Meixner H. / 1950 |
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Über Kärntner
Mineralnamen. Von Heinz Meixner. Nachdem in Folge 7 des "Karinthins" die Grundzüge der Bildung von Mineralnamen allgemein auseinandergesetzt und mit Beispielen die historische Entwicklung der Namengebung aufgezeigt wurde, sollen heute die Minerale erwähnt werden, deren Entdeckung und Benennung mit Kärnten besonders verbunden ist. Die im angeführten Aufsatz gebrachte Gruppeneinteilung soll hier, wie in den die übrigen Bundesländer behandelnden folgenden Teilen beibehalten werden. Infolge der Schwierigkeit, manche ältere Literatur im original zu beschaffen und einzusehen, war Vollständigkeit licht zu erreichen. Trotzdem glaube ich mit diesen Aufsätzen besonders unseren emsigen Sammlern Hinweise auf interessante heimische Minerale geben zu können. Einige "Kärntner" Mineralnamen, wie auch einige aus anderen Bundesländern beziehen sich auf nur sehr unzulänglich bekannte Substanzen. Das Originalmaterial davon ist meist verschollen. Als kärntnerisches Beispiel nenne ich da den "Tunnerit" von Bleiberg. Mögen diese Zeilen dazu anregen, solchen Vorkommen nachzuspüren und mit der Neubeschaffung von Material an der Klärung mitzuhelfen. In Klammern ( ) gesetzt worden einige Überflüssige "Kärntner Mineralnamen" angeführt; teils handelt es sich dabei m alte Synonyme, teils um Namen, die fehlerhaften Untersuchungen ihre Prägung verdankten. II. Namen nach mehrminder bezeichnenden Eigenschaften: Hydrozinkit von Bleiberg und Raibl Kenngott, 1853). Mit Calamin benannte Smithson (1803) weiche, weisse Überzüge von Bleiberg, deren Analyse 71 ,4% ZnO, 1.3,5% CO2 und 15,1% H2O ergeben hatte. Karsten (1808) führte dafür den Namen Zinkblüte ein und nannte Raibl als weiteren Fundort. Da mit "Calamin" ausserdem teils Kohlengalmei (heute Zinkspat= Smithsonit), teils Kieselgalmei (Kieselzinkerz, Hemimorphit) bezeichnet wurden, hat Kenngott (1853 ) den Namen Hydrozinkit, der neben Zinkblüte, für das Mineral jetzt meist gebraucht wird, in Vorschlag gebrachte (Kalkwulfenite) von der Max Grube in Kreuth bei Bleiberg. Zepharovich (1884) beschrieb auffallend graue, meist spitzpyramidale Wulfenit xx dieses Fundortes, die 1,24% CaO (~-4% CaMoO4) enthielten, als kalkhaltigen Wulfenit. Nach Spencer (1949) hat Krantz (1884) solche Belegstücke als "Kalkwulfenit" bezeichnet, wonach Calcowulfenit mehrfach in englischen Mineralkatalogen aufscheint.) (Keraphyllit) vom Gertrusk, Saualpe. (Steffens, 1811). Älteres, heute ungebräuchliches Synonym für Karinthin (s.d.). Name: griech. Horn, lat.Blatt., Korynit von Olsa bei Friesach. (von Zepharovich, 1865). Nachdem Haidinger (1864) auf ein arsenkiesähnliches Erz, des "Greiniglagers", doch von nieren- bis kolbenförmiger Gestalt und schwarzem Anlaufen der Oberfläche aufmerksam machte, hat Zeparovich (1865) es näher untersucht und als Korynit (Name: griech. Kolben, Keule) bekannt. Die von H.v. Payer ausgeführte Analyse führt zur Formel (Ni492, Coetwas, bei Ni, Fe35)527(As504, Sb110)610 S540. Man betrachtet seither den Korynit als Mischkristall von Gersdorffit (NiAsS) und Ullmannit (NiSbS). 