vorhanden. Über die Herkunft des Strontiums zur Bildung des Cölestins in den Quarzklüften, der manchmal noch von Tirolit überkrustet wurde, lassen sich ohne nähere Kenntnis der Lagerstätte keine Angaben machen. Schrifttum: (1) H. Holler: Die Tektonik der Bleiberger Lagerstätte. - Car. II, 7. Sonderheft, Klagenfurt 1930. (2) A. Brunlechner: Neuere Mineralfunde in Kärnten. - Jahrb. d. nat. hist. Landesmuseums von Kärnten, 22., Klagenfurt 1893, 186-194. (3) A .Brunlechner: Die Minerale des Herzogthums Kärnten. Klagenfurt 1884. (4) H. Höfer, Die Mineralien Kärntens. - Jahrb. d. nat. hist. Landesmuseums von Kärnten. 10., Klagenfurt,1870. |
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