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653. Fraipontit aus der Grube Stefanie in Bad Bleiberg, Kärnten.
Fast 50
verschiedene Mineralien sind bisher aus dem Bergbaurevier von
Bleiberg-Kreuth bekannt geworden; für Hydrozinkit, Ilsemannit und
Wulfenit kann Bleiberg als Typlokalität gelten (NIEDERMAYR, 1986). Neu für
diesen Fundort ist der Nachweis von Fraipontit -ein wasserhältiges
Zink-Aluminium-Silikat. Fraipontit ist ein seltenes Mineral und bisher nur
als sehr junge Bildung auf Zinklagerstätten bekannt geworden (z. B.
Moresnet in Belgien, Laurion in Griechenland).
Schon vor längerer Zeit
erhielt ich von Herrn K. GLANTSCHNIG, Bad Bleiberg, Stufen grellgelber, dünntafeliger
Wulfenite, die z. T. mit einer feinschuppigen, talkigen, hellrosa gefärbten
Masse überkrustet sind. Als Fundort wurde "Grube Stefanie, ob. 13.
Lauf, Schachtscholle" angegeben. Im vergangenen Jahr konnte ich dann
auch von Herrn G. TELESKLAV, Bad Bleiberg, ähnliches Material mit der
Fundortangabe "Grube Stefanie, Konradi13. Lauf" für unsere
Sammlung erwerben. Hier sind ähnlich feinschuppige, reinweiß bis
hellrosa gefärbte Massen neben Wulfenit und Cerussit über zellig-porösen
Galenit-Derberzmassen zu beobachten. Die röntgenographische Überprüfung
ergab eindeutig das Vorliegen von Fraipontit, der hier als eine
niedrigtemperierte hydrothermale Umsetzung von Erzsubstanz und
Nebengestein anzusehen ist. Mit ziemlicher Sicherheit ist Fraipontit
wesentlich häufiger als bisher angenommen, da er wohl meist neben seinen
viel auffälligeren und auch .optisch attraktiven Begleitmineralien kaum
beachtet worden sein dürfte. (NIEDERMAYR)
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