1931 wurde Korynit auch von Chatam, Connecticut bekannt. Gemeinsam mit Bergdir. Tausch 1948 gemachte Neufunde von Korynit in einem nun abgebauten Eisenspatgang des Kalksteinbruches Olsa ermöglichen nun moderne Untersuchungen. III Fundortnamen: Dravit von Dobrava bei Unterdrauburg. (Tschermak 1884). Die braunen Turmalin xx sind schon recht lange bekannt, doch von unrichtigen Fundorten; Mohs (1824) nennt sie von "Windisch Kappel.", Rosthorn und Canaval (1853) von "Kötulach". Hauer (1864) von Prevali und erst Zepharovich (1866) war auf Grund intensiver Nachforschungen des Klagenfurter Oberbergkommissärs Weinek, Franz von Rosthorn's, Bergverwalter Anton von Webern´s und J. L. Canaval´s in der Lage den wahren Fundort, Dobrava bei Unterdrauburg, anzugeben. Der braune Turmalin ist dort in silberweissem Glimmer, den man früher als "Margarodit" bezeichnete, jetzt zum Muskovit; stellt, eingewachsen. Stücke davon werden auf einigen Feldern in Dobrava beim Pflügen freigelegt. Tschermak (1884) führte für diesen braunen. Magnesiaturmalin den Namen Dravit, in Hinblick der nahen Drau ein. Kunitz (1929) engte den Begriff "Dravit" auf' die Natriumagesiumturmaline ein und trennt die braunen, paragenetisch meist an pegmatisch injizierte Marmore geknüpften Kalkmagnesiumturmaline als Uvit (nach Uva, Ceylon) ab. Die neueste von Kunitz (1929) ausgeführte Dravitanalyse liefert die Formel (Na76, Ca8, K2)196(Al556, Fe4, Mn8 M279)9947B3296Si6608(O,OH418 F6)31 (Hüttenbergit) vom Hüttenberger Erzberg. (Breithaupt, 1866). Neueres, heute ungebräuchliches Synonym für Löllingit (s.d.). Karinthin vom Gertrusk, Saualpe. (Werner 1817). Die Geschichte der Hornblendeart Karinthin ist im "Karinthin" (Folge 2, S. 10 ff.) bereits gebracht worden, deshalb hier in Kürze: Anfangs von Klaproth (1807) und Karsten (um 1808) als "blättriger Augit" bez., stellte Hauy 1810) die Zugehörigkeit zur Hornblendegruppe fest" Auch "Saualpit" soll für das Mineral gelegentlich verwendet worden sein. Steffens (1811) nannte es "Keraphyllit" .Doch erst die Kärnten ehrende Namensprägung Karinthin des berühmten Mineralsystematikers Werner (1817) setzte sich durch. Heute verwendet man die Bezeichnung für rabenschwarze und grünschwarze Eklogithornblenden mit braunem, bzw. braungrünem (nicht blaugrünen) Pleochroismus. Die grünschwarze Abart kommt nicht allzu selten in schönen, grossen Kristallen vor. Chemisch ist Karinthin nach den recht ähnlichen Analysen von Rammelsberg (1858) und Koritnig (1940) durch verhältnismässig hohen Alkaligehalt und durch trotz der dunklen Farbe relative Eisenarmut bei Überwiegen von Mg ausgezeichnet. Löllingit vom Hüttenberger Erzberg. (Haidinger, 1845). Auch dieses Mineral ist von Friedrich Mohs (1820, 1822, 1839) unter Erzen aus der Lölling entdeckt und als "prismatischer Arsenikalkies" und "axotomer Arsenik-Kies" beschrieben worden. Chapman (1843) nannte es nach seinem Entdecker "Mohsin", doch hat sich der Name nicht eingebürgert, weil "Mohsit“ –nun auch schon lange abgelegt - damals bereits für eine Ilmenitabart verwendet worden war. Haidinger (1845) belegte das rhombische Mineral der Zusammensetzung FeAs2 mit dem noch heute gebräuchlichen Namen Löllingite. Ein Vorschlag von Kenngott (1853) stiftete einige Verwirrung, da FeAs2, "Sätersbergit" und Fe2As3 "Löllingit" heissen sollte; nach der Analyse von Weide in Zepharovich (1867) entsprach die Zusammensetzung des Löllinger Minerals -Fe463 (As 786,S87)2873 - besser der Formel FeAs2, so dass es dank Zepharovich´s Argumenten für unser heimisches Mineral bei Löllingit verblieb.- Anscheinend um unser Gebiet vor einem "Sätersbergit" zu bewahren und der oben aufgezeigten Löllingit-Doppeldeutigkeit zu entgehen, hat Breithaupt (1866) für dieses Erz die Bezeichnung "Hüttenbergit" aufgebracht, doch ist sie kaum verwendet worden und heute vergessen. (Saualpit) vom Kupplerbrunn, Saualpe. (von Zois,Vor 1805). Älteres Synonym, das meist für Zoisit (s.d.), gelegentlich auch für Karinthin (s.d.) gebraucht wurde. (Wölchit) von Wölch bei St. Gertraud im Lavanttal. (Haidinger, 1845). In den von Rosthorn'schen Eisenbergbauen in Wölch