Taucher J. / 1997

 

1054. Talk, Ti-hältiger Hämatit, Quarz, Calcit und Chlorit vom Nördlichen Schwarzhorn, Kleinelendtal, Ankogelgruppe, Kärnten.

  Bereits ROSTHORN und CANAVAL (1854) beschreiben vom Schwarzhorn zwischen dem Groß-Elend und dem Klein-Elend Titanit mit „Chlorit" und Periklin im Chloritgneis. Vom Elend wird "Chlorit" erwähnt. HÖFER (1870) nennt vom Schwarzhorn (Schwarzhornberg) zwischen Groß-Elend und Kleinelend „Chlorit", "Limonit" als Pseudomorphosen nach Pyrit auf Gneis und Titanit mit "Chlorit" und Periklin im Chloritgneis sowie Titanit mit Granat und Pyrit eingesprengt im "Amphibolitschiefer". Vom Elend wird „Chlorit" und aus dem golderzführenden Zentralgneis im Elend noch Siderit genannt. BRUNLECHNER (1884) nennt vom Schwarzhorngebiet unter der Lokalitätsbezeichnung Schwarzhornberg "Limonit" als Pseudomorphose nach Pyrit. Weiters werden vom Elend und vom Schwarzhorn aus Chloritgneis Titanit und von denselben Lokalitäten Titanit mit Granat und Pyrit im "Amphibolitschiefer" genannt. Aus dem oberen Maltatal (Elend) wird von BRUNLECHNER (1884) Siderit angeführt. ANGEL und STABER (1952) nennen mehrere Mineralfundpunkte in Bereich der Schwarzhörner. MEIXNER und WALENTA (1979) sowie MEIXNER (1980) berichten über Liebigit, Galenit, Gips und Quarz aus dem Steinbruch nahe der Kölnbreinsperre. In den letzten Jahren haben TAUCHER von einer Vererzung mit Sekundärmineralbildungen von der Zwischenelendscharte sowie NIEDERMAYR et al. (1995 und 1996) von Synchisit und Brushit vom Kleinelendkees berichtet. Die hier beschriebenen Mineralien stammen aus einer Kluft nordwestlich des Nördlichen Schwarzhorngipfels aus einer Seehöhe um 2700 Meter am Fuß der Felswand des Gipfelaufbaues. Das Stück mißt 9 x 8 x 5 cm und besteht großteils aus einem grobspätigen, weißen bis leicht bräunlichen, manchmal etwas durchscheinenden Calcit. Bei Flächen, die einen Hohlraum begrenzen, zeigt der Calcit Anlösungserscheinungen. Im Calcit und mit ihm verwachsen, an manchen Stellen auch in kleine Hohlräume ragend, sind bis 2 cm lange Quarzkristalle mit Übergangshabitus zu beobachten. Die Quarzkristalle sind klar bis leicht weißlich, stellenweise durch Chloriteinschlüsse grünlich gefärbt und morphologisch gut entwickelt. Auffallend ist das reichliche Auftreten von dünntafeligen, Ti-hältigen Hämatitkristallen. Diese werden maximal 5 mm groß und bilden regellos miteinanderverwachsene Aggregate. Hämatitkristalle in den kleinen Hohlräumen zeigen eine tafelige Entwicklung nach {0001} mit unregelmäßiger Begrenzung und gerundeten Kanten. Auch auf Spaltflächen innerhalb des Calcits sind dünne Hämatitlagen zu erkennen. Die Bestimmung erfolgte sowohl röntgenographisch als auch mittels EDS-Analysen. Aus quantitativen EDS-Analysen errechnet sich eine Ilmenitkomponente von 5 Mol-%. Die Zwickel zwischen den Hämatitkristallen sind mit kleinen Talkkristallen erfüllt. EDS-Analysen weisen an (in Gew.-%) SiO2 -60.89, MgO -27.06, FeO -6.56 aus (Standard: Si: Adular, Mg: Granat Std#13, Fe: Chromit (53IN-8); 15 kV).

Zuletzt ist noch ein feinschuppiger Fe-reicher Klinochlor zu nennen, der am Stück stellenweise reichlich auftritt. Quantitative EDS-Analysen weisen (in Gew.-%) SiO2 -30.10, Al2O3 -17.61, MgO -23.83 und FeO -16.10 aus (Standard: Si, Al: Adular, Mg: Granat Std#13, Fe: Chromit (53-IN-8); 15 kV).

Für das Untersuchungsmaterial bedanke ich mich bei Herrn Kurt WOREL, Treffen, sehr herzlich. (TAUCHER)

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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