Ägypten, Hatshepsut Tempel / Deir el-Bahari Beschreibung |
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Gut erhalten und berühmt ist der Terrassentempel, den sich die Königin Hatschepsut errichten ließ. Der Terrassen-Tempel der Königin in Deir el-Bahari auf der linken Nilseite gegenüber von Karnak gehört zu den großartigsten Denkmälern altägyptischer Kultur, vor allem auch durch eine nie wieder erreichte Einpassung des Bauwerks in die eindrucksvolle Gebirgskette. Er ist das Meisterwerk des Architekten Senenmut und einzigartig unter den ägyptischen Bauwerken Benannt nach einem frühchristlichen Kloster das einmal an dieser Stelle gestanden hat, ist Deir el-Bahari - das "Nördliche Kloster" auf arabisch - ein natürliches Amphitheater, in welchem die Totentempel von Mentuhotep II (11. Dynastie, 2055-2004 v. Chr.), Königin Hatschepsut (18. Dynastie, 1473-1458 v. Chr.) und Thutmosis III (18. Dynastie, 1479-1425 v. Chr.), sowie eine größere Anzahl Felsengräber liegen. Erste Ausgrabungen an dieser Stätte erfolgten 1858 durch Mariette und den Marquess von Dufferin und Ava. Die Hauptarbeit wurde dann vom Egypt Exploration Fund (1893-1896, 1903-1906), und vom Metropolitan Museum of Art (1911-1931) verrichtet. Seit 1960 bis heute arbeitet hier das polnische Mediterranean Institute. Der aus Sandstein erbaute Totentempel von Mentuhotep II, auch bekannt als Ach sut Nebhepetre, nimmt die südliche Hälfte der von den Steilhängen Deir el-Baharis geformten Bucht ein. Diese Stätte, verbunden mit der Göttin Hathor, lag in einiger Entfernung der saff-Gräber von Mentuhoteps Vorgängern, bei el-Tarif. Die Bauweise des Tempels ahmte die Fassaden der Gräber mit den vielen Pfeilern in einem größerem Maßstab nach, die Klippen von Deir el- Bahari als Hintergrund und der Gipfel von el-Qurna darüber aufragend. Neuerungen im architektonischen Aufbau und in den Dekorationen dienten nicht nur dazu, die königliche Göttlichkeit und das sed-Fest selbst zu betonen, sondern auch das Teilhaben wichtiger örtlicher Götter, wie Amun, Hathor und der Schutzgott des Königs Mentu, am Kultritual. Bei Hatschepsut führte ein langezogener 37 Meter breite Aufweg von einem heute zerstörten Taltempel am Fruchtlandrand hinauf zum ummauerten Vorhof des in 3 Terrassen angelegten Totentempels. Im Vorfeld der Rampe, die vom Vorhof auf die 1. Terrasse führte, konnten 2 T-förmige Teiche nachgewiesen werden, zudem muss auch hier das Gelände dicht bepflanzt gewesen sein. Die Sphinxfiguren der Königin, die den Aufweg und die Verbindungsrampen zwischen den einzelnen Terrassen säumten, konnten größtenteils nur noch zertrümmert aufgefunden werden, denn als Thutmosis III. das Andenken an die ungeliebte Königin getilgt hatte, fielen der Verfemung auch die Statuen zum Opfer. Doch auch unter Echnaton musste der Tempel eine Zerstörungswelle über sich ergehen lassen, als alle Reliefdarstellungen des Gottes Amun, der als vermeintlicher Vater der Hatschepsut im Tempel besonders breiten Raum einnahm, ausgehackt wurden. Doch Ramses II. ließ diese Zerstörungen wieder ausbessern und hinterließ an mehreren Stellen kurze Hieroglypheninschriften, die an seine Restaurierungen erinneren sollten. Hatschepsut, 1490–1468 v.Chr. (Thronname "Maat-Ka-Re"), die zunächst für ihren minderjährigen Stiefsohn Thutmosis III. an die Macht kam, nahm schließlich den Königstitel selbst an und bestieg den Pharaonenthron. Dabei ließ sie sich in Bildwerken stets als König und nicht als Frau wiedergeben. |
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