wurde zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ein metallisches Erz gefunden, das die Aufmerksamkeit der Mineralogen erweckte. Mohs (1824) nannte es „prismatoidischen Kupferglanz“, (1839) „prismatoidtsghen Dystomglanz“ Schrötter (1830) analysierte es: Cu264Pb136 Fe24Sb136 As 136 As95S895. Haidinger (1845) führte mit Rücksicht auf die darin ausgewiesenen 7,10% As den Namen Wölchit eint trotzdem schon Mohs (1824) auf die nahe Übereinstimmung, ja vielleicht-gar Identität mit Bournonit hingewiesen hatte. Kenngott (1854) bewies kristallographisch, Rammelsberg (1860) chemisch durch neue Analysen die Übereinstimmung von Wölchit und Bournonit und zeigte insbes. auch, daß entgegen der Schrötterschen Analyse k ein Arsen im ersteren enthalten ist. Damit war die Bezeichnung "Wölchit" überflüssig geworden; sie ist -unnotwendig - dann noch ab und zu auf teilweise zersetzte, oberflächlich oxydierte Bournonite (Umwandlung zu Bindheimit, Stibikonit, Cerussit, Malachit) übertragen worden; dieses Erz kam in den oberen Zonen von Wölch, wie später in Olsa oder jetzt im Felixbau bei Hüttenberg nicht frisch vor und wich dadurch vom normalen Bournonit ab. IV. Personennamen: Bianchit von Raibl, ehem. Kärnten, Italien& (Andreatta, 1930). Ein weisses, monoklines Sulfat der Hexahydritreihe , das neben Eisen -und Zinkvitriol, Gips und Hydrozinkit in einem alten Stollen der Vitriolwand am Klein-Königsberg bei Raibl vorkam, hat nach Andreatta (1930/32) die Formel (Zn2252.Fe1126) SO4•6 H2O und wurde nach dem italienischen Mineralogen A. Bianchi benannt. Zinkhaltigen Melanterit aus offnen Zechen des Bergbaues Raibl II der Zusammensetzung (Fe288, Zn74)362(SO4)361•7 (6.84) H2O beschrieb Brunlechner (1893); später wurde eine von Laurium (Griechenland) stammende, ähnlich zusammengesetzte Substanz "Sommairit“ getauft. Ilsemannit von Kreuth bei Bleiberg (Höfer 1870/71). Dieses interessante Mineral, nach Cornu (1909) das einzige reversible Hydrosol des Mineralreiches erkannte Höfer (1870/71) als „molybdänsaures Molyboänoxyd“ und benannte es auf Wunsch W.v. Haidinger's zu Ehren des um die Erforschung von Molybdänverbindungen verdienten Clausthaler Bergkommissärs und Ratsapothekers Johann Christoph Ilsemann (1727-1822). Seither wurde Ilsemanit noch an verschiedenen Orten der Erde gefunden, durch seine leichte, dem Wasser eine tief blaue Färbung erteilende Löslichkeit, fiel es mehrfach auf. Höfer's Vermutung, daß Ilsemannit durch Verwitterung von Wulfenit entstände, bestätigte sich nicht.(1909) hat das Verdienst für das Vorkommen von Freiberg (Sachsen) nachgewiesen zu haben, dass dort amorphes Molybdlinsulfid, das er mit "Jordisit" bezeichnetet die Ursprungssubstanz des Ilsemannits ist. In letzter Zeit (Meixner 1949/50) gelang sowohl für neue Funde von Bleiberg, wie für alte Belegstücke von Höfer's Kreuther Vorkommen der Nachweis, dass auch hier Ilsemannit aus Jordisit entsteht. (Mohsin) vom Hüttenberger Erzberg. (Chapman, 1843). Älteres, fallen gelassenes Synonym für Löllingit (s.d.). Rosthornit vom Sonnberg bei Guttaring. (Höfer 1871). Ein granatbraunes, fettglänzendes Harz, das im Hangendflöz der Eozänkohle vom Sonnberg gefunden wurde, das nach einer Analyse von Mitteregger - C24 H40 O - und in Bezug seiner Löslichkeit von bekannten Harzen abwich, beschrieb Höfer (1871) als Rosthornit, zu Ehren des Kärntner Eisengewerken Franz von Rosthorn (vgl. Karinthin Folge 3, S.37), der als Freund Erzherzog Johanns hier im Lande sich um die mineralogischgeologische Erforschung sehr verdient gemacht hat. Es ist m.W. nicht untersucht, ob das braune Harz, das gelegentlich in der Eozänkohle