Ägypten, Kalabsha Tempel                                                                               Beschreibung

 


Kalabsha Tempel liegt 10 km südlich von Assuan. Sein ursprünglicher Standort war 40 km südlich vom heutigen.
Der Tempel wurde 1961-1963 mit deutscher Hilfe auf eine Anhöhe auf dem Westufer des Nils südlich von Philae verlegt und restauriert. Die beim Abbau aufgefundenen Blöcke des Vorgängerbaues konnten auf der Südspitze von Elephantine zu einer kleinen Kapelle zusammengefügt werden. Der Tempel wurde auf dieselbe Art versetzt wie die von Abu Simbel.

Um 140-130 ließen Ptolemäus VIII. Euergetes II. und seine beiden Königinnen Kleopatra "die Schwester" und Kleopatra "die Gemahlin" bei der Stadt Talmis an Stelle eines Heiligtums der 18. Dynastie aus der Zeit von Thutmosis III. bzw. Amenophis II. einen kleinen Tempel für den lokalen "Himmelsherrn, Sonnengott und Sohn des Zeus", Mandulis, errichten. Zu Mandulis gesellte sich Isis von Philae, deren Statue auf der alljährlichen Kultfahrt durch Nubien wahrscheinlich auch den Tempel von Talmis besuchte. Eine weitere Inschriften an dem Tempel stammen von Ptolemäus IX. Soter II. Das kleine Heiligtum wurde dann im Verlauf des Tempelbauprogramms des Kaisers Augustus durch einen Neubau von beachtlicher Größe ersetzt und in den Fundamenten des Nachfolgebaues verwendet. Er bestand, wie die zeitgenössischen Bauten in Ägypten aus einer großzügigen Kaianlage, einer 15 Meter hohen Ziegelumwallung mit steinernem Pylon, die ein Geburtshaus und den Haupttempel einschloss. Dieser verfügte über einen Säulenvorhof und ein freistehendes Tempelhaus mit einer vorn offenen Pronaosfassade, die einen Blick auf die kunstvollen Kapitelle der vier Frontsäulen gewährte. Die schlanken Proportionen der 3x4 Säulen und ihre weiten Abstände sind wohl als Anpassung an die Architektur der griechisch-römischen Kunst zu verstehen. Der Pronaos ist dem eigentlichen Tempelhaus angefügt. Dahinter folgen Gastgötter-, Opfertisch- und Kultbildraum. Der Tempel besitzt, wie die größeren Tempel von Kom Ombo, Edfu und Dendera, eine Dachkapelle sowie in den Wänden versteckte Krypten. An Größe übertrifft er aber selbst Abu Simbel. Die Länge des Tempelhauses beträgt 77 Meter, der gesamte Bezirk 66 x 92 Meter.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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