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1054. Talk, Ti-hältiger Hämatit, Quarz, Calcit und
Chlorit vom Nördlichen Schwarzhorn, Kleinelendtal, Ankogelgruppe, Kärnten.
Bereits ROSTHORN und CANAVAL (1854) beschreiben vom Schwarzhorn zwischen
dem Groß-Elend und dem Klein-Elend Titanit mit „Chlorit" und
Periklin im Chloritgneis. Vom Elend wird "Chlorit" erwähnt. HÖFER
(1870) nennt vom Schwarzhorn (Schwarzhornberg) zwischen Groß-Elend und
Kleinelend „Chlorit", "Limonit" als Pseudomorphosen nach
Pyrit auf Gneis und Titanit mit "Chlorit" und Periklin im
Chloritgneis sowie Titanit mit Granat und Pyrit eingesprengt im "Amphibolitschiefer".
Vom Elend wird „Chlorit" und aus dem golderzführenden Zentralgneis
im Elend noch Siderit genannt. BRUNLECHNER (1884) nennt vom
Schwarzhorngebiet unter der Lokalitätsbezeichnung Schwarzhornberg "Limonit" als Pseudomorphose nach Pyrit. Weiters werden vom Elend
und vom Schwarzhorn aus Chloritgneis Titanit und von denselben Lokalitäten
Titanit mit Granat und Pyrit im "Amphibolitschiefer" genannt.
Aus dem oberen Maltatal (Elend) wird von BRUNLECHNER (1884) Siderit angeführt.
ANGEL und STABER (1952) nennen mehrere Mineralfundpunkte in Bereich der
Schwarzhörner. MEIXNER und WALENTA (1979) sowie MEIXNER (1980) berichten
über Liebigit, Galenit, Gips und Quarz aus dem Steinbruch nahe der Kölnbreinsperre.
In den letzten Jahren haben TAUCHER von einer Vererzung mit Sekundärmineralbildungen
von der Zwischenelendscharte sowie NIEDERMAYR et al. (1995 und 1996) von
Synchisit und Brushit vom Kleinelendkees berichtet. Die hier beschriebenen
Mineralien stammen aus einer Kluft nordwestlich des Nördlichen
Schwarzhorngipfels aus einer Seehöhe um 2700 Meter am Fuß der Felswand
des Gipfelaufbaues. Das Stück mißt 9 x 8 x 5 cm und besteht großteils aus einem grobspätigen,
weißen bis leicht bräunlichen, manchmal etwas durchscheinenden Calcit.
Bei Flächen, die einen Hohlraum begrenzen, zeigt der Calcit Anlösungserscheinungen.
Im Calcit und mit ihm verwachsen, an manchen Stellen auch in kleine Hohlräume
ragend, sind bis 2 cm lange Quarzkristalle mit Übergangshabitus zu
beobachten. Die Quarzkristalle sind klar bis leicht weißlich,
stellenweise durch Chloriteinschlüsse grünlich gefärbt und
morphologisch gut entwickelt. Auffallend ist das reichliche Auftreten von
dünntafeligen, Ti-hältigen Hämatitkristallen. Diese werden maximal 5 mm
groß und bilden regellos miteinanderverwachsene Aggregate. Hämatitkristalle
in den kleinen Hohlräumen zeigen eine tafelige Entwicklung nach {0001}
mit unregelmäßiger Begrenzung und gerundeten Kanten. Auch auf Spaltflächen
innerhalb des Calcits sind dünne Hämatitlagen zu erkennen. Die
Bestimmung erfolgte sowohl röntgenographisch als auch mittels
EDS-Analysen. Aus quantitativen EDS-Analysen errechnet sich eine
Ilmenitkomponente von 5 Mol-%. Die Zwickel zwischen den Hämatitkristallen
sind mit kleinen Talkkristallen erfüllt. EDS-Analysen weisen an (in
Gew.-%) SiO2 -60.89, MgO -27.06, FeO -6.56 aus (Standard: Si:
Adular, Mg: Granat Std#13, Fe: Chromit (53IN-8); 15 kV).
Zuletzt ist noch ein feinschuppiger Fe-reicher Klinochlor
zu nennen, der am Stück stellenweise reichlich auftritt. Quantitative
EDS-Analysen weisen (in Gew.-%) SiO2 -30.10, Al2O3
-17.61, MgO -23.83 und FeO -16.10 aus (Standard: Si, Al: Adular, Mg:
Granat Std#13, Fe: Chromit (53-IN-8); 15 kV).
Für
das Untersuchungsmaterial bedanke ich mich bei Herrn Kurt WOREL, Treffen,
sehr herzlich. (TAUCHER)
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