bei Klein St. Paul im Görtschitztal auftritt, ähnliche: Zusammensetzung und Eigenschaften hat. (Seelandit) vom Hüttenberger Erzberg. (Brunlechner-Mitteregger, 1891/93). Ein weisses nadeliges Mineral, das Oberbergverwalter Pleschutznig im Löllinger Mittelbauhorizont als Ausblühung auf Eisenspat gefunden hatte, das nach Mitteregger's Analyse die Zusammensetzung Mg Al2(SO4)4 + 27 H2O haben sollte, bekam von Brunlechner den Namen des bekannten Hüttenberger Bergmannes und Naturforschers Seeland (vgl. Karinthin, Folge 3, S. 39). In der Literatur wurde das Mineral meist zum "Pickingerit" gleicher Zusammensetzung, doch mit 22 H2O gestellt, bis ich bei der optisch - chemischen Neuuntersuchung von Originalmaterial1939 zeigen konnte, dass es sich um Bittersalz (Epsomit) handelt, bei Mitteregger's Analyse ein Fehler unterlaufen sein musste. Während bis 1939 keine Bittersalzfunde im Hüttenberger Erzberg bekannt waren, gelang es mir in den letzten Jahren mehrfach in diesem Bergbau dieses Mineral in ganz gleichartiger Ausbildung und Paragenese aufzufinden, wie es vorher vom „Seelandit“, angegeben wurde. Tunnerit von Bleiberg. (Cornu, 1909). Als neue Spezies Zinkmanganerz" beschrieb Brunlechner (1893) ein mit Hemimorphitdrusen in dünnen, dichten, müschelig brechenden, rötlich- bis schwärzlichbraunen, auch stahlgrauen Schalen als Überzug auf Hydrozinkit auftretendes Mineral. Eine quantitative Analyse liegt nicht vor, das Originalmaterial ist verschollen. Ohne eigene Untersuchungen vermutete Groth (1892) wahrscheinliche Identität mit Chalkophanit, während Cornu (1909) den neuen Namen Tunnerit, nach Peter von Tunner, dem ersten Lehrer und langjährigen erfolgreichen Direktor der Leobner Bergakademie, aufbrachte. Wulfenit (Haidinger, 1841). Wulfenit von Bleiberg und Mies gilt allgemein als das repräsentative "Kärntner Mineral" und doch wurde es zuerst durch, von Born (1772) als Seltenheit im Blei -Zink -Bergbau Annaberg (bei Türnitz. Niederösterreich) beobachtet und "Plumbum spatosum, flavo-rubrum" genannt. Wenig später schrieb allerdings bereits von. Jacquin (1781) vom "kärnthnerichen Bleispat“, nachdem es, verglichen mit dem äusserst seltenen Annaberger Vorkommen, in den Lagerstätten vom Bleiberger Typus in Massen auftrat. Bald folgte das großartige Werk des Klagenfurter Gelehrten Abbe' von Wulfen (1785) "Abhandlung vom Känthnerischen Bleyspate", eine für die damalige Zeit einmalige Monographie unseres Minerals und seiner Begleiter. Werner (1789) schuf den Namen "Gelbbleierz", Kirwan (1796) "Molybdinbleispat". Doch erst von Haidinger (1841) stammt die heute international gebrauchte Bezeichnung Wulfenit, mit der auch im Mineralreich dem vielseitigen Klagenfurter Naturforscher (vgl. Karinthin, Folge 3, S. 35) ein Denkmal geschaffen wurde. Zoisit von der Saualpe. (Werner, 1805). Von der Entdeckung diese. Minerals berichtet ein Satz bei C. A. S. Hoffmann (1811): "Der Zoisit wurde durch einen Mineralienhändler, welchen Herr von Zois auf seine Kosten in Krain, Steiermark und Kärnten reisen liess, um neue Entdeckungen zu machen, auf der Saualpe zuerst gefunden und man belegte ihn anfangs mit dem sehr unschicklichen und fehlerhaft gebildeten Namen Saualpit, Werner (1805) führte die Bezeichnung Zoisit ein. Nachdem wir seit kurzem die alten Fundstellen dieses Minerals im Saualpenraum wieder kennen, können nun Klaprth´s (1806) unterschiedliche Zoisitparagenesen auch fundortlich auseinandergehalten werden: das mit Kyanit auftretende Material stammte aus Quarzinjektionen des Eklogits beim Kupplerbrunn, das andere aus dem Pegmatit der „Prickler Halt" oberm Kupplerbrunn. Als Zoisit