|
227. Aragonit von Brückl.
F. GRÖBLACHER
(Viktring) verdanke im einige Proben, die er im Kalksteinbruch, etwa 200 m
von der Chlorfabrik Brückl an der Trixner Straße aufsammelte. Das helle,
blaß gelblich gefärbte Gestein gehört nach F. THIEDIG (19, s. 15 und
Taf. 3) zu den epimetamorphen Haimburg-Trixener Marmoren (Typ
Dragonerfels). In diesem Marmor wurden weiße Kluftfüllungen von 5 bis 10
cm Durchmesser beobachtet. Diese sind großenteils faserig und die weißen
stengeligen Massen stehen häufig senkrecht zur Kluftwand. Die optische Überprüfung
des Faserminerales hat ergeben, daß Aragonit vorliegt. Am Rande der Kluft
findet sich Limonit, z. T. in rhomboedrischen Pseudomorphosen, also als
Verwitterungsprodukt von mutmaßlich Ankerit. solche wurden in teilweise
noch frischen Kristallen auch bereits In der Nachbarschaft, auf Klüften
des Amphibolits in einem Steinbruch an derselben Straße, zwischen Klein St. Veit und Obertrixen (am Fuße des Kl. Buffiberges), beobachtet (vlg.
19, S. 43/44 und Taf. 3). Ankerit ist häufig das Primärmineral für
Aragonitbildungen in der Verwitterungszone. Bei genauerer Betrachtung
erkennt man an den Brückler Aragonitstücken, daß zwischen dem Limonit
am Rande der Kluft und dem faserigen Aragonit noch eine leicht grauweiß
gefärbte, etwa 1 cm starke, weniger faserig, sondern mehr körnige Zone
von Kalzit mit ziemlich scharfer Grenze gegen den Aragonit eingeschaltet
ist. Mittels des Anfärbe-Aragonit-Nachweises (mit Mangano-silber-sulfatlösung)
nach F. FEIGL & H. LEITMEIER (siehe z. B. 17) tritt der Aragonit und
damit der Grenzbereich zum Kalzit ganz ausgezeichnet hervor. Die
Kartierungen von F. THIEDIG (19, 5.43/44 und Taf. 3 und 4) haben gezeigt,
daß hier im Südteil der Saualpe, an die alpidische Bruchtektonik
gebunden, eine ganze Reihe von kleinen Erzvorkommen (Ged. Arsen, Realgar,
Antimonit, Kupferkies, Ankerit usw.) auftreten, viel mehr als vorher
bekannt. Sie liegen im Görtschitztal-Störungssystem I und sind als
Ableger der Hüttenberger Vererzungen aufzufassen. (Meixner)
|