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1055. Prehnit, Epidot, Titanit, Adular, Albit, Quarz,
Klinochlor und Muskovit von der Nordostseite der Kälber Spitze, Großelendtal,
Kärnten.
Die Kälber
Spitze liegt im Bereich der Grenze der penninischen Granitgneise, Tonalite
u.a. der Hochalmspitze zur aufliegenden Schieferhülle. Die Kälber Spitze
wird zum Großteil von der Schieferhülle aufgebaut und zeigt eine
abwechslungsreiche, steilstehende Folge von Amphiboliten, Gneisen,
Schiefern, usw. Kleine, bis 10 cm große Zerrklüfte in einem hellen Gneis
zeigen eine Mineralgemeinschaft, die mit jener aus dem Steinbruch beim Pflüglhof,
dem Svata-Bruch (Koschach-Bruch) oder dem Gigler-Bruch (Tierpark-Bruch) im
Maltatal identisch ist. Die Kluftwände sind mit kleinen Adularkristallen
(in einfachster Tracht) und Albit überzogen. Dazwischen stehen farblose
Muskovite in dünnen Paketen und kleine, klare, bis 5 mm lange
Quarzkristalle. Titanit tritt in leicht bräunlich gefärbten, bis 1 mm
großen Kristallen auf. Epidot bildet morphologisch ausgezeichnet
entwickelte, klare, kräftig grün gefärbte, maximal 5 mm lange Kristalle
und ist reichlich vertreten. Am interessantesten ist Prehnit in leicht bläulich
gefärbten, durchscheinenden Kristallen, die die typische Auffächerung an
den Kristallspitzen zeigen. Sie sind zu einem kugeligen, 5 mm großen
Aggregat verwachsen und stellen die letzte Bildung in diesen Klüften dar.
Die Bestimmung des Prehnits erfolgte röntgenographisch. Zuletzt ist noch
Klinochlor zu erwähnen, der die bekannten kräftig grünschwarz gefärbten,
kugeligen Aggregate bildet. Für das Untersuchungsmaterial bedanke ich
mich bei Frau Christine HOLLERER, Graz. (TAUCHER)
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