von der Saualpe" sind in den letzten 150 Jahren aber auch Stücke analysiert worden, die nach dem höheren Eisengehalt zum Epidot zu rechnen sind und aus dem Eklogit des Gertrusk stammen dürften. Nach Lemberg´s Analyse (1888) hat der Zoisit der Prickler Halt folgende Zusammensetzung: Ca2420(Al620.Fe...36)3656Si662(O,OH232)13. Eine Reihe berühmter Minerlalogen (Klaproth, Hauy, Rammelsberg, Michel-Levy und Lacroix, Tschermak usw.) haben unseren Zoisit chemisch oder optisch studiert. Zum Unterschied vom rhombischen Zoisit nannte Weinschenk, (1896) ein gleichartig zusammengesetztes; monoklines Mineral aus der Umgebung von Pregatten (Osttirol) Klinozoisit, der später auch an mehreren Stellen der Kor- und Saualpe nachgewiesen wurde. Umbenannte Kärntner Minerale: Ein Kalziumantimonat von Waldenstein" (Rumpf – Ullik, 1871) Rumpf und Ullik beschrieben Ullmannit xx aus der Eisenpatlagerstätte Waldenstein, die teilweise in eine weisse Substanz umgewandelt waren, deren Analyse die Zusammensetzung: Ca3Sb4O13+6H2O ergab. Natta und Baccaredda (1933) fanden Jahrzehnte später unter spanischen Antimonockern Proben der Zusammensetzung CaSb2O6•3 H2O und Ca3Sb4O13•8H2Odie sie, leider ohne irgend welche optische Konstanten anzugeben, als Hydroromeit zusammenfassten; so war die Identifizierung des Waldensteiner Minerals noch nicht durchzuführen. Ein violettes, angebliches Chrommineral vom Radlbad bei Gmünd, Brunlechner, (1893). Brunlechner (1893) nennt als vermutlich neues Mineral pfirsichblüte- bis violettrote, kristallinische, wasserlösliche Krusten eines Minerals, das Al2O3,Cr2O3,H2O, neben CaO und SiO2 enthalten haben soll. Ich stimme Friedrich (1935) bei, dass aller Wahrscheinlichkeit nach hier ein violettes Eisensulfat, neben Gips vorgelegen haben dürfte. Ein violettes Molybdänoxyd von Bleiberg, Kärnten. Holler (1949) berichtete: Der letzte mir bekannt gewordene und von Ilsemannit aus dem Jahre 1926 unterschied sich..... durch eine ausgesprochen dunkelviolette Färbung auf einer lichtgelben Wulfenitkruste über Wettersteinkalk. Auch ;mir haben Stücke dieses Fundes vorgelegen. die mir zur Ansicht brachten., daß wir es hier nicht mit Ilsemannit, sondern mit einen neuen Mineral zu tun haben. Gegen Ilsemannit spricht 1.) die methylviolette Färbung (Ilsemannit blauschwarz), 2.) die Wasserunlöslichkeit (Ilsemannit ist sehr leicht mit methylenblauer Farbe löslich), 3.) die Paragenese mit Wulfenit (Ilsemannit kam bisher nie mit Wulfenit, sondern nach amorphen Molybdänsulfid – Jordisit – vor. Bei dem neuen Mineral handelt es sich sehr wahrscheinlich auch um ein Molybdänoxyd, nach Farbe und Wasserlöslichkeit kämen das schwarzviolette Mo2,O5 und auch das dunkelblauviolette MoO2 in Frage. Zusammenfassung: Ordnen wir unsere Kärntner Minerale nach ihren Vorkommen an, so finden wir im Hüttenberger Eisenspatlagerzug: Löllingit (Mohsin, Hüttenbergit) und (Seelandit) vom Hüttenberger Erzberg, Korynit von Olsa, (Wölchit) aus der Wölch; in den Blei – Zink – Lagerstätten des Typus Bleiberg: Wulfenit (+ „Kalkwulfenit“), Hydrozinkit ("Calacmin"), Ilsemannit, Tunnerit (Zinkmanganerz) von Bleiberg bzw. Kreuth, Bianchit von Raibl; im Altkristallin der Saualpe usw. Zoisit (Saualpit) von Kupplerbrunn und Prickler Halt, Karinthin (Keraphylit, Saualpit z.T.) vom Gertusk, Dravit von Dobrava: in der Eozänkohle Rosthornit vom Sonnberg bei Guttaring. Recht auffallend, dass der Tauernanteil Oberkärntens weder mit eigenen Erzen, noch mit „alpinen Kluftmineralen“ vertreten ist, sehr zum Unterschiede von den angrenzenden Teilen Salzburgs und Tirols. |
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